Pfifferlinge

Pfifferlinge richtig putzen: Tipps für saubere Pilze

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Ungefähr ab Juni ist es soweit: Dann können Sie mit etwas Glück bei einem Waldspaziergang die leuchtend gelben Pfifferlinge gleich mit nach Hause nehmen und zu einer schmackhaften Pilzmahlzeit verarbeiten. Aufgrund ihres charakteristischen Äußeren sind diese Pilze in unseren Breitengraden lediglich mit den Falschen Pfifferlingen zu verwechseln, die jedoch nicht giftig und daher ungefährlich sind. Doch Achtung: In manchen Regionen ist der Bestand an den auch als „Eierschwammerl“ bekannten Pilzen stark zurückgegangen, weshalb sie nur für den Eigengebrauch und nicht in größeren Mengen gesammelt werden dürfen.

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Eine Pilzbürste leistet gute Hilfe beim Putzen von Pfifferlingen
AUF EINEN BLICK
Wie putzt man Pfifferlinge richtig?
Um Pfifferlinge richtig zu putzen, sollten Sie sie vorsichtig bürsten, anstatt sie zu waschen. Verwenden Sie eine Pilzbürste und ein sauberes Küchentuch, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Bei stark verschmutzten Pfifferlingen kann der „Mehl-Trick“ angewendet werden, bei dem die Pilze in Mehl gewendet und anschließend abgespült werden.

Erste Reinigung erfolgt bereits im Wald

Pfifferlinge bevorzugen sonnige Stellen – und verstecken sich dort gern inmitten eines feuchten Moospolsters, wie sie sich häufig entlang von Waldwegen finden. Zwar sind die typischen gelben Hütchen größerer Exemplare oft schon von Weitem zu erkennen, doch die viel häufigeren kleinen müssen Sie in ihrem Moosbett suchen, indem Sie dieses vorsichtig mit den Fingern auseinander ziehen. Aufgrund ihrer versteckten Lage haftet an selbst gesammelten Pfifferlingen oft sehr viel Dreck: Erde, Sand, Baumnadeln (die leckeren Pilze befinden sich oft in der Nähe von Kiefern), Moosreste sowie manchmal auch kleinere Insekten. Nicht nur aus diesem Grund erfolgt eine erste Reinigung bereits im Wald:

  • Pilze vorsichtig aus dem Boden drehen oder direkt über der Erde abschneiden.
  • Pfifferlinge auf „Echtheit“ kontrollieren und sortieren
  • Falsche Pfifferlinge lassen sich recht gut unterscheiden, beispielsweise durch den fehlenden Geruch
  • Ungeeignete bzw. falsche Pfifferlinge einfach auf dem Waldboden liegen lassen
  • so können Sie sich noch durch herausfallende Sporen weiter vermehren
  • Pilze auf Madenbefall kontrollieren (größere Exemplare einmal längs durchschneiden)
  • gröbsten Schmutz mit einer Bürste o. ä. abputzen

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Transportieren Sie Pfifferlinge sowie andere Waldpilze niemals in einem Plastikbehälter bzw. einer Plastiktüte, das nehmen sie Ihnen ziemlich übel. Am besten eignet sich ein luftiger, mit einem Baumwolltuch ausgelegter Korb oder, im Notfall, eine Baumwoll- oder Jutetasche.

Pfifferlinge richtig putzen – So wird’s gemacht

Zu Hause angekommen, sollten Sie die Pfifferlinge sofort putzen und für die weitere Verwendung vorbereiten – wie alle Pilze sind auch diese lediglich im Kühlschrank für einige Tage haltbar. Sollte eine sofortige Verwendung nicht möglich sein, putzen Sie sie zumindest grob vor und bewahren Sie sie anschließend im Gemüsefach des Kühlschrankes auf. Lassen Sie weder frische noch bereits zubereitete Pilze für längere Zeit bei Zimmertemperatur stehen – mit etwas Pech fangen Sie sich auf diese Weise schnell eine Lebensmittelvergiftung ein.

Bürsten – nicht waschen!

Wie nahezu alle Pilze – mit Ausnahmen solcher Arten wie beispielsweise der Krausen Glucke – sollten Sie Pilze zum Säubern nach Möglichkeit nicht waschen. Pilze enthalten von Natur aus sehr viel Wasser – und saugen durch ihre spezielle Struktur weitere Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm. Das ist im Übrigen auch der Grund, weshalb sie vor allem im Süden Deutschlands sowie in Österreich als „Schwammerl“ bezeichnet werden. Anstatt sie zu waschen, bürsten Sie die Pfifferlinge am besten einzeln mit einer Pilzbürste ab und reinigen hartnäckige Verschmutzungen durch das Reiben mit einem sauberen Küchentuch. Üben Sie dabei jedoch nur leichten Druck aus – Pfifferlinge sind sehr empfindlich und bekommen schnell unschöne Druckstellen. Trockene ebenso wie matschige Stellen schneiden Sie mit einem scharfen Gemüsemesser weg.

Waschen nur bei sehr grober Verschmutzung

Sollten die Pilze jedoch sehr stark verschmutzt sein und / oder haben Sie sehr große Mengen gesammelt, kann das Putzen per Hand sehr mühsam werden. In diesen Fall können Sie die Pfifferlinge auch waschen, wobei Sie die Pilze jedoch niemals wässern sollten. Setzen Sie sie nur kurz dem Wasser aus und trocknen Sie sie anschließend gründlich mit einem sauberen Küchenhandtuch. Pfifferlinge lassen sich auf diese Weise am besten waschen: Füllen Sie die Pilze in ein Sieb, beispielsweise ein Nudelsieb, und spülen Sie sie gründlich mit einem kräftigen Strahl aus der Handbrause ab.

Trick für große Mengen: Pfifferlinge mit Mehl putzen

Insbesondere bei stark verschmutzten bzw. größeren Mengen an Pfifferlingen hat sich der „Mehl-Trick“ bewährt:

  • Füllen Sie immer jeweils kleinere Mengen Pilze in einen Gefrierbeutel.
  • Bestäuben Sie die Pilze mit einem bis zwei Esslöffel Mehl.
  • Verschließen Sie den Beutel und schütteln Sie den Inhalt kräftig.
  • Schütten Sie die bemehlten Pilze nun in ein Sieb und schütteln Sie dieses.
  • Das Mehl bindet den Schmutz, der durch das Schütteln bereits abfällt.
  • Die Reste brausen Sie mit der Handbrause (beispielsweise in der Dusche) vorsichtig ab.

Vergessen Sie auf keinen Fall das sorgfältige Abtrocknen der Pilze, damit sie die Feuchtigkeit nicht aufsaugen und so an Konsistenz und Geschmack verlieren.

Pfifferlinge richtig schneiden und weiterverarbeiten

Sind die Pfifferlinge schließlich sauber, können Sie sie schneiden und zubereiten. Kleinere Exemplare können Sie dabei ganz lassen, lediglich größere sollten halbiert oder sogar gedrittelt werden. Ein Schneiden in Scheiben ist dagegen nur für bestimmte Anwendungen (beispielsweise das Trocknen im Backofen oder auf einer Schnur) notwendig. Bereiten Sie die Pilze möglichst frisch zu: Ist das nicht möglich, können Sie sie auch für drei bis vier Tage im Gemüsefach Ihres Kühlschranks aufbewahren.

Tipp

Wenn Sie die Pfifferlinge nicht gleich verarbeiten können, lassen sich die Pilze auch gut einfrieren oder auf andere Weise haltbar machen.

Bilder: Julia Liang B Nielsen / Shutterstock