Giftige Pilze Deutschlands: Die gefährlichsten Arten erkennen.
Der deutsche Wald birgt neben kulinarischen Schätzen auch tückische Gefahren. Dieser Artikel stellt die tödlichsten Giftpilze Deutschlands vor und gibt wichtige Hinweise zur Identifizierung.
Die Tödlichsten Giftpilze Deutschlands
In Deutschlands Wäldern gibt es viele gefährliche Pilze, von denen einige tödlich giftig sind. Die folgenden Arten erfordern besondere Vorsicht.
Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
Der Grüne Knollenblätterpilz ist der gefährlichste Giftpilz in Deutschland und verursacht die meisten tödlichen Pilzvergiftungen. Bereits ein kleiner Bissen kann tödlich sein, da der Pilz Amatoxine enthält. Diese Gifte führen nach einem Interval von etwa 6 bis 24 Stunden zu Symptomen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Eine scheinbare Besserung folgt, bevor lebensbedrohliche Leberschäden auftreten.
Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)
Der Kegelhütige Knollenblätterpilz ähnelt in seiner Toxizität und Erscheinung dem Grünen Knollenblätterpilz. Der weiße, kegelförmige Hut flacht mit dem Alter ab. Auch dieser Pilz enthält Amatoxine, welche zu irreparablen Leberschäden führen können. Sein süßlich-muffiger Geruch und faseriger Stiel können leicht mit essbaren Pilzen wie Champignons verwechselt werden.
Gifthäubling (Galerina marginata)
Der Gifthäubling, oft auf verrottendem Holz zu finden, sieht dem essbaren Stockschwämmchen ähnlich. Charakteristisch sind sein honigbrauner Hut und der schlanke, haselnussfarbene Stiel. Phallo- und Amatoxine machen ihn extrem gefährlich. Ein abstoßend muffiger Geruch kann als Hinweis zur Identifikation dienen.
Orangefuchsiger Raukopf (Cortinarius orellanus)
Der Orangefuchsige Raukopf kann leicht mit essbaren Pfifferlingen verwechselt werden. Die zimtbraunen Lamellen und der rostbraune Stiel am Ende sind charakteristisch. Er enthält das Gift Orellanin, das erst nach Tagen oder Wochen seine Wirkung entfaltet und zu schwerem Nierenversagen führt.
Spitzgebuckelter Raukopf (Cortinarius rubellus)
Der Spitzgebuckelte Raukopf enthält ebenfalls Orellanin. Sein orangeroter Hut reißt mit dem Alter ein und die Lamellen sind ebenfalls zimtbraun. Dieser Pilz kann wie sein orangefuchsiger Verwandter zu schweren, verzögerten Vergiftungssymptomen führen.
Pantherpilz (Amanita pantherina)
Der Pantherpilz hat einen graubraunen Hut mit weißen Punkten und enthält die gleichen Gifte wie der Fliegenpilz, allerdings in höheren Konzentrationen. Bereits 100 Gramm des Pilzes können tödlich sein.
Frühjahrs-Lorchel (Gyromitra esculenta)
Die Frühjahrs-Lorchel könnte mit essbaren Morcheln verwechselt werden. Trotz des teilweisen Toxinaustritts beim Kochen bleibt die Gefahr von dauerhaften Organschäden bestehen. Dieser Pilz sollte strikt gemieden werden.
Kahler Krempling (Paxillus involutus)
Der Kahle Krempling galt früher als Speisepilz, bis seine gefährlichen Eigenschaften entdeckt wurden. Wiederholter Verzehr kann eine Immunreaktion hervorrufen, die die roten Blutkörperchen zerstört und tödlich enden kann.
Achten Sie auf diese Merkmale und vermeiden Sie das Sammeln und Verzehren unbekannter Pilze, um schwerwiegende Vergiftungen zu verhindern.
Weitere Gefährliche Giftpilze
Neben den bereits genannten gibt es weitere Pilze, die gesundheitliche Probleme verursachen können.
- Gemeiner Bleiweißpilz (Entoloma sinuatum): Dieser Pilz wird oft mit essbaren Arten verwechselt und enthält gefährliche Toxine. Er verursacht Magen-Darm-Beschwerden.
- Ziegelroter Fliegenpilz (Amanita muscaria var. regalis): Ähnlich dem bekannten Fliegenpilz, besitzt dieser ziegelrote Hut psychoaktive Substanzen, die Halluzinationen und neurologische Symptome hervorrufen können.
- Karbol-Egerling (Agaricus xanthodermus): Auch bekannt als Gift-Champignon, riecht dieser Pilz beim Kochen nach Desinfektionsmittel und verursacht schwere Übelkeit sowie Magen-Darm-Beschwerden.
- Giftchampignon (Agaricus moelleri): Dieser Pilz kann leicht mit essbaren Champignons verwechselt werden, hat jedoch einen unangenehmen Geruch und enthält schädliche Giftstoffe.
- Satanspilz (Boletus satanas): Mit seinem dicken, roten Stiel und gelben bis rötlichen Hut verursacht dieser Pilz schwerwiegende Magen-Darm-Probleme, die oft Stunden nach dem Verzehr auftreten.
Beim Pilzsammeln sollten Sie äußerste Vorsicht walten lassen und nur gut bekannte Pilzarten ernten. Pilzberatungsstellen oder Experten können Ihnen helfen, giftige von essbaren Pilzen zu unterscheiden. Achten Sie darauf, dass auch optisch ähnliche Doppelgänger oft hochgiftig sein können.