Braunkappen richtig putzen: So geht’s schonend und effektiv

Der Maronenröhrling (Xerocomus badius) ist ein schmackhafter Speisepilz, der oft unter Fichten zu finden ist. Er wird häufig mit dem Steinpilz verwechselt, aber Sie können die beiden Arten durch einen simplen Test voneinander unterscheiden: Im Gegensatz zum sich nicht verfärbenden Steinpilz färbt sich das Fleisch des Maronenröhrlings auf Druck oder bei einem Anschnitt blau. Auch eine Verwechslung mit dem zwar nicht giftigen, aber ungenießbaren Gallenröhrling (Tylopilus felleus) ist möglich. In manchen Regionen wird der Maronenröhrling auch als Braunkappe bezeichnet.

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Braunkappen sind oft von Maden befallen

Vorsicht, Maden!

Der Maronenpilz wächst vorzugsweise auf sauren Böden in der Nähe von Fichten, ist aber auch unter Kiefern und Buchen häufig zu finden. Ein typisches Erkennungszeichen ist der glatte, kastanienbraune Hut. Dieser ist mit einer leicht schmierigen Schicht überzogen. Wie andere Röhrlinge auch ist die Braunkappe bei Schnecken und Maden sehr beliebt. Während Sie die Fraßstellen von Schnecken einfach wegschneiden können, befinden sich die Maden meist im Inneren. Deshalb sollten Sie gesammelte Maronenröhrlinge schon im Wald der Länge nach aufschneiden und die Pilze auf einen eventuellen Befall hin untersuchen. In der Regel können Sie größere Exemplare stehen lassen – sie sind schon zu stark befallen – und sollten nur die jungen mitnehmen. Eine grobe Vorreinigung können Sie schon am Sammelort vornehmen.

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Maronenröhrling putzen – Darauf müssen Sie achten

Zu Hause ist der Maronenröhrling gleich zu putzen und zu verarbeiten. Gründlich geputzt, können Sie die frischen Pilze durchaus noch drei bis vier Tage im Gemüsefach des Kühlschrankes lagern. Besser ist es jedoch, sie sofort zuzubereiten und / oder gegebenenfalls auch roh einzufrieren. Bei der Vorbereitung gehen Sie am besten wie folgt vor:

  • Schneiden Sie den unteren, harten Teil des Stiels ab.
  • Schneiden Sie Fraß- und andere Schadstellen weg.
  • Der Stiel wird schnell holzig und trübt den Pilzgenuss.
  • Ziehen Sie die Huthaut ab.
  • Entfernen Sie den Pilzschwamm.
  • Reinigen Sie die Pilze mit einem Messer und einem feuchten Tuch.
  • Maronenpilze nicht waschen, da sie sich stark mit Wasser vollsaugen.

Vorsicht ist auch bei einem Befall mit Goldschimmel geboten: Dieser giftige Schimmelpilz ist häufig auf größeren Maronenpilzen zu finden. Befallene Exemplare sind nicht mehr genießbar und sollten daher stehen gelassen werden.

Tipp

Der Maronenpilz ist ein Mykorrhiza-Pilz und lebt meist in Symbiose mit Fichten, aber auch mit anderen Baumarten. Aus diesem Grund lässt er sich nicht im heimischen Garten anbauen. Nichtsdestotrotz können Sie Pilzzuchtsets für „Braunkappen“ kaufen. Hierbei handelt es sich jedoch um den Rotbraunen Riesen-Träuschling (Stropharia rugosoannulata).

Text: Ines Jachomowski
Artikelbild: 12photography/Shutterstock