Steinpilze brauchen bestimmte Lebensbedingungen
Der Grund dafür ist recht simpel: Der Steinpilz ist ein sogenannter Mykorrhiza-Pilz, der in enger Symbiose mit bestimmten Arten von Waldbäumen steht. Sie finden ihn vornehmlich unter Fichten, aber auch mit Eichen, Buchen und – seltener – Kiefern sind Vergesellschaftungen bekannt. Dabei genügt es nicht, einfach einen Buchenstamm mit Steinpilz-Sporen zu impfen – wie es beispielsweise beim Austernpilz geschieht – denn der Steinpilz gedeiht nur im Wurzelwerk lebender Bäume: Beide Arten sind für das gegenseitige Gedeihen aufeinander angewiesen.
Wo Sie Steinpilze im Wald finden
Auch ein einzelner lebender Baum – etwa eine extra gepflanzte Buche oder Fichte im Vorgarten – ist für die eigene Steinpilz-Zucht nicht ausreichend. Stattdessen siedelt sich der Pilz je nach Unterart bevorzugt in älteren Laub- oder Mischwäldern mit einer dicken Moosschicht und einem lockeren Kronendach an. Vornehmlich sind Steinpilze auf sonnigen Lichtungen sowie auf sauren bis neutralen Böden zu finden. Guten Erfolg bei der Suche dürften Sie haben, wenn Sie den giftigen Fliegenpilz sichten – da der Steinpilz in dessen Nähe häufig anzutreffen ist, brauchen Sie nun nur noch genauer zu schauen.
Welche Speisepilze Sie selbst in einer Zuchtbox züchten können
Im Gegensatz zum Steinpilz gibt es jedoch eine ganze Reihe sehr schmackhafter Speisepilze, bei denen es sich nicht um Mykorrhiza-Pilze handelt und die deshalb recht unkompliziert in einer Zuchtbox eigens herangezogen werden können. So werden
- weiße und braune Champignons
- Stein-Champignons
- Austernpilze (Austern-Seitling)
- Shii-Take
- Limonen-Seitlinge
- Rosen-Seitlinge
- Kräuter-Seitlinge
- Braunkappen (Rotbrauner Riesen-Träuschling)
- Goldkäppchen (Japanisches Stockschwämmchen)
- Mu-Err (Judasohr)
und einige andere Arten teils seit Jahrhunderten schon erfolgreich kultiviert. Im Handel erhältliche Fertigkulturen-Sets ermöglichen einen unkomplizierten Anbau und eine schnelle Ernte.
Tipp
Es gibt einige Pilzarten, die dem begehrten Steinpilz recht ähnlich sehen. Der ebenfalls essbare Maronen-Röhrling verfärbt sich jedoch blau, während der ungenießbare Gallen-Röhrling extrem bitter schmeckt und Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann.