Grünlilien

Grünlilie pflegen: So gedeiht die pflegeleichte Pflanze

Die Grünlilie ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren vielfältigen Sorten und ihrer pflegeleichten Natur überzeugt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Bedürfnisse und Eigenschaften der Grünlilie und gibt praktische Tipps für die Pflege und Vermehrung.

Wuchs

Die Grünlilie (Chlorophytum comosum), auch als Graslilie oder Brautschleppe bekannt, ist eine niedrig wachsende, krautige Pflanze mit fleischig verdickten Wurzeln, die in Büscheln stehen. Diese Wurzeln ermöglichen es der Pflanze, auch kurze Trockenperioden gut zu überstehen. Die Pflanze bildet einen dichten Blattschopf, aus dem lange, herabhängende Blütentriebe wachsen. Besonders auffällig sind die Kindel – kleine, bewurzelte Jungpflanzen – die an den Blütentrieben entstehen und zur schnellen Verbreitung der Pflanze beitragen.

Die grundständigen Laubblätter sind länglich-lanzettlich geformt und können je nach Sorte grün, grün-weiß oder grün-gelb gestreift sein. In der Natur sowie im Topf erreicht die Grünlilie eine Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern. Ihre immergrünen Blätter bleiben das ganze Jahr über attraktiv, was die Grünlilie zur idealen Zimmerpflanze macht.

Blätter

Die Laubblätter der Grünlilie entwickeln sich direkt aus der Wurzelrosette. Sie können bis zu 45 Zentimeter lang und etwa 2,5 Zentimeter breit werden. Eine Farbvariationen schaffen abwechslungsreiche Akzente in jedem Raum: Es gibt Sorten mit rein grünen Blättern, die schattigere Standorte bevorzugen, sowie buntblättrige Sorten mit grün-weißen oder grün-gelben Streifen, die helle Standorte benötigen.

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Beliebte Sorten sind:

  • ‘Variegata’: Weiß-grün gestreifte Blätter.
  • ‘Bonnie’: Gekräuselte Blätter mit einem weißen Streifen in der Mitte.
  • ‘Vittatum’: Grün-gelbe und weiße Streifen in der Mitte der Blätter.

Die Blätter tragen zur Luftverbesserung in Innenräumen bei, indem sie Schadstoffe wie Formaldehyd und Xylolen aufnehmen. Klebrige Blätter sind ein Hinweis auf Schädlingsbefall und sollten kontrolliert werden, z. B. durch Honigtau, den Blattläuse absondern.

Blüte

Die Grünlilie bildet kleine, weiße, sternförmige Blüten aus, die in dichten oder lockeren Trauben an einem einfachen bis verzweigten Schaft sitzen. Die Blüten erscheinen das ganze Jahr über, mit einer Hauptblütezeit zwischen Juni und August. Der Blütenstand kann bis zu einem Meter lange Triebe hervorbringen, die bogenförmig herabhängen und neben den weißen Blüten auch Kindel tragen. Die vegetative Vermehrung über Kindel ist dabei deutlich häufiger als die Entwicklung von Kapselfrüchten mit Samen.

Kindel

Kindel, auch Ableger genannt, sind bewurzelte Jungpflanzen, die an den Blütentrieben der Grünlilie entstehen. Sie sind ein Zeichen für eine gesunde Pflanze und ermöglichen eine einfache Vermehrung.

Für die Vermehrung der Grünlilie über Kindel sind folgende Schritte essenziell:

  1. Trennen Sie die Kindel ab, wenn sie mindestens fünf eigene Blätter haben.
  2. Schneiden Sie den Blütentrieb vorsichtig nah an der Mutterpflanze ab, ohne diese zu verletzen.
  3. Stellen Sie die Kindel zur Bewurzelung in ein Glas Wasser oder pflanzen Sie sie direkt in Anzuchterde.

Diese Methode der Vermehrung ist unkompliziert und eignet sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Pflanzenliebhaber.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Grünlilie bevorzugt helle Standorte ohne direkte Sonneneinstrahlung. Buntblättrige Sorten benötigen mehr Licht als grünblättrige Formen, die auch schattigere Plätze vertragen. Im Sommer gedeiht die Pflanze bei Zimmertemperaturen um die 20 Grad Celsius hervorragend und kann an einem geschützten Platz im Freien stehen. In den Wintermonaten sind Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad Celsius ideal, damit die Pflanze nicht übermäßig gestresst wird.

Achten Sie darauf, die Pflanze regelmäßig zu drehen, um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern. Ein Standort in der Nähe eines Fensters nach Westen oder Osten ist optimal.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Grünlilie gedeiht am besten in nährstoffreicher, humoser, und leicht lehmiger Zimmerpflanzenerde. Das Substrat sollte locker und durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Halten Sie den Boden stets feucht, jedoch nicht nass.

Gruenlilie pflegen

Während der Wachstumsphase vom Frühling bis zum Spätsommer benötigt die Grünlilie gleichmäßige Wassergaben. Staunässe sollte vermieden werden. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen. Im Winter reduzieren Sie die Wassergaben, um die Pflanze zu schonen.

Von März bis August empfiehlt sich eine wöchentliche Düngung mit einem Grünpflanzendünger. Zur Förderung der Vitalität der Pflanze sollten die Blätter regelmäßig mit Wasser besprüht oder abgewaschen werden, vor allem in der Heizperiode.

Umtopfen

Das Umtopfen der Grünlilie ist alle ein bis zwei Jahre notwendig. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Verwenden Sie einen Topf, der etwa zwei Finger breiter ist als der vorherige. Der neue Topf sollte Drainageöffnungen haben, um Staunässe zu vermeiden.

Schritte zum Umtopfen:

  1. Altes Substrat entfernen und vertrocknete oder faulige Wurzeln abschneiden.
  2. Pflanze in frische Erde setzen und gut angießen, um den Wurzeln Halt zu geben.

Gruenlilie vermehren

Die Vermehrung der Grünlilie erfolgt hauptsächlich durch die Abnahme der Kindel. Diese Methode ist einfach und effektiv.

Vermehrung durch Kindel

Schneiden Sie die Kindel ab, sobald sie etwa fünf Blätter haben, und stellen Sie sie in ein Glas Wasser zur Bewurzelung oder pflanzen Sie sie direkt in Anzuchterde.

Vermehrung durch Teilung

Eine weitere Methode zur Vermehrung ist die Teilung der Mutterpflanze. Teilen Sie den Wurzelballen mit einem sauberen Messer in kleinere Abschnitte und pflanzen Sie diese in frische Erde.

Vermehrung durch Samen

Obwohl seltener, können Grünlilien auch durch Aussaat vermehrt werden. Die Samen benötigen etwa zwei Wochen zur Keimung in feuchter Anzuchterde.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten der Grünlilie, die sich in der Farbgebung und Form der Blätter unterscheiden:

  • ‚Variegata‘: Weiß-grün gestreifte Blätter.
  • ‚Milky Way‘: Grasartige Blätter mit weißen Rändern.
  • ‚Vittatum‘: Weißer Mittelstreifen entlang der Blattader.
  • ‚Streaker‘: Tiefgrüne Blätter mit einem sehr hellen Mittelstreifen.
  • ‚Bonnie‘: Auffällig gedrehte Blätter mit weißem Streifen.
  • ‚Atlantic‘: Dunkelgrüne Blätter mit auffälligem Mittelstreifen.
  • ‚Ocean‘: Spitz zulaufende, grün-weiße Blätter.

Krankheiten & Schädlinge

Grünlilien sind robust, können aber durch suboptimale Bedingungen geschwächt werden, was Schädlinge und Krankheiten begünstigt.

Schädlinge

Zu den häufigsten Schädlingen gehören:

Halten Sie die Pflanzen durch regelmäßiges Abspritzen und Besprühen der Blätter feucht, um Schädlingsbefall zu reduzieren. Bei Befall isolieren Sie betroffene Pflanzen und verwenden Sie ggf. ein Schädlingsbekämpfungsmittel.

Krankheiten & Schädlinge

Häufige Symptome und Ursachen:

  • Braune Blattränder: Zu trockene Raumluft oder Staunässe.
  • Kräuselige Blätter: Überdüngung oder zu warme Wintertemperatur.
  • Braune Flecken und verwelkte Blätter: Übermäßiges Gießen.
  • Vergilben der Blätter: Schädlingsbefall, zu viel Dünger oder Lichtmangel.

Regelmäßige Pflege und Kontrolle helfen, diese Probleme zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind die Blätter meiner Grünlilie klebrig?

Klebrige Blätter deuten häufig auf einen Schädlingsbefall hin. Blattläuse und andere Schädlinge sondern ein klebriges Sekret, den sogenannten Honigtau, ab. Überprüfen Sie Ihre Pflanze auf kleine Insekten und behandeln Sie sie gegebenenfalls mit einem geeigneten Schädlingsbekämpfungsmittel.

Können Grünlilien für Haustiere schädlich sein?

Die Grünlilie enthält keine Giftstoffe und ist weder für Menschen noch für Haustiere, einschließlich Katzen und Hunde, giftig. Lediglich der Verzehr von Samen kann bei Tieren zu Magen-Darm-Beschwerden führen, jedoch bilden Zimmer-Grünlilien diese selten aus.

Was sollte ich tun, wenn meine Grünlilie braune Blattränder hat?

Braune Blattränder können auf zu trockene Raumluft oder Staunässe hindeuten. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Blätter mit Wasser und vermeiden Sie Staunässe, indem Sie sicherstellen, dass die Pflanze in gut durchlässiger Erde steht und überschüssiges Wasser abfließen kann.

Warum bekommt meine Grünlilie keine Ableger (Kindel)?

Das Ausbleiben von Ablegern kann verschiedene Gründe haben. Ein zu großer Blumentopf oder übermäßiges Düngen kann das Wachstum von Kindeln hemmen. Versuchen Sie, die Pflanze in einen kleineren Topf zu setzen, und reduzieren Sie die Düngergaben. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung fördert zudem das Wachstum der Ableger.

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