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Unkrautfolie: Arten, Anwendung & Alternativen

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Unkrautfolie ist eine effektive Methode, um das Wachstum von unerwünschten Pflanzen in Beeten, unter Gehwegen oder in anderen Bereichen des Gartens zu unterdrücken. Dieser Artikel erläutert die verschiedenen Arten von Unkrautfolie, ihre Vor- und Nachteile, sowie die richtige Anwendung und mögliche Alternativen.

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Unkrautfolie lässt Unkraut im Dunkeln

Funktionsweise und Material

Unkrautfolie wirkt auf einfache Weise: Sie unterbindet den Zutritt von Sonnenlicht zum Boden und verhindert so die Keimung von Unkrautsamen. Wasser und Luft können jedoch durch das Material dringen, um den Boden gesund zu erhalten und Ihre gewünschten Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.

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Material: Die meisten Unkrautfolien bestehen entweder aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE). Diese Kunststoffe sind robust, langlebig und witterungsbeständig, was sie ideal für den Einsatz im Garten macht. Für eine längere Lebensdauer sind viele Folien UV-stabilisiert, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung über Jahre hinweg ihre Funktion zu behalten.

Eine Folienstärke von etwa 110 g/m² wird für optimale Ergebnisse empfohlen. Diese Stärke bietet eine gute Balance zwischen Reißfestigkeit und einfacher Handhabung beim Auslegen der Folie.

Verschiedene Arten von Unkrautfolie

Unterschiedliche Strukturen, Materialien und Einsatzgebiete führen zu einer Vielzahl von Unkrautfolien:

  • Unkrautvlies: Diese luft- und wasserdurchlässige Folie aus fadenförmigen Kunststofffasern lässt Feuchtigkeit und Luft zum Boden durch, blockiert aber das Sonnenlicht und verhindert so die Unkrautbildung. Eine Qualität von ca. 110 g/m² bietet eine gute Balance zwischen Handlichkeit und Reißfestigkeit.
  • Polypropylen-Folie (PP-Folie): PP-Folie ist dicker und reißfester als Vlies und daher ideal für größere Beete oder Wege, die eine längere Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse erfordern.
  • Biologisch abbaubare Folie: Diese umweltfreundliche Variante zersetzt sich nach einer Saison von selbst und ist speziell für den Obst- und Gemüseanbau konzipiert.
  • Mulchfolie: Diese meist schwarze Folie bietet nicht nur Unkrautschutz, sondern unterstützt auch die Bodenwärmung und Feuchtigkeitsspeicherung, was sie ideal für den Anbau von wärmeliebenden Pflanzen macht.

Anwendungsmöglichkeiten

Unkrautfolie ist vielseitig einsetzbar und unterstützt Sie in verschiedenen Gartenbereichen:

  • Beete: Schaffen Sie ein gepflegtes Erscheinungsbild und vereinfachen Sie die Pflanzenpflege mit langfristigem Unkrautschutz.
  • Gemüse- und Blumenbeete: Erhöhen Sie den Pflanzenertrag durch die Vermeidung von Nährstoff- und Wasserkonkurrenz mit Unkraut.
  • Bereiche um Obstbäume und Beerensträucher: Schützen Sie den Wurzelbereich vor Unkrautbefall und erleichtern Sie die Pflege und Ernte.
  • Unter Kies- und Splittflächen: Sorgen Sie für ein dauerhaft sauberes Erscheinungsbild, indem Sie Unkrautwachstum unterbinden.
  • Wege und Terrassen: Verhindern Sie das Wachsen von Unkraut unter Gehwegplatten oder Terrassenbelägen und reduzieren Sie den Wartungsaufwand.

Vorteile der Unkrautfolie

Unkrautfolie bietet zahlreiche Vorteile für Ihren Garten:

  • Effiziente Unkrautkontrolle: Die Folie blockiert das Sonnenlicht und verhindert so das Wachstum von Unkraut, was den Bedarf an manueller Unkrautbekämpfung reduziert.
  • Schutz des Bodens: Die Folie schützt den Boden vor Erosion und Austrocknung durch ihre wärmespeichernden und feuchtigkeitserhaltenden Eigenschaften.
  • Verbesserung des Mikroklimas: Die Folie reguliert die Bodentemperatur und hält die Feuchtigkeit länger im Boden, was in kühlen Perioden und trockenen Sommermonaten vorteilhaft ist.
  • Arbeitserleichterung und Ertragssteigerung: Nutzpflanzen profitieren von einem ungestörten Wachstum ohne Konkurrenz durch Unkraut, was zu einer Ertragssteigerung führen kann.
  • Langlebigkeit und Wartungsarm: Die robuste Folie ist UV-beständig und verrottungsfest, was eine mehrjährige Nutzungsdauer ohne großen Wartungsaufwand ermöglicht.

Nachteile der Unkrautfolie

Unkrautfolie kann auch einige Nachteile haben:

  • Beeinträchtigung des Bodenlebens: Die Folie kann eine Barriere für Bodenorganismen wie Regenwürmer bilden und deren wichtige Funktion im Ökosystem des Bodens einschränken.
  • Plastikmüllproblem: Unkrautvliese aus Kunststoff erhöhen bei unsachgemäßer Entsorgung die Umweltbelastung durch Plastik.
  • Schlechte Bedingungen für manche Pflanzen: Die Folie kann Bedingungen schaffen, die für bestimmte Schädlinge wie Nacktschnecken ideal sind. Zudem kann es schwieriger werden, Blumenzwiebeln zu kultivieren oder sich natürlich vermehren zu lassen.
  • Wasserstau: Bei starkem Regen kann es zu Staunässe kommen, welche die Wurzelgesundheit der Pflanzen beeinträchtigt.

Verlegung von Unkrautfolie

Für eine effektive Unkrautkontrolle ist die richtige Verlegung der Folie entscheidend:

  1. Boden vorbereiten: Befreien Sie den Bereich von Unkraut und Pflanzenresten und lockern Sie den Boden.
  2. Folie ausrollen: Legen Sie die Folie gleichmäßig über den Boden und stellen Sie sicher, dass genügend Überlappung vorhanden ist.
  3. Folie zuschneiden: Schneiden Sie die Folie um Pflanzbereiche und entlang der Ränder zu.
  4. Folie befestigen: Verwenden Sie Erdnägel oder beschweren Sie die Folie mit einer Schicht Kies oder Splitt (mindestens 5 cm hoch).

Alternativen zur Unkrautfolie

Wenn Sie eine naturnähere Herangehensweise bevorzugen, gibt es Alternativen zur Unkrautfolie:

  • Mulchen: Verwenden Sie organische Materialien wie Rindenmulch, Stroh oder Grasschnitt, um Unkraut zu unterdrücken und das Bodenklima zu verbessern.
  • Papier und Pappe: Mehrere Lagen Zeitungspapier oder Karton unter einer Schicht Mulch können als effektive Barriere gegen Unkrautwachstum dienen.
  • Bodenbearbeitung: Regelmäßiges Hacken und Jäten von Hand ermöglicht eine gezielte Unkrautentfernung.
  • Abflammen: Diese Methode nutzt Hitze, um Unkrautsamen zu zerstören. Vorsicht ist geboten, um umliegende Pflanzen nicht zu beschädigen.
Bilder: Artalis / Shutterstock