Geweihfarn

Geweihfarn erfolgreich aufbinden: Anleitung & Tipps

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Geweihfarne faszinieren durch ihre außergewöhnliche Wuchsform. Dieser Artikel erklärt, wie Sie einen Geweihfarn fachgerecht aufbinden und pflegen, um seine natürliche Schönheit optimal zur Geltung zu bringen.

Geweihfarn Aufsitzpflanze
Der Geweihfarn ist eine typische Aufsitzpflanze

Was ist ein Geweihfarn?

Ein Geweihfarn (Gattung Platycerium) gehört zur Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae). Ursprünglich stammen diese Pflanzen aus den tropischen Regenwäldern von Australien, Südostasien, Afrika und Amerika. Der Name „Geweihfarn“ leitet sich von der unverwechselbaren Form ihrer Blätter ab, die an Geweihe erinnern.

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Geweihfarne wachsen epiphytisch, was bedeutet, dass sie auf anderen Pflanzen wie Bäumen wachsen, ohne diesen Nährstoffe zu entziehen. In ihrer natürlichen Umgebung nutzen sie die Höhe, um ausreichend Licht zu bekommen und ernähren sich von Regenwasser und organischem Material, das sich in ihren Basalblättern ansammelt.

Geweihfarne haben zwei verschiedene Blattformen:

  • Mantelblätter: Diese wachsen an der Basis der Pflanze, sind unfruchtbar und dienen zum Auffangen von Wasser und Nährstoffen.
  • Sporenblätter: Diese sind fruchtbar, wachsen weiter oben und tragen die charakteristischen Sporenbehälter.

Es gibt insgesamt 18 bekannte Arten von Platycerium, wobei Platycerium bifurcatum, auch bekannt als Gewöhnlicher Geweihfarn oder Hirschgeweihfarn, am häufigsten als Zimmerpflanze kultiviert wird. Diese Art ist pflegeleicht und passt sich gut an die Bedingungen in Innenräumen an. Typischerweise können die Blätter von Platycerium bifurcatum eine Länge von bis zu 90 cm erreichen, was ihn zu einer auffälligen und dekorativen Pflanze in jedem Raum macht.

Warum einen Geweihfarn aufbinden?

Das Aufbinden eines Geweihfarns ahmt die natürliche Lebensweise dieser epiphytischen Pflanze nach. In ihrer Heimat wachsen Geweihfarne auf Bäumen, wo sie sich mit ihren Wurzeln an der Rinde festhalten. Diese Aufsitzerpflanzen profitieren dabei von der Höhe, um ausreichend Licht zu erhalten, und beziehen Wasser sowie Nährstoffe aus Regen und organischem Material, das sich in ihren Blättern sammelt.

Durch das Aufbinden können Sie die idealen Wachstumsbedingungen für Ihren Geweihfarn schaffen und gleichzeitig die dekorative Wirkung dieser einzigartigen Pflanze maximieren. Ein aufgebundener Geweihfarn kann an Wänden oder von der Decke hängend platziert werden, wodurch er nicht nur als Pflanze, sondern auch als Kunstobjekt fungiert.

Ein weiterer Vorteil des Aufbindens ist die verbesserte Luftzirkulation um die Wurzeln, was Fäulnis vorbeugen kann. Dies ist besonders wichtig, da Geweihfarne empfindlich auf Staunässe reagieren. Durch das Aufbringen einer Schicht Moos zwischen Farn und Unterlage wird die Feuchtigkeit optimal gehalten. Die Verwendung von Naturmaterialien wie Holz, Rinde oder Kork, die sich nicht schnell zersetzen, sorgt für eine langfristig stabile Befestigung.

Zusammengefasst bietet das Aufbinden eines Geweihfarns folgende Vorteile:

  • Nachahmung der natürlichen Lebensweise: Fördert das gesunde Wachstum und die Vitalität der Pflanze.
  • Dekorative Möglichkeiten: Erlaubt kreative Raumgestaltung und schafft ein exotisches Ambiente.
  • Verbesserte Luftzirkulation: Reduziert das Risiko von Wurzelfäule und unterstützt die Gesundheit der Pflanze.
  • Effiziente Feuchtigkeitsregulierung: Das Moos hält die notwendige Feuchtigkeit, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Verwendung langlebiger Materialien: Sorgt für eine dauerhafte und sichere Befestigung.

Materialien zum Aufbinden eines Geweihfarns

Um einen Geweihfarn erfolgreich aufzubinden, benötigen Sie einige wesentliche Materialien. Diese sollten langlebig und wasserunempfindlich sein, um den speziellen Anforderungen des Farns gerecht zu werden. Hier ist eine detaillierte Liste der benötigten Materialien:

  • Unterlage: Stabile und natürliche Unterlagen wie Holz, Kork oder Baumrinde bieten dem Farn natürlichen Halt und sind wasserresistent.
  • Befestigungsmaterial: Nutzen Sie Nägel oder Schrauben, um den Draht an der Unterlage zu fixieren. Alternativ können Sie auch kleine Haken verwenden.
  • Draht oder Naturfaden: Grüner Draht oder Bindfaden aus Naturmaterialien wie Hanfseil ist ideal, da sich diese Materialien später leicht entfernen lassen und das Wachstum nicht beeinträchtigen.
  • Moos: Sphagnum-Moos ist ideal, da es hervorragende Wasserhaltefähigkeiten besitzt und dem Farn die notwendige Feuchtigkeit bietet. Legen Sie eine ausreichend dicke Moosschicht zwischen die Wurzeln und die Unterlage.
  • Wasserbehälter: Für die Vorbereitung und das regelmäßige Wässern benötigen Sie einen ausreichend großen Behälter, in dem der Geweihfarn samt Unterlage vollständig eingetaucht werden kann.
  • Schere oder Messer: Diese Werkzeuge sind nützlich zum Zuschneiden des Drahts oder Fadens sowie zum präzisen Arbeiten mit dem Moos.

Stellen Sie sicher, dass alle Materialien bereitliegen, bevor Sie mit dem Aufbinden beginnen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Diese sorgfältige Vorbereitung trägt maßgeblich zum Erfolg Ihres Projekts bei.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufbinden eines Geweihfarns

  1. Vorbereitung der Materialien: Stellen Sie sicher, dass Sie eine geeignete Unterlage wie Holz, Kork oder Rinde, Sphagnum-Moos, einen Naturfaden oder grünen Draht sowie Nägel oder kleine Haken zur Fixierung bereit haben. Bereiten Sie außerdem einen Wasserbehälter vor, um den Farn gründlich zu wässern.
  2. Farn aus dem Topf nehmen: Befreien Sie den Geweihfarn vorsichtig aus seinem Topf und entfernen Sie lose Erde von den Wurzeln. Tauchen Sie die Pflanze für einige Minuten in Wasser, um sie gut zu hydratisieren und auf das Aufbinden vorzubereiten.
  3. Wurzeln mit Moos umwickeln: Nehmen Sie eine großzügige Menge Sphagnum-Moos und wickeln Sie es um die Wurzeln des Geweihfarns. Das Moos hält die Feuchtigkeit, die der Farn benötigt, und schützt die Wurzeln.
  4. Platzierung und Markierung: Platzieren Sie den mit Moos umwickelten Farn in die gewünschte Position auf der Holzbasis oder Rinde. Markieren Sie die Position der Wurzeln, um die Fixierungspunkte zu bestimmen.
  5. Befestigungspunkte vorbereiten: Schlagen Sie Nägel oder Schrauben entlang der Markierungen ein oder befestigen Sie kleine Haken, um den Draht oder Naturfaden daran zu befestigen. Achten Sie darauf, dass die Fixierungspunkte stabil sind, das Holz oder die Rinde dabei aber nicht spalten.
  6. Farn befestigen: Platzieren Sie den Geweihfarn auf der vorab markierten Stelle und binden Sie ihn sorgfältig mit dem Draht oder Naturfaden an den Nägeln oder Haken fest. Wickeln Sie den Draht so, dass der Farn sicher hält, aber nicht eingeengt wird. Achten Sie darauf, dass das Moos gut fixiert ist.
  7. Zusätzliche Sicherung: Falls nötig, können Sie zusätzlichen Draht oder Naturfaden um das Moos und die Wurzeln wickeln, um den Farn weiter zu stabilisieren und sicherzustellen, dass nichts verrutscht.
  8. Abschluss: Kontrollieren Sie die Fixierung und stellen Sie sicher, dass der Geweihfarn fest an seinem Platz sitzt, aber noch genügend Raum hat, um zu wachsen. Hängen Sie die fertige Konstruktion an einen geeigneten Standort mit hellem, indirektem Licht und hoher Luftfeuchtigkeit auf.

Durch diese sorgfältige und schrittweise Arbeit wird Ihr Geweihfarn eine optimale Grundlage haben, um sicher zu wachsen und seine volle Pracht zu entfalten.

Pflege eines aufgebundenen Geweihfarns

Ein aufgebundener Geweihfarn erfordert besondere Aufmerksamkeit, damit er gut gedeihen kann. Hier sind die wesentlichen Aspekte der Pflege:

  • Licht: Platzieren Sie den Geweihfarn an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Indirektes Licht ist ideal, um Blattverbrennungen zu vermeiden.
  • Luftfeuchtigkeit: Geweihfarne bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Badezimmer kann daher ein geeigneter Standort sein. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit kalkarmem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Bewässerung: Tauchen Sie den gesamten Pflanzenhalter in Wasser, bis das Moos vollständig durchnässt ist. Lassen Sie das überschüssige Wasser abtropfen und warten Sie, bis das Moos leicht angetrocknet ist, bevor Sie erneut bewässern. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Im Winter kann die Bewässerung reduziert werden, aber der Wurzelballen sollte weiterhin feucht bleiben.
  • Düngung: Während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer benötigt der Geweihfarn etwa alle zwei bis drei Wochen eine Düngergabe. Verwenden Sie stark verdünnten Flüssigdünger, den Sie dem Wässerungsbad hinzufügen können. In der Ruhephase im Winter genügt eine Düngung einmal im Monat oder gar keine.
  • Temperatur: Optimal sind Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Vermeiden Sie Temperaturen unter 16 Grad Celsius und schützen Sie die Pflanze vor Zugluft.

Durch diese Maßnahmen schaffen Sie ideale Bedingungen für Ihren aufgebundenen Geweihfarn.

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