Pilze

Braunkappen-Pilzkultur: Schritt für Schritt zum Pilzglück

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Pilze sind lecker und gesund: Sie enthalten wertvolles Eiweiß, zudem viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Kein Wunder also, dass insbesondere in den späten Sommer- als auch in den Herbstmonaten zahlreiche Sammler in die Wälder strömen. Wer beim Suchen von Wildpilzen kein Glück bzw. Angst vor Giftpilzen hat, kann einige Arten auch im heimischen Garten anbauen.

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Der Stropharia rugosoannulata lässt sich züchten, der Maronenröhrling jedoch nicht
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Braunkappen im Garten züchten?
Um Braunkappen im eigenen Garten zu züchten, benötigen Sie frisches Stroh, Körner- oder Substratpilzbrut, einen eingeweichten Strohballen und einen halbschattigen Standort. Füllen Sie Brut in Löcher des Strohballens und bedecken Sie ihn später mit Kompost.

Was sind Braunkappen?

Steinpilze, Pfifferlinge und Morcheln lassen sich nicht künstlich züchten, da sie auf eine bestimmte Lebensumgebung angewiesen sind. So genannte saprophage Arten jedoch können problemlos auf Stroh oder frisch geschlagenem Holz kultiviert werden. Sie beziehen ihre Nährstoffe aus totem organischem Material. Zu diesen Pilzen gehören auch die beliebten „Braunkappen“, wobei es genau genommen Pilze dieser Artbezeichnung nicht gibt. Unter dem Namen werden Fertigkulturen und Brut des Rotbraunen Riesen-Träuschlings (Stropharia rugosoannulata) angeboten. Der in Geschmack und Aussehen recht ähnliche Maronenröhrling ist damit jedoch nicht zu verwechseln: Dieser Waldpilz ist ein häufiger Mykorrhiza-Pilz der Fichte, d. h. er lebt in enger Symbiose mit dem Nadelbaum und eignet sich daher nicht für eine Pilzkultur im Garten.

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Das Züchten von Braunkappen bzw. des Rotbraunen Riesen-Träuschlings gelingt dafür umso leichter. Alles, was Sie dafür benötigen, ist frisches Stroh bzw. ein Strohballen sowie Körnerbrut (26,00€ bei Amazon*) oder Substratpilzbrut, die Sie im Handel erwerben können. Gute Pilzbrut riecht frisch und angenehm nach Pilzen, ist kräftig von einem weißen Pilzmycel durchzogen und sollte umgehend in Kultur gebracht werden – sie ist nicht lange haltbar und neigt dazu, von Schimmelpilzen besiedelt zu werden.

Material

Für die erfolgreiche Braunkappen-Kultur benötigen Sie frisches Stroh, welches Sie am besten bei einem ökologisch arbeitenden Landwirt besorgen. Herkömmliches Stroh ist oft mit Fungiziden – d. h. mit pilzbekämpfenden chemischen Stoffen – behandelt, damit es nicht so schnell schimmelt. Hierauf wird natürlich auch eine Braunkappen-Pilzkultur nur schwer gedeihen. Am besten eignen sich so genannte Kleinballen, die aber heutzutage nur noch schwer zu bekommen sind.

Anlegen einer Braunkappen-Pilzkultur

Ihre Braunkappen-Pilzkultur legen Sie schließlich wie folgt an:

  • Feuchten Sie den Strohballen gut durch.
  • Tauchen Sie ihn am besten für 24 Stunden in Leitungswasser ein.
  • So kann sich das Stroh mit Wasser vollsaugen.
  • Stechen Sie nun mehrere mindestens 10 Zentimeter tiefe Löcher in den Ballen.
  • Verwenden Sie hierzu ein Pflanzholz oder einen Besenstiel.
  • Füllen Sie in jedes Loch ein bis zwei Esslöffel der frischen Pilzbrut.
  • Stopfen Sie die Löcher wieder mit Stroh aus.

Lagen Sie den beimpften Ballen an einem warmen und halbschattigen Standort im Garten. Sobald er vollständig mit dem weißen Mycel durchzogen ist, bedecken Sie ihn etwa fünf Zentimeter dick mit frischem, noch nicht reifem Kompost.

Tipp

Besonders viele Braunkappen können Sie ernten, wenn Sie den Kompost mit Stallmist vermischen.

Bilder: Khalangot Sergey L / Shutterstock