Glanzmispel

Glanzmispel vermehren: So gelingt es mit Stecklingen

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Die Glanzmispel, auch bekannt als Photinia, erfreut sich großer Beliebtheit aufgrund ihres dekorativen Laubs und der weißen Blütenpracht. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Anleitung zur Vermehrung der Glanzmispel durch Stecklinge, von der Auswahl des richtigen Substrats bis zur erfolgreichen Weiterkultur.

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Die Vermehrung über Stecklinge ist recht erfolgversprechend

Steckling einpflanzen

Damit sich Ihre Stecklinge erfolgreich bewurzeln, kommt es vor allem auf das richtige Substrat und die Vorbereitung des Pflanzgefäßes an. Folgen Sie diesen Schritten:

  1. Wählen Sie ein durchlässiges Substrat. Ideal ist eine Mischung aus Torf und Sand oder alternativ Perlit. So gewährleisten Sie die notwendige Belüftung und Feuchtigkeitsbalance.
  2. Bereiten Sie ein Pflanzgefäß vor, das ausreichend Platz für die Entwicklung der Wurzeln bietet. Achten Sie darauf, dass das Gefäß Abzugslöcher besitzt, um Staunässe zu vermeiden.
  3. Verwenden Sie einen Schaschlikstab oder einen ähnlichen Gegenstand, um ein Pflanzloch zu schaffen. Dies verhindert, dass der Steckling beim Einpflanzen beschädigt wird.
  4. Setzen Sie den Steckling vorsichtig 3 bis 4 cm tief in das Substrat ein. Achten Sie darauf, dass die Schnittfläche des Stecklings direkten Kontakt mit der Erde hat, um die Wasseraufnahme zu fördern.
  5. Gießen Sie den Steckling nach dem Einpflanzen gründlich an. So verankern Sie ihn gut in der Erde und das Substrat legt sich um die Schnittstelle.

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Optimale Bedingungen für die Bewurzelung

Für eine erfolgreiche Entwicklung der Stecklinge sind Feuchtigkeit und Wärme entscheidend.

  • Gießen Sie den Steckling nach dem Einpflanzen gut an, um das Substrat gleichmäßig feucht zu halten.
  • Um ein feuchtwarmes Mikroklima zu schaffen, das die Bewurzelung fördert, empfiehlt sich die Abdeckung des Pflanzgefäßes mit einer klaren Plastiktüte oder einem Deckel.
  • Positionieren Sie das Pflanzgefäß an einem schattigen bis halbschattigen Platz, um eine zu starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats, um weder Überwässerung noch Austrocknen zu riskieren.
  • Nach etwa drei Wochen, wenn erste Anzeichen von Wurzelbildung erkennbar sind, können Sie die Abdeckung schrittweise entfernen, um die Stecklinge an die Umgebungsbedingungen zu gewöhnen.

Anwachsen und Weiterkultur

Wenn sich nach etwa drei Wochen erste Wurzeln zeigen, ist es an der Zeit, die Schutzmaßnahmen anzupassen. Die Plastikabdeckung kann nun entfernt werden. So ermöglichen Sie den Stecklingen eine allmähliche Gewöhnung an die Umgebungsbedingungen. Eine sorgfältige und regelmäßige Bewässerung unterstützt die jungen Pflanzen in ihrer Entwicklung.

Während des ersten Winters nach der Bewurzelung ist es empfehlenswert, die Stecklinge an einem geschützten Ort zu überwintern. Zu starker Frost kann insbesondere junge Glanzmispeln schädigen. Im darauffolgenden Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, können die jungen Pflanzen an ihren endgültigen Standort umgesiedelt werden.

Bei der Auswahl des Standortes sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Eine sonnige bis halbschattige Position fördert ein vitales Wachstum.
  • Der Boden sollte gut durchlässig und reich an Nährstoffen sein. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, da diese die Wurzeln schädigen kann.
  • Ein leichter Rückschnitt beim Umpflanzen fördert eine buschigere Wuchsform und unterstützt die Pflanze in ihrer Entwicklung zu einem stark verzweigten Strauch.

Vermehrungsalternativen

Neben Stecklingen bietet die Glanzmispel weitere Vermehrungsmethoden. Aussaat und Absenker sind praktikable Alternativen für Hobbygärtner, die ihren Pflanzenbestand auf natürliche Weise erweitern möchten.

Aussaat

Die Beeren der Glanzmispel eignen sich als Saatgut. Hierbei ist Schnelligkeit gefragt, um die Samen vor Vögeln zu schützen und ihre kurze Haltbarkeit zu berücksichtigen. Säen Sie am besten in einem unbeheizten Frühbeet aus. Gießen Sie moderat, um das Saatgut feucht zu halten, ohne es zu ertränken. Während der Wintermonate ist darauf zu achten, das Beet frostfrei zu halten. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kommen die jungen Pflänzchen dann ins Freie.

Absenker

Die Vermehrung durch Absenker gestaltet sich wie folgt:

  1. Wählen Sie einen gesunden, flexiblen Trieb der Mutterpflanze.
  2. Biegen Sie diesen zu Boden und fixieren Sie ihn in einer flachen Mulde.
  3. Ritzen Sie den Trieb an mehreren Stellen ein, um die Chancen auf Wurzelbildung zu erhöhen.
  4. Bedecken Sie den Trieb mit Erde und beschweren Sie ihn eventuell, um ihn in Position zu halten.

Mit etwas Geduld bilden sich an den eingeritzten Stellen Wurzeln. Sobald der Absenker eigene Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt und umgepflanzt werden. Es ist allerdings zu beachten, dass dieser Prozess mehrere Monate in Anspruch nehmen kann und nicht jeder Versuch erfolgreich sein wird.

Pflege der Glanzmispel

Die Pflege der Glanzmispel gestaltet sich unkompliziert, dennoch benötigt sie Aufmerksamkeit in einigen wenigen, aber wesentlichen Punkten.

Gießen

Eine adäquate Wasserversorgung ist entscheidend. Vermeiden Sie Staunässe und lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben antrocknen. Selbst im Winter ist eine regelmäßige Wasserversorgung unerlässlich, um dem Austrocknen der Wurzeln vorzubeugen, insbesondere bei Exemplaren in Kübelhaltung.

Düngen

Zu Beginn des Frühjahrs fördert eine einmalige Gabe von Langzeitdünger das Wachstum und die Vitalität der Pflanze.

Mulchen

Eine Mulchschicht schützt den Boden vor dem schnellen Austrocknen, fördert die Wasserdurchlässigkeit und unterstützt durch die langsame Freisetzung von Nährstoffen die Ernährung der Glanzmispel.

Schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt fördert einen kompakten Wuchs und unterstützt die esthetische Erscheinung der Glanzmispel. Nach dem jährlichen Zuwachs von 20-40 cm ist besonders nach der Blütezeit ein Rückschnitt zu empfehlen.

Überwinterung

Glanzmispeln zeigen sich im ausgewachsenen Zustand winterhart und sind bis zu Temperaturen von -20°C widerstandsfähig. Für junge oder kübelgehaltene Pflanzen ist jedoch ein Winterschutz anzuraten. Eine Abdeckung mit Reisig oder Laub schützt wirksam vor Frosteinwirkungen. Kübelpflanzen profitieren von einem frostfreien, kühlen Überwinterungsplatz.

Bilder: isa_ozdere / Shutterstock