Bärlauch

Bärlauch & Fuchsbandwurm: So bleiben Sie sicher

Der Fuchsbandwurm, ein in Süddeutschland verbreiteter Parasit, kann beim Verzehr von ungewaschenem Bärlauch auf den Menschen übertragen werden. Dieser Artikel informiert über die Risiken einer Infektion, Symptome der Erkrankung und gibt konkrete Handlungsempfehlungen zum sicheren Sammeln und Verarbeiten von Bärlauch.

Fuchsbandwurm – Verbreitung und Vorkommen

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der vor allem in Füchsen vorkommt und eine spezifische geografische Verteilung aufweist. Während er hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet ist, gelten mitteleuropäische Länder wie Deutschland, Österreich, die Schweiz und Teile Frankreichs als besonders betroffen. Innerhalb Deutschlands konzentrieren sich die Fälle auf den Süden, wobei Bayern und Baden-Württemberg, einschließlich München und Teile der Schwäbischen Alb, als Risikogebiete gelten.

Die Häufigkeit des Fuchsbandwurms bei Füchsen variiert regional. In einigen Gebieten kann fast jeder dritte bis vierte Fuchs Träger des Parasiten sein. Trotz der Präsenz des Fuchsbandwurms in bestimmten Regionen ist die tatsächliche Infektionsrate beim Menschen relativ gering. Jährlich werden in Deutschland zwischen 40 und 60 Fälle gemeldet, wobei eine Dunkelziffer vermutet wird, die das Dreifache der bekannten Fälle beträgt. Außerhalb Europas konzentriert sich die Verbreitung auf Nordchina, Sibirien und Nordjapan.

Das Infektionsrisiko variiert stark je nach Region und ist in den genannten Endemiegebieten Süddeutschlands, Norditaliens, Ostfrankreichs und Teilen der Schweiz erhöht. Informationen zu spezifischen Endemiegebieten können Ihnen helfen, Ihr Verhalten anzupassen und das Infektionsrisiko zu minimieren.

Symptome einer Fuchsbandwurminfektion

Die Symptome treten oft erst Jahre nach der Infektion auf

Symptome einer Fuchsbandwurminfektion

Die Fuchsbandwurminfektion, auch Echinokokkose genannt, ist eine Erkrankung mit einer langen Inkubationszeit von bis zu 15 Jahren. In den frühen Stadien verursacht die Infektion oft keine Symptome, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Wenn Symptome auftreten, werden sie durch die Schädigung der Leber durch Larvenzysten verursacht und umfassen:

  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Gelbsucht, die sich durch eine Gelbfärbung von Haut und Augen äußert
  • Gewichtsverlust
  • Eine vergrößerte Leber, die bei medizinischen Untersuchungen festgestellt werden kann

Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, da die Krankheit ohne medizinische Intervention fortschreiten und lebensbedrohliche Folgen haben kann.

Risikominimierung beim Bärlauchsammeln

Der richtige Sammelort und gründliches Waschen verringern das Infektionsrisiko

Risikominimierung beim Bärlauchsammeln

Um das Risiko einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm beim Sammeln von Bärlauch zu minimieren, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sammelort sorgfältig auswählen: Vermeiden Sie Orte, die von Wildtieren als Durchgangs- oder Ruheplätze genutzt werden, insbesondere Bereiche um Fuchsbauten, an Wegkreuzungen oder in der Nähe von Baumstümpfen und Felsen.
  • Gründliches Waschen: Um mögliche Eier des Fuchsbandwurms zu entfernen, waschen Sie jedes Blatt Bärlauch gründlich unter fließendem, heißem Wasser ab. Achten Sie darauf, jedes Blatt einzeln zu reinigen.
  • Erhitzen bevorzugen: Da Fuchsbandwurmeier erst bei Temperaturen über 60 Grad Celsius abgetötet werden, wird dringend empfohlen, Bärlauch vor dem Verzehr zu garen. Das Einfrieren ist nicht effektiv, da die Eier extreme Kälte überstehen können.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Risiko einer Übertragung des Fuchsbandwurms zu minimieren und den Genuss von Bärlauch sicher zu machen.

Weitere Risikofaktoren

Eine gründliche Handhygiene nach der Gartenarbeit verringert das Infektionsrisiko

Weitere Risikofaktoren

Um eine Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm zu vermeiden, sollten Sie folgende Risikofaktoren beachten:

  • Haustiere, insbesondere Hunde: Hunde können durch ihren engen Kontakt mit der Umwelt Eier des Fuchsbandwurms in ihrem Fell tragen. Gründliche Handhygiene nach dem Streicheln und regelmäßiges Entwurmen der Tiere sind empfehlenswert.
  • Gartenarbeit: Aufgrund der steigenden Fuchspopulationen selbst in städtischen Gebieten besteht die Gefahr, dass Gärten als Toiletten benutzt werden. Tragen Sie bei der Gartenarbeit Handschuhe und waschen Sie sich anschließend gründlich die Hände.
  • Berufliche Exposition: Personen, die in der Landwirtschaft oder als Jäger tätig sind, kommen häufig mit kontaminierter Erde in Kontakt. Neben Schutzhandschuhen ist eine gute Hygienepraxis wichtig, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung

Gründliches Händewaschen verringert das Risiko einer Fuchsbandwurminfektion

Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung

Um das Infektionsrisiko mit dem Fuchsbandwurm zu minimieren, sind effektive Hygienemaßnahmen unerlässlich:

  • Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Seife, insbesondere nach Kontakt mit Erde oder Tieren und nach Aktivitäten im Freien wie Gartenarbeit, Sammeln von Beeren oder Pilzen.
  • Entwurmung von Haustieren: Haustiere, insbesondere solche mit Zugang ins Freie, sollten regelmäßig entwurmt werden, um eine mögliche Übertragung von Fuchsbandwurmeiern zu verhindern.
  • Umgang mit Tierkot: Vermeiden Sie direkten Kontakt mit Tierkot. Fuchskot im Garten sollte vorsichtig mit Schutzkleidung wie Handschuhen entsorgt und die Stelle anschließend mit heißem Wasser gereinigt werden.
Bilder: ruhrpix / iStockphoto