Steinpilze

Steinpilz wird blau: Ist er giftig oder essbar?

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Der Steinpilz ist ein beliebter Speisepilz, doch einige Doppelgänger können leicht mit ihm verwechselt werden. Dieser Artikel hilft Ihnen, die charakteristischen Merkmale des Steinpilzes zu erkennen und seine ungenießbaren oder giftigen Doppelgänger zu identifizieren.

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Wird der Pilz bei Druck blau, ist es kein Steinpilz

Verfärbung des Steinpilzes: Ein Trugschluss

Der Steinpilz gehört zur Familie der Dickröhrlingsverwandten und zeigt beim Anschneiden oder bei Druck auf die röhrenförmige Struktur keine Verfärbung. Die Blaufärbung bei Kontakt mit Sauerstoff ist ein Merkmal vieler Röhrlinge, aber nicht des Steinpilzes. Diese Farbreaktionen treten durch die Umwandlung gelber Farbstoffe in blaue durch Luftsauerstoff auf. Essbare Doppelgänger wie der Maronen-Röhrling, der Flockenstielige Hexenröhrling oder der Rotfuß-Röhrling weisen diese Blaufärbung auf. Achten Sie daher stets auf die unveränderte Farbe der Steinpilzröhren, um Verwechslungen zu vermeiden.

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Doppelgänger des Steinpilzes: Der Maronenröhrling

Der Maronenröhrling, auch bekannt als Marone oder Braunkappe, wird häufig mit dem Steinpilz verwechselt. Dieser essbare Pilz unterscheidet sich durch mehrere Merkmale deutlich vom Steinpilz.

Merkmale des Maronenröhrlings

  • Hut: Dunkelbraun bis kastanienbraun, kann bis zu 15 cm Durchmesser erreichen, halbkugelig bei jungen Pilzen, zunehmend unregelmäßig gewölbt im Alter. Bei Feuchtigkeit leicht schmierig.
  • Röhren: Jung weißlich, im Alter olivgelblich, blau-grünliche Verfärbung bei Druck oder Verletzung.
  • Stiel: Bräunlich, zylindrisch, schlanker als beim Steinpilz, ohne Netzzeichnung.
  • Fleisch: Hell, blau verfärbend beim Anschneiden.
  • Geruch: Angenehm und leicht säuerlich.

Der Maronenröhrling ist ein schmackhafter Speisepilz, der besonders auf saurem Boden in Nadelwäldern unter Fichten gedeiht. Die Hauptsaison reicht von Juli bis Oktober.

Weitere blaufärbende Röhrlinge

Auch andere Röhrlinge können sich bei Verletzung oder Druck blau färben und den Steinpilz ähneln.

Netzstieliger Hexenröhrling

  • Hut: Dunkelbraun bis rötlich-braun, samtige Oberfläche.
  • Röhren: Gelb bis rötlich, verfärben sich bei Berührung intensiv blau.
  • Stiel: Gelblich bis rötlich, mit feiner Netzzeichnung.
  • Fleisch: Gelb, verfärbt sich schnell blau bei Anschnitt.

Dieser Pilz wächst auf sauren Böden und bildet Mykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen. Er kommt in Mischwäldern vor.

Schwarzblauender Röhrling

  • Hut: Dunkelbraun bis schwarzbraun, trocken.
  • Röhren: Gelb bis oliv, färben sich bei Druck oder Verletzung rasch tief blau.
  • Stiel: Gelb mit blauen bis violetten Flecken.
  • Fleisch: Gelb bis weißlich, läuft beim Anschneiden schnell dunkelblau an.

Bevorzugt in Laub- und Mischwäldern, ist dieser Pilz vom Sommer bis in den Spätherbst zu finden.

Kornblumen-Röhrling

  • Hut: Gelblich bis bräunlich.
  • Röhren: Weißlich bis gelblich, färben sich bei Verletzung blau.
  • Stiel: Weiß bis gelblich, gelegentlich rötlich punktiert.
  • Fleisch: Weiß oder leicht gelblich, bei Anschnitt blauend.

Dieser Pilz kommt oft in trockenen Kiefernwäldern sowie auf sandigen Böden vor.

Beim Pilzsammeln ist es wichtig, essbare Arten von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden. Verwenden Sie immer mehrere Bestimmungsmerkmale und lassen Sie im Zweifel Pilze von Experten überprüfen.

Unterscheidung von Steinpilz und seinen Doppelgängern

Die Identifikation von Steinpilzen und deren Doppelgängern erfordert Aufmerksamkeit für charakteristische Merkmale.

Wichtige Unterscheidungsmerkmale

1. Hutfarbe und -form:

  • Steinpilz: Hell- bis dunkelbraun mit samtiger Oberfläche. Ältere Exemplare können bis zu 40 cm Durchmesser erreichen.
  • Doppelgänger: Der Maronen-Röhrling hat oft einen dunkleren, schmierigen Hut.

2. Röhren auf der Hutunterseite:

  • Steinpilz: Weißlich bei jungen Pilzen, später gelblich bis olivgrün. Verfärben sich nicht bei Druck.
  • Doppelgänger: Blau verfärbende Röhren bei Druck, z.B. beim Maronen-Röhrling.

3. Stielmerkmale:

  • Steinpilz: Robust, bauchig mit heller Netzzeichnung.
  • Doppelgänger: Zylindrischer, bräunlicher Stiel ohne Netzzeichnung beim Maronen-Röhrling.

4. Fleischverfärbung:

  • Steinpilz: Das Fleisch bleibt weiß nach dem Anschneiden.
  • Doppelgänger: Blaufärbung des Fleisches bei den meisten bläuenden Röhrlingen.

5. Geruch und Geschmack:

  • Steinpilz: Dezenter, erdiger Geruch und milder Geschmack.
  • Doppelgänger: Der Gallenröhrling riecht unangenehm und hat einen bitteren Geschmack.

Praktische Ratschläge für die Bestimmung

  • Prüfen Sie die Farbunterschiede der Röhren: Drücken Sie leicht auf die Röhren oder schneiden Sie den Fruchtkörper an. Eine Blaufärbung deutet auf keinen Steinpilz hin.
  • Untersuchen Sie Stiel und Hut sorgfältig: Achten Sie auf die Netzzeichnung am Steinpilzstiel und die Struktur des Hutes.
  • Probieren Sie eine winzige Menge: Der Gallenröhrling ist extrem bitter und daher leicht zu erkennen. Brechen Sie ein kleines Stück des Pilzhutes ab und überprüfen Sie den Geschmack mit der Zungenspitze.
  • Sammeln Sie nur bekannte Pilze: Vermeiden Sie das Sammeln unsicher bestimmbarer Pilze. Im Zweifelsfall konsultieren Sie einen Pilzexperten.

Durch die Berücksichtigung dieser Merkmale und Ratschläge können Sie den Steinpilz sicher von seinen Doppelgängern unterscheiden.

Bilder: Lukas Beno / Shutterstock