Glockenrebe

Glockenrebe: So kultivieren und überwintern Sie sie richtig

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Zurückhaltung ist für die Glockenrebe ein Fremdwort. Sie legt ein derart atemberaubendes Wachstum an den Tag, dass sich bereits ein dichtes Blätterkleid ausbreitet, wenn im Juni die prächtigen Kelchblüten erscheinen. Wie Sie die dynamische Glockenwinde richtig kultivieren und mit ein wenig Geschick sogar gesund überwintern, bleibt Ihnen hier nicht länger verborgen. Lesen Sie hier praxisorientierte Antworten auf häufige Fragen.

Glockenwinde
Die Glockenrebe ist eine hübsche Kletterpflanze
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Glockenrebe?
Die Glockenrebe (Cobaea scandens) ist eine schnell wachsende und blühende Kletterpflanze, die von Juni bis Frost erscheint. Sie bevorzugt sonnige, warme Standorte und frisch-feuchte, nährstoffreiche Böden. Regelmäßiges Gießen und phosphorbetonter Dünger unterstützen ihre Blütenbildung und üppiges Wachstum.

Glockenrebe richtig pflanzen

Ihre hinter Glas vorgezogene oder im Gartencenter erworbene Glockenwinde pflanzen Sie ab Mitte Mai ins Beet. Stellen Sie den eingetopften Wurzelballen in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Derweil heben Sie im Abstand von 30 cm Pflanzgruben aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. In diesen Schritten geht es weiter:

  • Den Aushub anreichern mit Kompost, Hornspänen und ein wenig Sand
  • In jede Pflanzgrube eine ausgetopfte Pflanze so tief einpflanzen, dass die Erde bis an das untere Blattpaar heranreicht
  • Mit einem guten Schluck Wasser angießen und mulchen mit Laub oder Grasschnitt

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Sind die Ranken bereits lang genug, befestigen sie diese an den unteren Streben der Kletterhilfe. Im weiteren Verlauf findet die Glockenrebe dank ihrer Rankorgane in Krallenform selbstständig den Weg aufwärts.
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Pflegetipps

Dreh- und Angelpunkt einer sachgemäßen Pflege ist die regelmäßige und reichliche Versorgung mit Gießwasser. Alle anderen Kultivierungs-Maßnahmen reihen sich dahinter ein. So machen Sie es richtig:

  • Glockenwinde reichlich und regelmäßig gießen, sobald die Erde angetrocknet ist
  • Von Mai bis September alle 4 Wochen Phosphor-betont düngen
  • Verwelkte Blüten zeitnah ausputzen

Fällt im Herbst die Quecksilbersäule unter die 10-Grad-Marke, räumen Sie die Glockenrebe ein ins helle Winterquartier mit Temperaturen von 10-12 Grad Celsius.

Welcher Standort ist geeignet?

Am sonnigen, warmen und luftumspülten Standort zeigt sich Glockenwinde von ihrer schönsten Seite. In halbschattigen Lagen reduziert sich zwar der exorbitante Wasserbedarf; im Gegenzug bleibt die Blütenfülle hinter den Erwartungen zurück. Von Vorteil ist ein regengeschützter Platz unter einer Markise oder einem Dachvorsprung, da prasselnder Regen die Schönheit der Blüten in Mitleidenschaft zieht.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

In einer nährstoffreichen, humos-lockeren und frisch-feuchten Erde findet die Glockenwinde die perfekten Rahmenbedingungen vor. Ihr Optimum erzielt die Krallenwinde in lehmig-sandigem, nicht zu trockenem Boden mit gutem Wasserabzug. Für das Substrat im Kübel empfehlen wir einen Mix aus Blumenerde, Kompost, Hornspänen, Sand und Perlite.

Wann ist Blütezeit?

Von Juni/Juli bis zum ersten Frost verzaubert uns die Cobaea scandens mit nickenden Glockenblüten an 15-20 cm langen Stielen. Erscheinen sie zunächst noch in dezentem grün-weiß, wandelt sich die Blütenfarbe mit der Zeit in ein intensives Violett, dezentes Gelb oder elegantes Cremeweiß. Eine einzelne Blüte überdauert nur wenige Tage. Putzen Sie verwelkte Blüten zeitnah aus, entfalten sich die darunter befindlichen Knospen, um das Blütenspektakel fortzusetzen.

Glockenrebe richtig schneiden

Bis auf regelmäßiges Ausputzen der verwelkten Blüten, erhält die Glockenwinde keinen Rückschnitt. Sollte das rasante Wachstum den zugedachten Rahmen sprengen, kürzen Sie zu lange Ranken bedenkenlos ein. Gedeiht die Glockenrebe im Kübel, schneiden Sie die Pflanze im Herbst beherzt zurück bis auf 50 cm und räumen sie ein ins helle, frostfreie Winterquartier.

Glockenrebe gießen

Die atemberaubende Flut an sattgrünen Blättern mündet in einem hohen Verdunstungsgrad, insbesondere während warmer Sommertage. Gießen Sie daher reichlich und regelmäßig. Vorzugsweise prüfen Sie täglich per Daumenprobe, ob die Erde angetrocknet ist, um rechtzeitig den hohen Wasserbedarf zu decken. Vermeiden Sie dabei eine Beregnung der Ranken, sondern geben das Gießwasser unmittelbar auf die Wurzelscheibe.

Glockenrebe richtig düngen

Im Gegensatz zum hohen Gießbedarf, bewegt sich der Nährstoffhaushalt auf mittlerem bis niedrigem Niveau. Düngen Sie eine Glockenwinde von Mai bis September alle 4 Wochen mit einem Phosphor-betonten Präparat (21,00€ bei Amazon*). Vermeiden Sie die Gabe Stickstoff-reicher Düngemittel, wie Blaukorn, da diese gezielt das Blätterwachstum vorantreiben, was zulasten der Blütenfülle verläuft.

Überwintern

Mutter Natur hat einer Glockenwinde eigentlich ein mehrjähriges Dasein zugedacht. In den hiesigen Regionen scheitert der Plan indes an den frostigen Temperaturen, da die tropische Schönheit nicht winterfest ist. Mithilfe der folgenden Vorgehensweise können Sie die Kletterkünstlerin überwintern, vorausgesetzt sie gedeiht im Kübel:

  • Im Herbst einräumen bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius
  • Zuvor zurückschneiden bis auf eine Länge von maximal 50 cm
  • Am hellen, kühlen Standort platzieren bei 10-12 Grad Celsius
  • Wenig gießen und nicht düngen

Ab Ende Februar gewöhnen Sie die Pflanze schrittweise an wärmere Temperaturen und das Sonnenlicht. Nach den Eisheiligen darf Ihr floraler Wintergast dann wieder ins Freie.
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Glockenrebe vermehren

Vermehren Sie die Glockenwinde durch Aussaat der Samen im Februar oder März. In kleinen Töpfen setzen Sie 2-3 Samen 0,5 cm ins magere Substrat, feuchten an und stellen die Gefäße bei 18-22 Grad Celsius an einen halbschattigen Standort. Entspitzen Sie die Keimlinge mehrmals, damit sie üppig verzweigen und buschig gedeihen.

Glockenrebe im Topf

Wählen Sie einen 30-40 cm hohen Topf mit einem Volumen von mindestens 10 Litern und integrierter Rankhilfe. Als Substrat empfehlen wir eine Mischung aus Blumenerde, Kompost, Lauberde, Hornspänen und Sand. Unverzichtbar ist eine Drainage aus Tonscherben über dem Wasserablauf. Gießen Sie die Glockenwinde zeitnah, sobald die Erde angetrocknet ist. In Topfkultur hat sich für die unkomplizierte Nährstoffversorgung ein Flüssigdünger mit extra hohem Phosphor-Anteil bewährt. Wichtig zu beachten ist, dass Sie verwelkte Blüten konsequent ausputzen.

Ist Glockenrebe giftig?

Die Glockenwinde ist nicht giftig. Somit eignet sich der majestätische Ranker ausgezeichnet für die Kultivierung im Familiengarten. Dies gilt ebenso für die augenfälligen Samenstände, die sich im Herbst entwickeln. Sammeln Sie diese bedenkenlos ein, um daraus im nächsten Jahr eine weitere Generation heranzuziehen.
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Schöne Sorten

  • Violette Schönheit: Eine klassische Sorte, mit riesigen Glockenblüten in intensivem Violett, reich blühend und zum Schnitt geeignet
  • Glockenklang: Herrliche Prachtmischung einer Glockenwinde für ein weißes und blaues Blütenmeer bis zu 400 cm hoch
  • Violette Glocke: Die ideale Sorte für Zäune, Lauben, Rosenbögen und den Balkon, dank einer Höhe von 200-250 cm
  • Cathedral Bells: Majestätische Glockenwinde mit lilafarbener Blütenpracht an bis zu 600 cm langen Ranken
  • Cobaea scandens Weiß: Wüchsige Glockenwinde, die dank weißer Blüten mit Rosen eindrucksvoll harmoniert