Austernpilze

Austernpilze züchten: So gelingt es auf Holz perfekt

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Der Austernpilz wächst oft mit vielen Fruchtkörpern muschelförmig übereinander. Er gehört zu den beliebtesten Kulturpilzen und wird im Handel oft unter den Namen Kalbfleischpilz, Austern-Seitling oder Pleurotus angeboten. In Kultur ist der Austernpilz in der Lage, diverse Substrate zu nutzen – beispielsweise Stroh, Papier, Kaffeesatz, Laubholz und andere.

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Auf Holz fühlen sich Austernpilze richtig wohl
AUF EINEN BLICK
Wie züchtet man Austernpilze auf Holz?
Um Austernpilze auf Holz zu züchten, verwendet man frisch geschlagenes, unbehandeltes Laub- oder Fichtenholz. Die Stämme werden mit schrägen Schnitten versehen, mit Pilzbrut gefüllt und verschlossen. Nach einer kühlen, dunklen Lagerung beginnen die Pilze zu wachsen.

Austernpilzzucht für Anfänger

Wenn Sie sich zum ersten Mal als Pilzzüchter versuchen, ist eine Mini-Plantage auf einem bereits beimpften Rundholz- oder Sägemehlblock (24,00€ bei Amazon*) eine gute Möglichkeit für einen Einstieg. Die Vorbereitung des Nährbodens fällt weg, da die Pilzbrut bereits im Holz eingesetzt ist und Sie können sich ganz darauf konzentrieren, die vom Hersteller empfohlenen Angaben zu Bewässerung, Belüftung und Luftfeuchtigkeit einzuhalten. Beimpfte Holzblöcke weisen eine sehr hohe Erfolgsquote auf und werden bis zu fünf Jahre lang besiedelt.

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Allerdings sind derartige Fertigsets recht teuer – je nach Anbieter müssen Sie zwischen 25 und 50 EUR rechnen. Günstiger wird es natürlich, wenn Sie frisch geschlagenes Holz selbst beimpfen. Die dazu notwendige Pilzbrut ist für wesentlich weniger Geld im Handel erhältlich. Wichtig ist allerdings, wirklich frisch geschlagenes Holz zu verwenden, lagert es länger als zwei bis drei Monate, ist es häufig schon mit Konkurrenzpilzen und anderen Mikroorganismen besiedelt. In der Natur sind Austernpilze vor allem auf Laubhölzern wie Rotbuche und Pappel zu finden, sie gedeihen aber auch gut auf Fichtenholz. Die Rundstämme sollten maximal 30 Zentimeter im Durchmesser haben und bis zu 100 Zentimeter lang sein.

Baumstämme beimpfen und Austernpilze pflegen

Zum Beimpfen der Baumstämme gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

  • Schlagen Sie die Stämme frisch bzw. lagern Sie sie nur kurz.
  • Verwenden Sie nur unbehandeltes Holz – keine Holzbretter o. ä. aus dem Baumarkt!
  • Schneiden Sie in die Stämme entgegen der Faserrichtung schräge Schnitte, etwa mit einer Ketten- oder Handsäge.
  • Diese sollten etwa zur Hälfte bzw. zwei Drittel des Stammes tief reichen.
  • Schneiden Sie alle 30 Zentimeter einen solchen Schnitt.
  • Befüllen Sie jeden Schnitt mit Pilzbrut.
  • Verschließen Sie die befüllten Schnitte, etwa mit Bienenwachs, Ton oder Klebeband.
  • Dies schützt die Pilzbrut vor Ungeziefer etc.
  • Halten Sie den Stamm mit der Pilzbrut gleichmäßig feucht.
  • Der Stamm sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden.
  • Ideal sind Temperaturen zwischen 10 bis maximal 25 °C.

Achten Sie darauf, Ihre Hände sowie Ihr Werkzeug stets sauber und steril zu halten, damit auf diese Weise keine Bakterien oder andere Mikroorganismen, die der Pilzbrut Konkurrenz machen könnten, in das Holz gelangen.

Tipp

Austernpilze wachsen außerdem sehr gut auf nährstoffreichem Kaffeesatz.

Bilder: KaliAntye / Shutterstock