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Gartenhaus Fundamentarten: Welche Option ist die richtige?

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Ein kleines Gartenhäuschen übernimmt nicht nur funktionale Zwecke, sondern soll sich auch ästhetisch in das Gesamtbild einfügen. Damit die Optik nicht früher oder später leidet und das Gartenhaus Schaden davonträgt, ist eine stabile und sichere Basis von großer Bedeutung.

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Ein Streifenfundament ist nur eine Option von vielen
AUF EINEN BLICK
Welche Möglichkeiten gibt es für ein Gartenhaus Fundament?
Für ein stabiles Gartenhaus-Fundament eignen sich Plattenfundament, Punktfundament, Streifenfundament oder Betonfundament. Alternativen sind Einschlaghülsen, Kunststoff-, Holz- oder Metallunterkonstruktionen. Kosten variieren je nach Material und Bauweise zwischen 10 und 100 Euro pro Quadratmeter.

Benötigtes Material

Das Material ist abhängig davon, für welches Fundament Sie sich entscheiden. Um Kosten zu sparen und den Arbeitsaufwand zu verringern, können Sie auf Alternativen zurückgreifen. Allerdings ist eine gründliche Planung ausschlaggebend für die Wahl des Fundaments, denn die Belastbarkeit unterscheidet sich stark.

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Typische Fundamente:

  • Plattenfundament: Kies und feiner Sand, Gehwegplatten
  • Punktfundament: Verschalung, Beton, Betonanker
  • Streifenfundament: Verschalung, Beton, Betonanker, ggf. Schotter
  • Betonfundament: Armierungsstahl, Verschalungsbretter, Beton, Kies

Alternativen zum festen Fundament

Es ist möglich, ein Fundament ohne Beton und Platten zu errichten. Sie können auf bereits vorgefertigte Konstruktionen aus Kunststoff oder Metall zurückgreifen, oder das Fundament durch punktförmige Alternativen individueller gestalten. Beim Holzfundament müssen Sie beachten, dass die Balken nicht direkt mit dem Boden in Kontakt kommen dürfen.

  Eignung Vorteil
Einschlaghülsen leichte bis mittlere Gartenhäuser einfacher Ausgleich von Bodenunebenheiten
Kunststoff Leichtbauten einfache Handhabung
Holz mittelschwere Gartenhäuser ökologisch und kostengünstig
Metall schwere Gartenhäuser erweiterbar, Standortwechsel möglich

Planung

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Eine gute Planung ist das A und O bei jeder Konstruktion

Wenn Sie ein einfaches Fundament aus Einschlaghülsen oder Kunststoff verwenden, ist eine gründliche Vorplanung weniger wichtig. Wollen Sie Ihr Gartenhaus auf einem Betonfundament aufstellen, bekommt die Planung eine bedeutende Rolle. Sie können sich eine einfache Skizze mit Papier und Stiften erstellen. Professioneller wird es mit einem computergestützten Plan, der Ihnen mehr Flexibilität bietet.

SketchUp

Mit dieser Software können Sie sich einfache zweidimensionale oder anschauliche dreidimensionale Pläne erstellen. Die Basisversion ist kostenlos und bietet Ihnen verschiedene Werkzeuge zum Planen. Hier können Sie das Fundament maßstabsgetreu aufbauen, sodass Sie potentielle Schwachstellen erkennen und korrigieren können. Sinnvoll ist ein solcher Plan für ein Fundament aus Gehwegplatten, die passgenau und ohne zuschneiden verlegt werden sollen.

Eine gründliche Planung ist auch beim Fundament wichtig. Die kostenfreie Basisversion von SketchUp ist ein perfektes Werkzeug.

Kosten

Die haltbarsten Varianten, die sich durch eine hohe Stabilität auszeichnen, sind Betonplatten und Streifenfundamente. Für die Materialkosten sollten Sie etwa 30 Euro pro Quadratmeter veranschlagen, wobei der Preis je nach Bezugsquelle stark abweichen kann. Wenn Sie ein Fundament aus Steinen oder Gehwegplatten pflastern, können Sie für günstige Varianten mit zehn bis 15 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wenn Sie das Fundament bauen lassen, belaufen sich die Kosten auf mehr als 100 Euro je Quadratmeter.

Rechenbeispiel

Es gibt verschiedene Unternehmen, die einen Komplettservice anbieten. Bei Mein-Gartenshop24 bekommen Sie ein kleines Gartenhaus von Karibu mit einer Grundfläche von rund 180 x 120 Zentimeter und einem Schleppdach inklusive Fundament und Montage vor Ort bereits ab etwa 1.800 Euro. Der Schuppen wird auf Einschlaghülsen positioniert und kann auf Wunsch mit Holzversiegelung oder Lack angestrichen werden. Individuelle Wünsche werden direkt bei der Online-Buchung angegeben.

Wie baue ich ein Fundament für ein Gartenhaus?

Wer sein Gartenhaus selber bauen möchte, kann auch das benötigte Fundament in Eigenregie erstellen. Berechnen Sie vorher die Traglast, die vom Fundament abgefangen werden muss. Anschließend können Sie sich für eine Variante entscheiden.

Gehwegplatten für Schuppen

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Das Ausheben und Auffüllen mit Kies und Sand ist bei allen Fundamentarten unumgänglich

Die einfachste Lösung für ein schnelles Fundament sind ausgediente Gehwegplatten mit einer Größe von 30 x 30 Zentimeter. Diese können flächige Belastungen von 90 Kilogramm pro Quadratmeter auffangen. Da sie punktuellen Krafteinwirkungen nicht gut standhalten können, eignen sich Gehwegplatten nur als Untergrundbasis für leichte Geräteschuppen oder kleine Gewächshäuser.

Anleitung zum Bauen:

  1. Untergrund 20 Zentimeter tief ausschachten
  2. Fläche mit Kies befüllen und verdichten
  3. feinen Split oder Sand auffüllen
  4. mit Abziehbrett glätten
  5. Gehwegplatten auslegen und Fugen mit Sand auffüllen

Fundament pflastern

Wenn Sie Pflastersteine von Gehwegen oder Auffahrten übrig haben, können Sie diese ebenfalls als Fundament für Ihr Gartenhaus verwenden. Die Tragfähigkeit ist vergleichbar mit der von Gehwegplatten. Die Vorgehensweise beim Bau ist ähnlich. Das Fundament kann durch Rasenkantensteine abgegrenzt werden.

  • Fläche grob mit Hölzern abstecken
  • etwa 25 tief und zehn Zentimeter breiter als die Grundfläche ausheben
  • Boden gut mit einer Rüttelplatte verdichten
  • Schnurgerüst ausrichten
  • Randsteine auf Beton setzen und aushärten lassen
  • Fläche mit Kies oder Schotter auffüllen und begradigen
  • feinkörnigen Sand verteilen
  • Pflastersteine mit gleicher Fugenbreite verlegen
  • Fugen mit Sand verdichten

Punktfundamente für kleine bis mittlere Gartenhäuser

Kleine und mittlere Gartenhäuser finden auf Punktfundamenten stabilen Halt. Dabei wird die Last auf viele Einzelfundamente verteilt, die unter den tragenden Balken liegen. Die Schwierigkeit beim Bau besteht darin, dass alle Fundamentpunkte auf der gleichen Höhe liegen und exakt ausgerichtet werden müssen.

Dazu werden der Boden eingeebnet und die einzelnen Punkte mit einer Mauerschnur markiert. In regelmäßigen Abständen werden Löcher mit einer Tiefe von 80 Zentimeter und einer Breite von 20 Zentimeter ausgehoben. Nachdem der Beton eingegossen wurde und ausgehärtet ist, werden die Gartenhausbalken mit Betonankern fixiert.

Tipp

Wenn der Boden sehr locker ist, wird eine Verschalung benötigt. Hierfür können Sie Schalungssteine oder dicke KG-Rohre verwenden.

Streifenfundament für große Gartenhäuser

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Ein Streifenfundament ist eine gute Option für größere, schwerere Gartenhäuser

Bei dieser Variante muss der Unterboden tragfähig sein. Das Gewicht des Gartenhauses wird auf einem 30 Zentimeter breiten Betonstreifen verteilt, der unter den tragenden Wänden verläuft. Das Streifenfundament kann durch eine zusätzliche Betonplatte stabilisiert werden. Kommt keine Betonplatte zur Verwendung, sollte die Fläche mit Schotter aufgefüllt oder gepflastert werden.

Streifenfundament selber machen:

  • Gartenhausumrisse mit Pflöcken markieren
  • tragende Wände kennzeichnen
  • Streifen ausheben mit 80 Zentimeter Tiefe und 30 Zentimeter Breite
  • Wände verschalen
  • Graben betonieren

Hintergrund

Warum Streifenfundamente so tief sein müssen

Die Bodentemperatur in Mitteleuropa sinkt in einer Bodentiefe von 80 Zentimeter selbst in eisigen Wintermonaten nicht unter den Gefrierpunkt. Reicht der Fundamentstreifen in diese Tiefe, wird der gefürchtete Frosthub vermieden. Wenn sich unter dem Fundament Wasser sammelt und gefriert, wird dieses unter hohem Druck angehoben. Risse im Fundament und Mauerwerk sind so unvermeidbar.

Plattenfundament aus Beton

Auf sehr sandigen oder sumpfigen Böden in Gewässernähe, die keine hohe Tragfähigkeit besitzen, sollte ein massives Betonfundament errichtet werden. Als Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit wird der Untergrund mit einer verdichteten Kiesschicht bedeckt, auf die eine PE-Folie ausgebreitet wird. Hohe Punkt- oder Flächenbelastungen werden optimal auf der gesamten Bodenplatte verteilt.

Bauanleitung

Die Fläche wird 30 bis 40 Zentimeter tief ausgegraben, wobei die Grube etwas größer sein sollte als die Ausmaße der Bodenplatte. Dieser Platz wird später für die Verschalung gebraucht. Ebnen Sie den Boden in der Grube ein und verdichten Sie diesen mit einem Rüttler. Die Ränder werden mit stabilen Verschalungsbrettern (50,00€ bei Amazon*) ausgekleidet, die exakt mit der Oberfläche der Betonplatte abschließen.

  • 15 Zentimeter dicke Schicht aus Schotter oder Kies auffüllen und verdichten
  • Fläche mit Wasserwaage kontrollieren und bei Bedarf glätten
  • mit PE-Folie abdichten
  • Beton fünf Zentimeter hoch auffüllen
  • Baustahlmatte auslegen
  • weitere zehn Zentimeter mit Beton auffüllen
  • zweite Baustahlmatte auslegen
  • Verschalung komplett mit Beton füllen und anschließend glatt ziehen

Tipp

Die Bewehrungsmatte schützt vor der Rissbildung im Beton. Um die Stabilität zusätzlich zu erhöhen, sollten Sie den Beton vor dem Abziehen verdichten.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet ein Fundament für ein Gartenhaus?

Je nach Art des Fundaments variieren die Kosten stark. Wenn Sie ein Fundament von einer Firma bauen lassen, steigen die Kosten schnell über 100 Euro pro Quadratmeter. Günstiger wird es, wenn Sie die Bauarbeiten selbst übernehmen. Für die Herstellung einer durchgehenden Betonplatte müssen Sie mit rund 30 Euro pro Quadratmeter rechnen. Nutzen Sie einzelne Gehwegplatten als Untergrund, die auf einem Sandbett verlegt werden, belaufen sich die Kosten auf etwa zehn bis 15 Euro pro Quadratmeter.

Ist ein Fundament nötig?

Ein Fundament gewährleistet Standfestigkeit und sorgt dafür, dass das Holz nicht mit dem Boden in Berührung kommt. Steht das Gartenhaus direkt auf dem Boden, können Regen, Schnee und Temperaturschwankungen langfristig Schäden verursachen. Der Boden bewegt sich im Jahresverlauf, sodass sich Wände verziehen oder Risse entstehen können. Ein Gartenhaus ohne Fundament ist nicht zu empfehlen. Es hat keine Basis, welche die Lasten gleichmäßig verteilen. Das Gartenhaus kann an bestimmten Punkten absinken, wenn der Boden unterschiedliche Eigenschaften aufweist.

Brauche ich eine Genehmigung, um ein Fundament zu bauen?

Grundsätzlich benötigen Gartenhäuser, die ohne Fundament frei auf die Wiese gestellt werden, keine Baugenehmigung. Sie dürfen nicht höher als 250 Zentimeter sein und eine Fläche von 300 x 400 Zentimeter oder 10 Quadratmeter nicht überschreiten. Sobald das Gartenhaus auf ein Fundament gestellt werden soll, müssen Sie sich beim zuständigen Bauamt über die gültigen Vorschriften informieren. Die Gemeinden entscheiden über die Notwendigkeit einer Baugenehmigung und beziehen sich dabei auf die Landesbauverordnung des jeweiligen Bundeslandes.

Gibt es Alternativen zum Fundament?

Ein kleines Gartenhaus kann auch auf ein einfaches Fundament aus Pflastersteinen platziert werden, sofern der Untergrund vorher abgetragen und mit Kies aufgefüllt wurde. Wenn die Traglast nicht besonders hoch ist, können Sie das Gartenhaus auf einer Konstruktion aus Holz befestigen, die von mehreren Punktfundamenten getragen wird. Dadurch liegt das Holz nicht auf dem Boden auf. Ein schnelles Fundament für das Holzgitter kann auch vollständig ohne Beton errichtet werden. Als Punktfundamente können Sie quadratische und oberflächlich gerillte Steine verwenden, die mit Mörtel fixiert werden.

Bilder: Carmina_Photography / Shutterstock