Marder

Fressen Marder Ratten? Marder-Diät & Rattenabwehr

Der Marder ist ein faszinierendes und anpassungsfähiges Tier, dessen Nahrungsspektrum von kleinen Säugetieren bis hin zu pflanzlicher Kost reicht. Dieser Artikel beleuchtet die Ernährungsgewohnheiten des Marders und geht der Frage nach, ob er zur Bekämpfung von Rattenplagen beitragen kann.

Einblick in den vielseitigen Speiseplan des Marders

Marder passen ihren Speiseplan flexibel an die Verfügbarkeit der Nahrung an

Einblick in den vielseitigen Speiseplan des Marders

Marder beeindrucken mit ihrer Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, die sich besonders in ihren Ernährungsgewohnheiten zeigt. Als Allesfresser ernähren sie sich von einer breiten Palette an Nahrungsmitteln, die je nach Verfügbarkeit und Jahreszeit variiert.

Hier ein Überblick über die vielfältige Kost dieser agilen Räuber:

  • Nagetiere: Mäuse, Ratten und Wühlmäuse gehören zu den bevorzugten Beutetieren. Dank ihrer Geschwindigkeit und Agilität können Marder diese kleinen Säugetiere effizient jagen.
  • Vögel und Vogeleier: Marder sind geschickte Kletterer und plündern Vogelnester. So werden Vögel und deren Eier zu wichtigen Nahrungsquellen.
  • Insekten: Insekten wie Käfer, Heuschrecken und Schmetterlinge bereichern den Speiseplan, insbesondere in den wärmeren Monaten.
  • Amphibien und Reptilien: In feuchten Lebensräumen ergänzen Frösche und gelegentlich auch kleine Schlangen die Ernährung der Marder.
  • Pflanzliche Kost: Obwohl Marder hauptsächlich Fleischfresser sind, fressen sie auch pflanzliche Nahrung. Beeren, Früchte und Pflanzenknollen stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan. Dies ist besonders im Herbst relevant, wenn tierische Nahrung knapper wird.
  • Weichtiere und Würmer: Schnecken und Regenwürmer bieten eine zusätzliche Nahrungsquelle, die vor allem von wasserlebenden oder feuchtigkeitsliebenden Marderarten geschätzt wird.
  • Menschliche Nahrungsquellen: In städtischen Umgebungen erweitern Marder ihren Speiseplan um Abfälle und Essensreste aus Mülltonnen sowie um Tierfutter, das im Freien gelagert wird.

Diese vielfältige Ernährung verdeutlicht, dass Marder sich an eine breite Palette von Lebensräumen anpassen und nahezu jede verfügbare Nahrungsquelle nutzen. Ihre Flexibilität in der Nahrungssuche macht sie zu erfolgreichen Überlebenskünstlern in der Natur und in der Nähe menschlicher Siedlungen.

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Ratten als Bestandteil der Mardernahrung

Ratten sind ein nahrhaftes Beutetier für Marder und tragen somit zu deren vielseitigem Ernährungsplan bei. Ihre Größe, zwischen 17 und 22 cm, macht sie zu einer idealen Beute. Aufgrund ihres schlanken und kräftigen Körperbaus können Marder diese Nagetiere in ihren Verstecken aufspüren und erlegen.

Hier einige Gründe, warum Ratten zur Nahrungskette der Marder gehören:

  1. Proteinreiche Nahrungsquelle: Als Allesfresser benötigen Marder vielfältige Nahrungsquellen. Ratten sind eine proteinreiche Beute, die sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten leicht verfügbar ist.
  2. Effiziente Jagdfähigkeiten: Mit ihren scharfen Zähnen und Krallen sind Marder bestens ausgerüstet, um Ratten zu jagen und zu töten. Ihre Agilität ermöglicht es ihnen, Ratten auch in enge Verstecke zu verfolgen.
  3. Natürliche Kontrolle von Rattenpopulationen: Marder können zwar keine Rattenplage vollständig beseitigen, tragen aber zur Reduzierung der Rattenzahlen bei. Dies trägt zum natürlichen Gleichgewicht bei und kann die Ausbreitung von Krankheiten, die mit Ratten assoziiert werden, begrenzen.
  4. Anpassungsfähigkeit an städtische Gebiete: Marder haben gelernt, in der Nähe von menschlichen Siedlungen zu überleben, wo Ratten häufig vorkommen. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, auch in städtischen Gebieten effiziente Jäger zu bleiben.

Aus diesen Gründen sind Ratten eine attraktive Beute für Marder. Die Anwesenheit von Mardern kann somit als natürliche Kontrolle von Rattenpopulationen angesehen werden, obwohl dies allein keine umfassende Lösung für Rattenprobleme darstellt.

Marder als Unterstützung bei der Rattenbekämpfung

Gezielte Maßnahmen sind unerlässlich, um eine Rattenplage effizient zu bekämpfen

Marder als Unterstützung bei der Rattenbekämpfung

Obwohl Marder natürliche Feinde von Ratten sind und diese jagen, können sie allein eine ausgeprägte Rattenplage nicht effektiv bekämpfen. Die schnelle Vermehrungsrate von Ratten stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Ein Rattenweibchen kann bis zu sechsmal im Jahr durchschnittlich 8 Junge zur Welt bringen. Diese sind bereits nach zwei Monaten geschlechtsreif. So kann sich eine kleine Zahl von Ratten rasch zu einer beträchtlichen Population entwickeln.

Obwohl Marder geschickte Jäger sind, die Ratten zu ihren Beutetieren zählen, sind zur Bekämpfung einer Rattenplage gezielte Maßnahmen unerlässlich. Hierzu gehören:

  1. Entfernung von Nahrungsquellen und korrekte Müllentsorgung: Vermeiden Sie es, Ratten Nahrung zu bieten.
  2. Beseitigung von Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten: Verschließen Sie Löcher und Risse in Gebäuden.
  3. Einsatz von mechanischen Fallen oder professionelle Schädlingsbekämpfung: Wenden Sie sich bei Bedarf an professionelle Schädlingsbekämpfer.

Diese Ansätze helfen nicht nur, eine bestehende Rattenplage zu bekämpfen, sondern wirken auch präventiv gegen die Ansiedlung neuer Rattenpopulationen.

Potentielle Gefahren durch Marder

Marder tragen zwar zur natürlichen Kontrolle von Nagetierpopulationen bei, können aber unter bestimmten Umständen selbst eine Bedrohung darstellen. Ihre Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit in der Nahrungssuche führen dazu, dass sie sich auch an menschliche Siedlungen anpassen und dort unerwünschte Gäste werden können. Die Hauptgefahren betreffen hauptsächlich Gebäudeschäden, die Übertragung von Krankheiten und potenzielle Risiken für Haustiere und Bewohner.

Hier die wesentlichen Risiken:

  • Gebäudeschäden: Marder verursachen Schäden, indem sie Dämmmaterial zerreißen und Isolierungen anknabbern. Sie können kleinste Öffnungen nutzen, um in Dachböden und Wände einzudringen.
  • Gefahr für Kabel und Leitungen: Marder sind dafür bekannt, Kabel durchzubeißen, was zu teuren Reparaturen führen kann. Besonders betroffen sind oft Kraftfahrzeuge, aber auch elektrische Leitungen in Gebäuden.
  • Übertragung von Krankheiten: Marder können Krankheiten auf Haustiere oder Menschen übertragen. Dies geschieht durch ihren Urin und Kot oder durch direkten Kontakt.
  • Lärmbelästigung: Marder können, besonders während der Paarungszeit, durch ihre Aktivitäten und Lautäußerungen störend sein.
  • Gefahr für Haustiere: Kleine Haustiere, insbesondere Kaninchen, junge Katzen oder Hunde, können von Mardern angegriffen werden, besonders nachts. Ältere Katzen und Hunde wirken möglicherweise abschreckend, kleine und junge Tiere sollten jedoch nach Möglichkeit sicher untergebracht werden.

Obwohl Marder eine wichtige Rolle in der natürlichen Nahrungskette spielen, kann ihre Anwesenheit in menschlichen Siedlungen zu verschiedenen Problemen führen. Eine bewusste und vorausschauende Handhabung kann helfen, Konflikte zu minimieren und Schäden zu vermeiden.

Schutzmaßnahmen gegen Marder

Bestehende Probleme sollten durch gezielte Maßnahmen zur Marderabwehr angegangen werden

Schutzmaßnahmen gegen Marder

Um Ihr Heim und Ihren Garten effektiv vor Mardern zu schützen, sollten Sie präventive Maßnahmen ergreifen und bestehende Probleme gezielt angehen.

Hier ein Überblick über bewährte Strategien:

  • Zugänge verschließen: Untersuchen Sie Dachböden, Garagen und Schuppen regelmäßig auf Zugangsmöglichkeiten für Marder. Verschließen Sie Öffnungen in der Fassade, Dachziegellücken oder ungesicherte Lüftungsschlitze mit robusten Materialien wie engmaschigem Drahtgitter oder speziellen Abdichtungen.
  • Anlockungsquellen entfernen: Lagern Sie Abfälle oder Tierfutter nicht ungesichert im Freien, da diese attraktive Nahrungsquellen für Marder darstellen. Sichern Sie Mülltonnen und entfernen Sie Essensreste aus Ihrem Garten.
  • Technische Abwehrmaßnahmen: Es gibt verschiedene Geräte, die durch Ultraschall, spezielle Duftstoffe oder optische Effekte Marder fernhalten sollen. Informieren Sie sich vor dem Einsatz über deren Effektivität.
  • Lebendfallen einsetzen: Das Einfangen und Umsiedeln von Mardern mit Lebendfallen ist eine Option, erfordert jedoch spezifisches Wissen und Erfahrung. Beachten Sie in Deutschland unbedingt das Tierschutzgesetz und lokale Regulationsvorschriften. Professionelle Schädlingsbekämpfer oder zuständige Behörden können Sie unterstützen und beraten.

Marder sind geschickte und anpassungsfähige Tiere. Berücksichtigen Sie ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten bei der Planung von Abwehrmaßnahmen. Eine Kombination aus präventiven Maßnahmen und der gezielten Adressierung aktueller Probleme bietet in der Regel die beste Strategie zur Marderabwehr.

Bilder: Heiko Kiera / Shutterstock