Austernpilze

Austernpilze züchten: Einfache Anleitung für Haus & Garten

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Der einheimische Austernseitling oder auch Austernpilz ist ein typischer Winterpilz: Er fühlt sich erst bei niedrigen Temperaturen von weniger als 11 °C so richtig wohl. Der schmackhafte Speisepilz lässt sich unkompliziert zu Hause selbst anbauen – etwa in einer schattigen Gartenecke. Aber auch im Keller oder auf dem Balkon können Sie eine reiche Ernte erwarten. Im Handel erhalten Sie neben Fertigkulturen auch Körnerbrut und so genannte Impfdübel, die in das Holz eingetrieben werden.

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Austernpilze lassen sich z.B. auf Holzspänen selber ziehen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Austernpilze zu Hause züchten?
Austernpilze können zu Hause im Garten, Keller oder auf dem Balkon gezüchtet werden. Geeignete Hölzer sind Rotbuche, Birke, Esche, Erle, Pappel, Weide und Obstgehölze. Fertigkulturen-Sets ermöglichen eine schnelle Ernte, während Holzstämme mehrere Jahre Fruchtkörper tragen.

Besonders unkompliziert: Fertigkulturensets für Haus und Garten

Im Gegensatz zur Impfung von Holzstämmen für den Anbau im Garten ermöglichen die Fertigkulturen-Sets eine schnelle Ernte. Die Pilzbrut wird zusammen mit dem Substratmaterial wie beispielsweise Strohpellets, Holzspänen u. ä. zum Selbermischen geliefert. Eine Anleitung dazu liegt jeweils bei. Bei entsprechende Feuchtigkeit erscheinen die Fruchtkörper innerhalb weniger Wochen.

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Austernpilze im Haus züchten

Wie Zimmerpflanzen nehmen Pilzkulturen nur wenig Platz ein. Sie können auf dem Balkon, im Garten oder im Keller an einem schattigen Ort bei Temperaturen von um die 10 °C untergebracht werden. Die Ernte in den eigenen vier Wänden funktioniert problemlos, sofern es dunkel und feucht genug ist. Außerdem vergehen von der Ernte bis zum Kochtopf nur wenige Minuten. Frischere Pilze können Sie nicht bekommen!

Austernpilzzucht im Garten selbst anlegen

Auf Holz kultivierte Pilze tragen über mehrere Jahre Fruchtkörper. Austernpilze wachsen ausschließlich auf Laubholz, wobei für ein Beimpfen mit Pilzbrut sich nur Hölzer eignen, die nach dem Schlagen nicht älter als vier bis zwölf Wochen sind. Frisches Holz ist – ebenso wie abgelagertes – für die Kultivierung ungeeignet, da das Pilzmyzel nicht in der Lage ist, gesundes Holz zu durchwachsen. Die Abwehrkräfte des Baumes wirken dabei entgegen. Weiterhin ist es wichtig, dass die Rinde der Hölzer noch intakt ist. In vertrockneten und damit rissig gewordenen Stämmen und Ästen steht wiederum dem Myzel die nötige Feuchtigkeit nicht mehr zur Verfügung.

Welche Hölzer eignen sich für Austernpilze?

Bei den Hölzern unterscheidet man zwischen Hart- und Weichhölzern. Zum Hartholz zählen beispielsweise das Holz der Eiche, der Rotbuche, der Hainbuche, der Esche, des Ahorns sowie des Apfel- und des Birnbaums, während des Holz von Birke, Linde, Weide, Erle oder Pappel zum Weichholz gerechnet wird. Auf Weichhölzern kultivierte Pilze bringen in der Regel schneller Fruchtkörper hervor als solche auf Harthölzern. Oft können Sie auf Weichholz noch im selben, sicherlich aber im folgenden Jahr nach dem Beimpfen ernten; die Kultur bleibt etwa drei Jahre aktiv. Auf Hartholz dagegen kann oft erst nach einem Jahr geerntet werden, während die Kultur dann fortlaufend fünf bis sieben Jahre Fruchtkörper hervorbringt.

Besonders geeignete Hölzer für die Austernpilzzucht sind:

  • Rotbuche
  • Birke
  • Esche
  • Erle
  • Pappel
  • Weide
  • sowie Obstgehölze

Tipp

Gerade Austernpilze wachsen nicht nur auf Holz, sondern gedeihen auch hervorragend in mit Kaffeesatz versetztem Stroh.

Bilder: SmileKorn / Shutterstock