Pfifferlinge

Giftig oder ungiftig? Pfifferlinge richtig erkennen

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Pfifferlinge sind köstliche Speisepilze, die jedoch leicht mit giftigen Doppelgängern verwechselt werden können. Dieser Artikel informiert über die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und gibt Tipps zur sicheren Bestimmung.

Pfifferlinge giftig

Giftigkeit von Pfifferlingen

Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) sind sichere und schmackhafte Speisepilze mit einem leicht pfeffrigen Aroma. Problematisch wird es jedoch, wenn sie mit giftigen Pilzen verwechselt werden. Ein solcher Verwechslungsfall kann gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, da einige dieser Nachahmer gefährliche Toxine enthalten.

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Beispielsweise kann der Verzehr des Falschen Pfifferlings (Hygrophoropsis aurantiaca) in größeren Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden führen, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Noch gefährlicher ist der Spitzgebuckelte Raukopf (Cortinarius rubellus), da er Nieren- und Leberschäden verursachen kann. Um solche Gefahren zu vermeiden, sollten Sie immer sicherstellen, dass die Pilze, die Sie sammeln und verzehren, eindeutig identifiziert sind.

Giftige Doppelgänger des Pfifferlings

Einige Pilzarten sehen dem Pfifferling zum Verwechseln ähnlich und sind dennoch giftig. Die wichtigsten sind der Falsche Pfifferling und der Spitzgebuckelte Raukopf.

Falscher Pfifferling

Der Falsche Pfifferling mag dem echten Pfifferling ähneln, er hat jedoch spezifische Unterschiede:

  • Lamellen: Im Gegensatz zu den Leisten des echten Pfifferlings hat der Falsche Pfifferling Lamellen, die dünner sind und sich leicht vom Hutfleisch ablösen lassen.
  • Farbe: Oft rötlicher oder oranger als der echte Pfifferling.
  • Standort: Wächst auf Totholz und Baumstämmen, was ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist.

Spitzgebuckelter Raukopf

Der Spitzgebuckelte Raukopf ist einer der giftigsten Pilze Mitteleuropas:

  • Hut: Orangebrauner Hut mit einer feinfilzigen Oberfläche und einem spitzen Buckel in der Mitte.
  • Lamellen: Zimtbraune, breit angewachsene Lamellen, die etwas entfernt voneinander stehen.
  • Stiel: Faseriger Stiel mit gelblichen Tönen ohne ausgeprägte Ringzone.

Eine Vergiftung mit diesem Pilz ist besonders tückisch, da Symptome wie starker Durst und Nierenschmerzen erst zwei bis drei Wochen nach Verzehr auftreten können. Es ist daher essenziell, diese Merkmale zu kennen, um Verwechslungen zu verhindern.

Weitere giftige Pilze

Neben den genannten Doppelgängern gibt es noch weitere gefährliche Pilze, die oft übersehen oder fälschlicherweise als essbar eingestuft werden:

  • Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides): Er sieht unscheinbar aus, ist jedoch extrem giftig und kann zu schweren Leberschäden und sogar zum Tod führen.
  • Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa): Dieser Pilz ist ähnlich gefährlich wie der Grüne Knollenblätterpilz und wächst vorwiegend in Laub- und Mischwäldern.
  • Pantherpilz (Amanita pantherina): Verursacht Krampfanfälle und Rauschzustände, die bis ins Koma führen können.
  • Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum): Verursacht starke Magen-Darm-Beschwerden und sollte nicht mit dem essbaren Maipilz verwechselt werden.
  • Satans-Röhrling (Boletus satanas): Führt bei rohem Verzehr zu heftigen Verdauungsbeschwerden und sieht dem essbaren Flockenstieligen Hexenröhrling ähnlich.

Beim Sammeln von Pilzen empfiehlt es sich, Pilzbestimmungsbücher oder -apps zu nutzen und im Zweifelsfall einen Pilzsachverständigen zu konsultieren.

Sichere Bestimmung von Pfifferlingen

Um Verwechslungen mit giftigen Pilzen zu vermeiden, sollten Sie folgende Merkmale des echten Pfifferlings beachten:

  • Leisten statt Lamellen: Pfifferlinge besitzen herablaufende, gegabelte Leisten, die sich klar von den Lamellen anderer Pilzarten abheben.
  • Farbton: Echte Pfifferlinge sind goldgelb bis orangegelb und werden leicht mit dem rötlicheren Falschen Pfifferling verwechselt.
  • Oberflächenstruktur: Der Hut ist stumpf, glatt und oft wellig oder unregelmäßig verbogen.
  • Geruch: Pfifferlinge haben einen leicht pfeffrigen Geruch.
  • Standort: Wachsen in Symbiose mit Bäumen auf moosreichen Böden in Laub- und Nadelwäldern.

Falls Unsicherheiten bestehen, sollten Sie einen Pilzsachverständigen um Rat fragen und zusätzliche Bestimmungshilfen wie Bestimmungsbücher oder spezialisierte Apps verwenden.

Vorsichtsmaßnahmen beim Sammeln und Verzehr von Pfifferlingen

Um gesundheitliche Risiken zu minimieren und die Natur zu schonen, beachten Sie bitte folgende Hinweise:

  1. Sichere Bestimmung: Sammeln Sie nur eindeutig bestimmte Pfifferlinge und verwenden Sie im Zweifel Bestimmungsbücher oder -apps.
  2. Naturschutz beachten: Beachten Sie regionale Regelungen und sammeln Sie nur in erlaubten Mengen. Beispielsweise sind Pfifferlinge in Baden-Württemberg besonders geschützt.
  3. Belastete Standorte meiden: Vermeiden Sie das Sammeln in Regionen mit bekannter Bodenbelastung, insbesondere in Gebieten südlich der Donau und im Bayerischen Wald.
  4. Zubereitung: Pfifferlinge sollten niemals roh verzehrt werden. Braten oder kochen Sie die Pilze gründlich, um mögliche Parasiten abzutöten.
  5. Maßvoller Konsum: Erwachsene sollten nicht mehr als 200 Gramm pro Woche essen. Für Kleinkinder sowie schwangere und stillende Frauen wird der Verzehr von Wildpilzen generell nicht empfohlen.

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie die Pfifferlinge sicher genießen und gleichzeitig zur Erhaltung ihrer Bestände beitragen.

Bilder: gbrundin / iStockphoto