Champignons

Giftig oder nicht? Wie man Champignons richtig auswählt

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Der Champignon aus dem Supermarkt ist unbedenklich, doch Wildsammler sollten Vorsicht walten lassen. Dieser Artikel klärt über die Unterschiede zwischen essbaren Champignons und dem giftigen Karbol-Champignon auf.

Champignons giftig

Sind Champignons giftig?

Zuchtchampignons, die Sie im Supermarkt erwerben, sind ungiftig und sicher zum Verzehr. Dies gilt sowohl für weiße als auch für braune Varianten. Beim Verzehr von rohen Champignons sollten Sie jedoch vorsichtig sein. Diese enthalten schwer verdauliche Ballaststoffe und den Stoff Chitin, die bei empfindlichen Personen zu Verdauungsproblemen führen können. In der Natur existieren viele Champignonarten, von denen einige giftig sind. Insbesondere Arten, deren Stielbasis sich bei Berührung chromgelb verfärbt und die unangenehm riechen, sind giftig. Eine genaue Unterscheidung ist notwendig, da Verwechslungen mit giftigen Pilzen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.

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Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Karbol-Champignon

Beim Sammeln von Wildpilzen besteht die Gefahr einer Verwechslung des giftigen Karbol-Champignons (Agaricus xanthodermus) mit essbaren Champignonarten. Der Karbol-Champignon wächst in ähnlichen Lebensräumen wie der Wiesen-Champignon (Agaricus campestris) und der Weiße Anis-Champignon (Agaricus arvensis).

Wichtige Merkmale, die den Karbol-Champignon von essbaren Champignons unterscheiden, sind sein unangenehmer Phenolgeruch und die chromgelbe Verfärbung an der Stielbasis bei Berührung. Führen Sie den Geruchstest bereits im Rohzustand durch, da sich der unangenehme Geruch beim Kochen verstärkt.

Falls Sie unsicher sind, nutzen Sie das Reibe-Verfahren, um Geruch und Verfärbung zu prüfen. Für ungeübte Sammler wird empfohlen, Wildpilze generell zu meiden oder auf Zuchtpilze aus dem Lebensmittelhandel zurückzugreifen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.

Merkmale des Karbol-Champignons

Der Karbol-Champignon besitzt einen Hut, der zwischen 5 und 12 Zentimeter im Durchmesser variiert. Anfangs halbkugelig, flacht er mit zunehmendem Alter ab und zeigt oft ein trapezförmiges Profil. Die Farbe reicht von weiß über Grautöne bis braun, und die Hutoberfläche kann bei älteren Pilzen schuppig oder rissig werden.

Unter dem Hut befinden sich dicht stehende Lamellen, die sich von gräulich bis blassrosa zu purpurbraunen und später fast schwarzen Tönen verfärben. Der Stiel ist weißlich, 6 bis 10 Zentimeter lang, 1 bis 1,5 Zentimeter dick und besitzt eine knollige Verdickung an der Basis sowie einen sternförmig gezahnten Ring. Das Fleisch verfärbt sich bei Berührung oder im Schnitt, besonders an der Stielbasis, schnell chromgelb und verströmt einen unangenehmen Geruch nach Phenol oder Tinte.

Symptome einer Vergiftung mit dem Karbol-Champignon

Eine Vergiftung kann schnell nach dem Verzehr ernste Beschwerden hervorrufen. Häufige Symptome sind Übelkeit, starkes Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Sehstörungen und Bauchschmerzen. Diese Symptome können je nach Empfindlichkeit gegenüber den Giftstoffen variieren. Sollten Sie nach dem Verzehr von Pilzen solche Symptome feststellen, suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf.

Unterscheidung zwischen Champignon und Karbol-Champignon

Um den essbaren Champignon vom giftigen Karbol-Champignon sicher zu unterscheiden, achten Sie auf folgende Merkmale:

Geruch

  • Champignon: Angenehmer, neutraler bis milder Pilzgeruch.
  • Karbol-Champignon: Auffälliger, unangenehmer Geruch nach Phenol, Desinfektionsmittel oder Tinte. Der Geruch wird besonders beim Erwärmen oder Kochen stark wahrnehmbar.

Farbveränderungen

  • Champignon: Das Fleisch bleibt auch nach dem Anschneiden oder bei Druck weiß.
  • Karbol-Champignon: Das Fleisch verfärbt sich gelb, besonders an der Stielbasis bei Druck oder Schnitt.

Optische Merkmale des Stiels

  • Champignon: Einheitlich weiße Farbe ohne besondere Auffälligkeiten an der Basis.
  • Karbol-Champignon: Chromgelbe Verfärbung an der Basis bei Druck oder Verletzung.

Hutbeschaffenheit

  • Champignon: Glatte und gleichmäßig weiße Hutoberfläche.
  • Karbol-Champignon: Schuppige oder rissige Oberfläche bei älteren Exemplaren, die sich bei Druck gelblich verfärbt.

Lamellen

  • Champignon: Gräulich bis rosa, später schokoladenbraun.
  • Karbol-Champignon: Ähnliche Anfangsfarbe, dunkelt ebenfalls zu einem kräftigen Braun.

Diese Merkmale helfen Ihnen, den giftigen Karbol-Champignon von essbaren Champignon-Arten zu unterscheiden. Achten Sie besonders auf den unangenehmen Geruch und die gelbe Verfärbung an der Stielbasis.

Tipps für den sicheren Verzehr von Champignons

Um Champignons sicher zu genießen, beachten Sie folgende Tipps:

  • Einkauf und Lagerung: Wählen Sie frische, feste Champignons ohne Verfärbungen oder Druckstellen. Lagern Sie die Pilze im Kühlschrank in einer trockenen Papiertüte und verbrauchen Sie sie innerhalb von ein bis drei Tagen.
  • Reinigung: Säubern Sie die Champignons gründlich mit einem trockenen Tuch oder einer weichen Bürste, statt sie zu waschen, um das Aroma zu bewahren.
  • Rohe Pilze vorsichtig konsumieren: Beginnen Sie mit kleinen Mengen, um die Verträglichkeit zu testen. Champignons enthalten schwer verdauliche Ballaststoffe und Chitin.
  • Bio-Qualität bevorzugen: Kaufen Sie nach Möglichkeit Champignons aus Bio-Anbau, um das Risiko der Aufnahme schädlicher Substanzen zu minimieren.
  • Frischemerkmale: Frische Champignons erkennen Sie an einer hellen Farbe, geschlossenen Köpfen und weißen Schnittflächen an den Stielen.

Durch Beachtung dieser Tipps können Sie Champignons sicher genießen. Eine sorgfältige Auswahl, Lagerung und Zubereitung der Pilze sind entscheidend für Ihre Gesundheit.

Nährstoffe in Champignons

Champignons sind nährstoffreiche, kalorienarme Lebensmittel. Sie bestehen zu etwa 91 % aus Wasser, was sie besonders kalorienarm macht. Der Energiegehalt liegt bei etwa 24 kcal pro 100 g.

Vitamine und Spurenelemente

Champignons sind reich an verschiedenen B-Vitaminen:

  • Vitamin B2 (Riboflavin): Trägt zur Energieproduktion und zum Zellwachstum bei.
  • Vitamin B3 (Niacin): Unterstützt die Gesundheit von Haut und Nerven.
  • Vitamin B5 (Pantothensäure): Spielt eine Rolle im Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen.
  • Folsäure (Vitamin B9): Wichtig für Zellteilung und Wachstum.
  • Biotin (Vitamin B7): Wichtig für gesunde Haut und Haare.

Nennenswerte Mengen an Vitamin D2 können vor allem Champignons aufweisen, die natürlichem Sonnenlicht ausgesetzt wurden. Dieses Vitamin ist entscheidend für die Knochengesundheit und das Immunsystem.

Mineralstoffe

Wichtige Mineralstoffe in Champignons sind:

  • Kalium: Reguliert den Flüssigkeitshaushalt und unterstützt die Funktion von Muskeln und Nerven.
  • Phosphor: Unterstützt die Knochen- und Zahngesundheit.
  • Zink: Trägt zur Wundheilung und Immungesundheit bei.
  • Kupfer: Hilft bei der Bildung roter Blutkörperchen.
  • Eisen: Essenziell für den Sauerstofftransport im Blut.
  • Selen: Wirkt als Antioxidans und schützt die Zellen vor Schäden.

Eiweiß und Ballaststoffe

Champignons liefern etwa 4 g Eiweiß pro 100 g Frischware. Diese Eiweiße enthalten alle essentiellen Aminosäuren. Zudem sind Champignons eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl bieten.

Regelmäßiger Verzehr von Champignons kann dazu beitragen, Ihren Körper mit vielen lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen. Achten Sie darauf, die Pilze schonend zu garen, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren.

Bilder: morningarage / iStockphoto