Kräuterseitlinge

Kräuterseitlinge züchten: Einfache Anleitung für zu Hause

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Nicht ohne Grund werden Kräuterseitlinge auch als „Königsausternpilz“ bezeichnet. Die bissfesten, sehr würzigen Speisepilze sind zwar eng mit dem Austernpilz verwandt, ähneln in Geschmack und Aussehen aber eher den edlen Steinpilzen. Kräuterseitlinge sind nicht nur delikat im Geschmack, sondern in der Küche auch sehr vielseitig einzusetzen. Mit einer Fertigkultur können Sie die schmackhaften Fruchtkörper sogar zu Hause selber ziehen.

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Kräuterseitlinge lassen sich einfach daheim züchten
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Kräuterseitlinge selber züchten?
Kräuterseitlinge können zu Hause mit einer Fertigkultur gezüchtet werden, indem man sie bei einer Temperatur von 10 bis 20 °C und hoher Luftfeuchtigkeit aufstellt, das Substrat gleichmäßig feucht hält und nach etwa 2-3 Wochen die ersten Pilze erntet.

Mit einer Fertigpilzkultur gelingt das Anbauen ganz leicht

Bei spezialisierten Händlern erhalten Sie fertige Pilzkulturen, die auf gespantem Holz wachsen und fest in Kunststofffolien eingepackt sind. Sie müssen im Grunde nichts weiter tun, als diese Tüten zu öffnen und das Substrat feucht zu halten – bei einem geeignetem Standort und einer entsprechend hohen Luftfeuchtigkeit dauert es schließlich nicht lange, bis sich die ersten Köpfe zeigen. Nach dem Abernten lässt sich die Fertigkultur durchaus noch zwei bis drei Mal aktivieren, so dass Sie innerhalb weniger Wochen mehrere Kilogramm frische Pilze ernten können.

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Pilzzuchtkultur aktivieren und pflegen

Für die erfolgreiche Pilzzucht benötigen Sie zunächst einmal einen passenden Standort. Sie brauchen für den Anbau der Kräuterseitlinge keinen Garten, denn die Fertigkultur kann genauso gut auf dem Balkon, im Keller oder auch im Bad aufgestellt werden – Hauptsache, die Temperatur beträgt dort etwa zwischen zehn und 20 °C und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Kräuterseitlinge mögen es gern feucht, weshalb die ideale Luftfeuchtigkeit bei etwa 90 Prozent liegt. Haben Sie keinen Raum, indem sich eine solche erzielen lässt, macht das auch nichts: Da die Plastikhaube in der Anzuchtphase ohnehin noch geschlossen bleibt, entsteht eine Art Treibhauseffekt – im Inneren des Plastiksacks ist es ausreichend feucht. Licht ist dagegen nur wenig vonnöten.

  • Schneiden Sie zu Beginn nur in die Ecken des Plastiksacks Löcher hinein.
  • Halten Sie das Substrat mit dem Myzel gleichmäßig feucht.
  • Vermeiden Sie jedoch Staunässe – machen Sie unten in den Sack einige Löcher hinein.
  • Besprühen Sie das Substrat nicht mit einer Sprühflasche – hier sammeln sich oft Keime.
  • Gießen Sie stattdessen aus einer sauberen Gießkanne.
  • Sobald sich die ersten Pilzköpfe zeigen, schneiden Sie den Sack oben auf.
  • Entfernen Sie die Plastik, wenn die Pilze größer werden.

Wann kann man die ersten Kräuterseitlinge ernten?

Wenn Sie eine Fertigkultur verwenden, können Sie schon nach etwa zwei bis drei Wochen die ersten Pilze ernten. Kräuterseitlinge können übrigens sehr groß werden, aber warten Sie mit der Ernte nicht zulange – anderenfalls leidet der Geschmack.

Kräuterseitlinge putzen und verarbeiten

Gleich nach der Ernte können Sie die Kräuterseitlinge putzen und verarbeiten. Frisch mit Butter und lediglich Salz und Pfeffer in der Pfanne gebraten schmecken die aromatischen Pilze am besten. Bei größeren Erntemengen können Sie einen Teil aber auch problemlos einfrieren, trocknen oder einlegen.

Tipp

Bei gekauften Kräuterseitlingen findet man manchmal ein flauschiges, spinnwebartiges, weißes Gebilde. Hierbei handelt es sich nicht um Schimmel, sondern um das Pilzmyzel. Sie können es mitbraten und essen oder aber einfach abschneiden und für eine eigene Pilzzucht verwenden.

Bilder: beekung / Shutterstock