Gemüsebeet

Braucht mein Gemüsebeet wirklich das Umgraben? Expertentipps

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Für den Hobbygärtner gehört das jährliche Umgraben zur Pflicht. Doch wie richtig umgegraben wird, welche Arten umzugraben es gibt, wie oft und wann diese Arbeit vorgenommen werden sollte, damit beschäftigen sich nur wenige Gartenliebhaber. Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

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Wird ein Gemüsebeet neu angelegt, muss umgegraben werden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte ein Gemüsebeet umgegraben werden?
Ein Gemüsebeet sollte zwingend umgegraben werden, wenn es neu angelegt wird. Schwere Böden werden idealerweise im Herbst umgegraben, während leichte Böden im Frühjahr nur gelockert werden sollten. Kompost und Humus können beim Umgraben zur Verbesserung der Bodenstruktur beigemischt werden.

Umgraben – nützlich oder eher schädlich?

Durch Umgraben wird der Boden nicht nur aufgelockert, sondern die obere Bodenschicht gerät nach unten und das gesamte Substrat wird vermengt. Dies hat allerdings nicht nur Vor-, sondern auch etliche Nachteile:

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Boden, auf dem Gemüsepflanzen während des ganzen Jahres gewachsen sind, hat ein reges Bodenleben und eine Struktur gebildet, die durch diesen Eingriff massiv gestört wird. Bedenken Sie, dass in einem Quadratmeter gesunden Substrats rund 200 Regenwürmer und mehrere Milliarden Bakterien und Einzeller leben.

Was passiert beim Umgraben?

Graben Sie nun um, finden sich die Lebewesen aus den oberen Schichten auf einmal in der Tiefe wieder. Viele sterben, da die Bedingungen nicht mehr zu ihrer Lebensweise passen. Hierdurch wird die Verstoffwechselung organischer Substanzen zu Humus empfindlich gestört, was die Bodenfruchtbarkeit vermindern kann.

Aufgrund dieses Nachteils verzichten immer mehr Hobbygärtner auf das regelmäßige Umgraben oder Pflügen. Stattdessen wird die Erde mit einer Grabgabel behutsam gelockert und im Anschluss mit dem Sauzahn bearbeitet.

Wann sollte umgegraben werden?

Zwingend umgegraben werden muss, wenn Sie den Gemüsegarten neu anlegen. Beim Umgraben lassen sich Unkräuter und Wurzeln gut entfernen und die Erde, je nach Struktur, mit Humus und/oder Sand anreichern.

Empfehlenswert ist es, im Anschluss eine Gründüngung anzusäen, denn die tief ins Erdreich ragendeen Wurzeln dieser Pflanzen lockern die Erdschichten sehr gut auf. Alternativ können Sie Kartoffeln setzen, die den jungfräulichen Boden ebenfalls aufschließen.

Schwere Böden vor dem Winter umgraben

Lehm- und Tonböden werden im Herbst umgegraben, da durch die sogenannte Frostgare Luft in den Boden eindringt und die Struktur verbessert. Bringen Sie beim Umgraben reichlich Humus und Kompost ein, um die Bodenstruktur dauerhaft zu verbessern.

Wie sollte der Boden gelockert werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Boden auf die kalte Jahreszeit und die nächste Erntesaison vorzubereiten:

  • Sie können die abgeernteten Beete mit Mulch abdecken.
  • Alternativ eignet sich eine Gründüngung.

Erst im Frühjahr wird der Boden dann aufgelockert:

  • Mittlere und schwere Böden werden mit einer Grabgabel gelockert, sodass Sauerstoff in die tieferen Bodenschichten dringen kann. Im Anschluss mit dem Sauzahn (8,00€ bei Amazon*) die Oberfläche nochmals bearbeiten.
  • Leichte, sandige Böden werden nur mit dem Sauzahn kreuz und quer gelockert.
  • Abschließend mit dem Rechen Kompost in den Boden einarbeiten.

Tipp

Müssen Sie ein Beet umgraben, sollten Sie es im Anschluss mit einer Mulchschicht abdecken. Diese schützt die Bodenlebewesen, sodass sich diese rasch wieder vermehren.

Bilder: Sergey Zaykov / Shutterstock