Esskastanie

Vermehrung von Esskastanien: Schritt für Schritt Anleitung

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Esskastanien lassen sich durch Aussaat oder Veredelung vermehren. Dieser Artikel beleuchtet beide Methoden und gibt wertvolle Tipps für die erfolgreiche Vermehrung und Pflege der Bäume.

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Mit Samen lassen sich problemlos Esskastanien vermehren

Esskastanien aussäen

Die Aussaat ist eine einfache und kostengünstige Methode zur Vermehrung von Esskastanien. Dabei entstehen jedoch Sämlinge, die sich in Größe, Geschmack und Ertrag von der Mutterpflanze unterscheiden können. Es dauert in der Regel einige Jahre, bis die Bäume das erste Mal Früchte tragen.

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Die richtige Auswahl der Kastanien

Verwenden Sie nur reife und gesunde Kastanien, die im Herbst vom Baum gefallen sind und keine Schäden aufweisen. Um die Keimfähigkeit zu erhöhen, legen Sie die Kastanien für einige Tage in kaltes Wasser. Beschädigte und nicht keimfähige Früchte schwimmen an der Oberfläche und können aussortiert werden.

Die Aussaat der Kastanien

Die Aussaat kann im Herbst nach der Ernte oder im Frühjahr erfolgen. Bei der Herbstsaat besteht die Gefahr, dass Tiere die Kastanien fressen. Verwenden Sie ein lockeres, humoses Substrat aus Torf, Erde und Kompost. Legen Sie die Kastanien mit der flachen Seite nach unten etwa 3 bis 5 cm tief in das Substrat und bedecken Sie sie mit Erde.

Die Pflege der Sämlinge

Stellen Sie die Saatbeete an einen geschützten, halbschattigen Standort. Das Substrat sollte stets feucht, aber nicht staunass gehalten werden. Nach etwa vier bis fünf Wochen beginnen die Kastanien zu keimen. Im ersten Jahr entwickeln die Sämlinge eine Pfahlwurzel, die ein späteres Verschulen im Frühjahr des zweiten Jahres fördert.

Esskastanien durch Veredelung vermehren

Bei der Veredelung wird ein Trieb einer gewünschten Sorte (Edelreis) auf eine Unterlage gepfropft. Diese Methode garantiert eine zuverlässige Vermehrung mit den gewünschten Eigenschaften wie Fruchtgröße, Geschmack und Ertrag, ist aber aufwendiger als die Aussaat.

Die Auswahl der Unterlage

Verwenden Sie gesunde und kräftige Sämlinge der Edelkastanie als Unterlage. Auch Hybridunterlagen können eingesetzt werden, wobei ein höheres Risiko von Unverträglichkeiten besteht.

Die Veredelungsmethoden

Die gängigste Methode ist die Okulation. Dabei wird eine Knospe des Edelreises in einen T-förmigen Einschnitt in der Rinde der Unterlage eingesetzt. Fixieren Sie die Veredelungsstelle mit Bast oder speziellem Veredelungsband, um sie vor Austrocknung zu schützen.

Die Pflege der veredelten Pflanzen

Stellen Sie die veredelten Pflanzen an einen geschützten, halbschattigen Standort und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Entfernen Sie alle Triebe, die aus der Unterlage wachsen, damit das Edelreis optimal versorgt wird.

Stecklingsvermehrung

Die Vermehrung durch Stecklinge ist anspruchsvoll, da sie spezielle Bedingungen für eine erfolgreiche Bewurzelung erfordert.

Die Auswahl der Stecklinge

Wählen Sie gesunde, kräftige Triebe mit einer Länge von etwa 10 bis 15 cm und mindestens drei Knospen. Der optimale Zeitpunkt für das Schneiden der Stecklinge ist der Spätwinter.

Die Bewurzelung der Stecklinge

Die Stecklinge werden zu etwa zwei Dritteln schräg in ein feuchtes Gemisch aus Torf (16,00€ bei Amazon*) und Sand gesteckt. Schneiden Sie die obere Triebspitze gerade ab. Eine erfolgreiche Bewurzelung erfordert einen hellen, frostfreien Raum und ein leicht feuchtes Substrat, um Staunässe zu vermeiden.

Die Pflege der bewurzelten Stecklinge

Nach der Bewurzelung sollten die jungen Pflanzen an einem hellen, frostfreien Standort weiterwachsen. Überwintern Sie die jungen Pflanzen im Haus und gewöhnen Sie sie im folgenden Frühjahr schrittweise an die Außenbedingungen, bevor Sie sie an geschützten Plätzen ins Freie stellen.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock