Steinpilze

Steinpilze züchten: Ist es möglich und wie geht es?

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Das Wachstum von Pilzen konnte von Forschern bisher zwar schon teilweise erforscht werden. Trotzdem lassen sich bisher nur relativ wenige Pilzsorten gezielt im eigenen Garten oder Keller anbauen.

Steinpilze züchten
AUF EINEN BLICK
Ist das Züchten von Steinpilzen möglich?
Die Zucht von Steinpilzen ist äußerst schwierig, da sie als Mykorrhiza-Pilze in Symbiose mit den Wurzeln von Fichten oder Eichen wachsen. Erfolgreiche Steinpilzzucht erfordert optimale Bedingungen im Waldgrundstück und kann lange dauern, bis sich ein Pilzmyzel bildet.

Speisepilze selbst anbauen und ernten

Im Fachhandel gibt es diverse Komplettpackungen und Sporensets (14,00€ bei Amazon*), mit denen auch Anfänger relativ einfach Speisepilze im eigenen Garten oder in einem geeigneten Kellerraum züchten können. So lassen sich zum Beispiel folgende Sorten bereits jetzt eher einfach vermehren:

  • Weiße Champignons
  • Braune Champignons
  • Austernseitlinge
  • Limonenseitlinge
  • Shiitake
  • Kräuterseitlinge
  • Austernpilze
  • Braunkappen

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Je nach den gewählten Pilzarten können diese im Gartenboden oder auf einem speziellen Untergrundsubstrat wie Stroh oder Kokosfasern angebaut werden. Manche Pilzarten wie Austern- und Limonenseitlinge dagegen wachsen aufgrund ihrer Bedürfnisse optimal auf Totholz wie umgestürzten Baumstämmen.

Schwierigkeiten beim Anbau von Steinpilze

Der Anbau von Steinpilzen beschäftigt Wissenschaftler rund um den Globus schon lange. Immerhin gehören Steinpilze besonders in Europa zu den begehrtesten Fundstücken der Pilzsammler, da sie als vegetarischer Fleischersatz sogar wie ein Schnitzel paniert und gebraten werden können. Allerdings ist es bisher auch im kommerziellen Anbau nicht gelungen, Steinpilze erfolgreich zu züchten. Allerdings lassen sich die Faktoren beeinflussen, die für das Wachstum der Steinpilze wichtig sind.

Die Wachstumsfaktoren der Mykorrhiza-Pilze

Als Mykorrhiza-Pilze bezeichnet man alle diejenigen Pilzarten, die bei ihrem Wachstum eine Symbiose mit dem Wurzelwerk bestimmter Baumarten eingehen. Da Pilze selbst über kein Chlorophyll verfügen und so ihre benötigte Wachstumsenergie nicht durch Fotosynthese gewinnen können, brauchen sie andere Arten der Energiezufuhr. Steinpilze und einige andere Mykorrhiza-Pilze wie die Pfifferlinge zapfen ihre Lebensenergie aus den Wurzeln von Bäumen, während sie gleichzeitig deren Aufnahme von Wasser und Nährstoffen fördern. So ergibt sich eine Beziehung, die sich als vorteilhaft für alle Beteiligten erweist.

Bedingungen für Steinpilze schaffen

Steinpilze wachsen in erster Linie in Waldbereichen mit einem Bestand an Fichten und Eichen. Wenn Sie ein solches Waldgrundstück besitzen, können Sie mit einer Durchforstung und dem Zurückschneiden von Farnen und Sträuchern für einen offenen und lichten Waldboden sorgen. Auf diesem können Speisereste von Steinpilzen aufgebracht werden, denen oft noch größere Mengen an Pilzsporen anhaften, sofern sie nicht gewaschen wurden. Mit dieser Vorgangsweise kann es mitunter zu einer erfolgreichen Ansiedlung von Steinpilzen kommen. Beachten Sie allerdings, dass die Erfordernisse von Steinpilzen an den Standort hoch sind und es auch durchaus lange dauern kann, bis sich ein starkes Pilzmyzel im Untergrund gebildet hat.

Tipps & Tricks

Auch wenn die Zucht von Steinpilzen immer noch große Schwierigkeiten mit sich bringt, so sollten sich Liebhaber der leckeren Pilze doch auch trösten. Denn immerhin ist es in unserer modernen und organisierten Zeit doch auch interessant, wenn manche Dinge noch nicht unbegrenzt und auf Bestellung verfügbar sind. Umso leckerer schmeckt jeder einzelne Steinpilz, den Sie als Pilzsammler im Wald finden können.