Der lateinische Pflanzenname
Das römische Kurzschwert wurde als Gladius bezeichnet, die kleinere Form der Waffe hieß Gladiolus. Der aufrechte Wuchs der Gladiole und ihre spitzen Blütenblätter erinnern an diese gefährlichen Waffen und verhalfen der Gladiole zu ihrem heldenhaften Namen. Die Gladiole war ein Symbol für Kraft und Sieg. Die Helden der Arena wurden deshalb im alten Rom vom Publikum mit Gladiolenblüten beworfen.
Der Siegwurz
Auch der Gladiolenzwiebel wurden in früheren Zeiten magische Kräfte zugeschrieben. Die im alemannischen Raum als Siegwurz bezeichnete Knolle trugen die Soldaten als Talisman um den Hals. Sie glaubten, dass die Zwiebel sie unverwundbar und unbesiegbar machen würde. Dieser Mythos rührt von der Optik der Zwiebel her, die von einer feinen, faserigen Hülle mit dem Aussehen eines Harnischs umgeben ist.
Die Gladiole als Liebesbeweis
In früheren Jahrhunderten war es äußerst unschicklich, einer Dame seine Liebe spontan zu bezeugen. Damals wie heute ließen die Herren Blumen sprechen, um ihre Gefühle kundzutun. Die Gladiole war neben der Rose ein großer Liebesbeweis. Erhielt die Angebetete Gladiolen ging es dabei weniger darum, eine Liebe auf Leben und Tod zum Ausdruck zu bringen. Vielmehr sollte durch die Blume die Bewunderung für einen Menschen und der Stolz, diesen kennen und verehren zu dürfen, symbolhaft offenbart werden.
Tipp
Da Gladiolen in der Vase sehr lange halten, eignen sie sich hervorragend als Schnittblumen. Auch heute noch sprechen die attraktiven Blütenschwerter eine eigene Sprache, der sich kaum eine Dame entziehen kann.