Gladiolen

Gladiolen pflanzen & pflegen: So blühen sie prachtvoll

Gladiolen bestechen durch ihre Farbvielfalt und imposanten Blütenstände. Dieser Artikel beleuchtet die richtige Pflanzung, Pflege und Vermehrung sowie die wichtigsten Sorten und ihre Ansprüche.

Wuchs

Gladiolen, auch Siegwurze oder Schwertblumen genannt, bilden Knollen, die ihnen als Überdauerungsorgane dienen. Die Wuchshöhe der Pflanzen variiert je nach Art und Züchtung stark:

  • Wildarten und natürliche Formen erreichen selten mehr als 60 Zentimeter Höhe.
  • Hybriden können auf nährstoffreichen Böden bis zu 150 Zentimeter hoch wachsen.
  • Die meisten Gladiolen wachsen zwischen 60 und 150 Zentimetern.

Die schwertförmigen, parallelnervigen Blätter, die den botanischen Namen der Gladiolen (lateinisch „gladius“ für Schwert) inspirierten, tragen zur kompakten Gesamtform der Pflanze bei.

Blätter

Die Blätter der Gladiolen sind schwertartig und parallelnervig. Diese Form verleiht der Pflanzen ihren Namen und ist typisch für Einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyledonen). Die Blätter haben einen glatten Rand und können entweder aus grundständigen Rosetten oder wechselständig und zweizeilig am Stängel verteilt wachsen.

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Ein auffälliges Merkmal ist der häufig unangenehme Geruch der Blätter, der als natürlicher Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde betrachtet werden kann.

Blüte

Die Blüten der Gladiolen erscheinen von Ende Juni bis September und stehen in ährigen Blütenständen. Sie zeigen eine beeindruckende Farbpalette, die von Weiß über Grün, Gelb, Orange, Rot und Violett bis hin zu Rauchgrau und Braun reicht. Die Blüten sind ungestielt, zwittrig und zygomorph (mit einer senkrechten Symmetrieebene). Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, Vögel oder Wind.

Die in hiesigen Gärten weit verbreiteten Hybriden produzieren oft weder Pollen noch Nektar, was sie für bestäubende Insekten weniger attraktiv macht. Trotz der beeindruckenden Höhe von bis zu 150 Zentimetern bei den Hybriden bleiben die Blüten gut zugänglich und eignen sich ideal als Schnittblumen.

Welcher Standort ist geeignet?

Gladiolen benötigen einen vollsonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte tiefgründig, locker und durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden und Fäulniserkrankungen vorzubeugen. Eine Mischung aus Sand oder Kies kann die Durchlässigkeit des Bodens auf schweren, lehmigen Böden verbessern. Der Boden sollte frisch bis leicht feucht und nährstoffreich sein, idealerweise mit eingearbeitetem Kompost.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Gladiolen bevorzugen einen tiefgründigen und durchlässigen Boden, der frisch bis leicht feucht und nährstoffreich ist. Auf schweren Böden ist eine Drainage aus grobem Sand oder Kies wichtig, um Staunässe zu verhindern.

Es ist ratsam, den Boden vor dem Einpflanzen mit Kompost anzureichern. Um Bodenmüdigkeit und Nährstoffverarmung zu vermeiden, sollten Gladiolen nur alle sechs Jahre an denselben Standort gepflanzt werden.

Gladiolen pflegen

Eine gute Nährstoffversorgung ist entscheidend. Der Boden sollte mit Kompost und Hornmehl angereichert werden. Eine regelmäßige Düngung während der Wachstumsperiode ist notwendig:

  1. Nach dem Pflanzen Hornmehl oder reifen Kompost über die Pflanzstellen streuen.
  2. Nach etwa vier Wochen erneut düngen.
  3. Weitere Düngung nach vier bis acht Wochen mit einem organischen Langzeitdünger.

Gladiolen benötigen regelmäßiges Gießen, wobei die Erde niemals vollständig austrocknen sollte. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig entfernt und die Blüten vier bis fünf Blätter am Stängel verbleiben gelassen werden, um die Bildung neuer Knollen zu fördern.

Pflanzung

Gladiolen sollten ab Ende April gepflanzt werden, um sicherzustellen, dass die frostempfindlichen Triebe erst nach den Eisheiligen austreiben. Sie können Gladiolen auch in Töpfen vorziehen und nach Mitte Mai ins Freiland setzen.

Die Knollen sollten in einer Tiefe gepflanzt werden, die mindestens doppelt so hoch ist wie ihr Durchmesser. Um die Blütezeit zu verlängern, können Sie die Knollen wöchentlich zeitversetzt von Ende April bis Ende Mai pflanzen.

Gladiolen richtig schneiden

Schneiden Sie Gladiolen für die Vase, wenn die unteren ein bis zwei Blüten geöffnet sind. Verwenden Sie hierbei ein scharfes, sauberes Messer und schneiden Sie die Stiele leicht schräg an. Lassen Sie mindestens vier bis fünf Blätter am Stängel stehen, um die Knollenbildung zu sichern. Verwelkte Blütenstände sollten frühzeitig entfernt werden.

Gladiolen vermehren

Die Vermehrung von Gladiolen erfolgt hauptsächlich durch Teilung der Tochterknollen:

  1. Im Herbst die Mutterknollen ausgraben und die Tochterknollen vorsichtig abtrennen.
  2. Diese in grobkörnige Anzuchterde setzen und über den Winter an einem frostfreien Platz kultivieren.
  3. Im Frühjahr die Tochterknollen ins Freiland pflanzen.

Eine Vermehrung durch Brutknollen ist ebenfalls möglich, erfordert jedoch etwa zwei Jahre bis zur Blühfähigkeit. Für Wildarten kann die Aussaat eine Option sein, wobei dies mehrere Jahre bis zur ersten Blüte dauert.

Sorten & Arten

Gladiolen bieten eine große Vielfalt an Sorten:

Edel-Gladiolen (Gladiolus x hortulanus): Große, einfarbige Blüten, bis zu 150 cm hoch.

Schmetterlings-Gladiolen: Gewellte, mehrfarbige Blüten, bis zu 100 cm hoch.

Primulinus-Gladiolen: Rund 1 Meter hoch, zarte, mehrfarbige Blüten.

Baby-Gladiolen: 50-60 cm hoch, frühblühend.

Nanus-Gladiolen: 30-50 cm hoch, ideal für Töpfe.

Duftgladiole (Gladiolus callianthus): Zarte Blüten und angenehmer Duft.

Beliebte Sorten:

  • ‚Blackpool‘: Gelbe Blüten mit roten Flecken
  • ‚Lady Godiva‘: Weiße Blüten mit grünem Muster
  • ‚Nymph‘: Weiße Blüten mit roten Flecken
  • ‚Guernsey Glory‘: Dunkelviolette Blüten mit roten Spitzen und weißen Flecken
  • ‚Atom‘: Leuchtend rote Blüten mit weißem Rand

Krankheiten & Schädlinge

Gladiolen können von Pilzkrankheiten wie Fusarium und Sclerotina, Botrytis-Grauschimmel sowie Blattfleckenkrankheiten betroffen sein. Auch Thripse sind häufige Schädlinge, die silbrig-glänzende Saugstellen hinterlassen.

Vorbeugung und Bekämpfung:

  • Befallene Pflanzen entfernen und im Hausmüll entsorgen.
  • Vor dem Einwintern Knollen eine Heißwasserbehandlung bei 53°C unterziehen.
  • Gladiolen nur alle vier bis sechs Jahre an denselben Standort pflanzen.
  • Blaue Leimtafeln gegen Thripse einsetzen und bei starkem Befall mit Neem-Präparaten spritzen.

Verwendung

Gladiolen sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich für sonnige Beete, schmale Pflanzstreifen und zur Topfkultur. Auch im Steingarten und in der Sumpfzone von Gartenteichen finden Wildarten ihren Platz. Pflanzen Sie Gladiolen in Gruppen von 5 bis 15 Knollen, um eine eindrucksvolle Wirkung zu erzielen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Gladiolen sind nicht winterhart. Graben Sie die Knollen nach dem ersten Frost aus, reinigen Sie sie und lagern Sie sie in Holzkisten mit grobem Sand in einem kühlen, frostfreien Keller. In wintermilden Regionen können Gladiolenknollen im Freien überwintern, benötigen jedoch einen Winterschutz.

Winterhärtere Gladiolensorten können bei Temperaturen bis zu -15 bis -20 °C im Boden verbleiben, sollten aber ebenfalls mit einer Mulchschicht geschützt werden.

Durch die richtige Überwinterung können Gladiolen viele Jahre prächtig blühen und ihren Garten mit faszinierenden Farben bereichern.

Häufig gestellte Fragen

Sind Gladiolen giftig für Haustiere?

Nein, Gladiolen sind nicht giftig. Allerdings können empfindliche Personen bei intensivem Kontakt mit den Pflanzen vorsorglich Handschuhe tragen.

Wie lange dauert es, bis Gladiolen aus Samen blühen?

Das Aufziehen von Gladiolen aus Samen kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bis die Pflanzen blühfähig sind. Diese Methode wird hauptsächlich für Wildarten angewendet.

Was sollte man bei der Überwinterung der Gladiolen beachten?

Die Knollen sollten nach dem ersten Nachtfrost ausgegraben, von größeren Erdklumpen befreit und in einem kühlen, frostfreien Keller gelagert werden. Eine Lagerung in Holzkisten mit grobem Sand sorgt für optimale Bedingungen.

Welche Gladiolensorten sind winterhart?

Einige winterhärtere Gladiolensorten können Temperaturen bis zu -20°C standhalten, doch auch diese benötigen einen Winterschutz. In besonders rauen Gegenden sollten selbst winterharte Sorten besser ausgegraben und überwintert werden.

Bilder: Ralph Oechsle / iStockphoto