Esskastanie

Esskastanien erkennen

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Die Frucht der Edelkastanie, auch Marone oder Maroni genannt, hat ein Aussehen, das sie von anderen Baumfrüchten abhebt. Doch sie hat auch eine Doppelgängerin, die ebenfalls auf den Namen Kastanie hört. Eine Verwechslung hätte unschöne Folgen. Erkennen Sie die „Richtige“.

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Die Esskastanien befinden sich in grünen, stacheligen Hüllen
AUF EINEN BLICK
Wie sehen Esskastanien aus?
Die Maroni ist eine 2-4 cm große, druckfeste Nuss in einer stabilen, glänzenden, dunkelbraunen Schale. Die eine Seite der Frucht ist abgeflacht, die andere rund gewölbt. An der Basis ist ein heller Nabelfleck sichtbar, das Ende ist leicht zugespitzt.

Wie wachsen die Früchte am Baum heran?

Bis kurz vor der Erntereife sind an der Esskastanie nur grüne, sehr stachelige „Früchte“ zu sehen. Sie sind kugelig rund und haben einen Durchmesser von etwa 5-6 cm bei Wildformen und bis zu 10 cm bei Kulturformen. Mit Herannahen der Erntezeit werden sie zunehmend goldgelb bis bräunlich. Es sind Fruchtbecher (Cupula), in denen die eigentlichen Früchte geschützt heranwachsen, je Becher meist zwei, seltener ein oder drei Stück. Bei Vollreife öffnen sich die vier Becherklappen und geben die essbaren Nussfrüchte frei.

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Wie kann ich Maroni und Rosskastanien unterscheiden?

In Deutschland werden in Supermerkten ausschließlich Esskastanien verkauft. Sie können also nicht daneben greifen. Anders sieht es aus, wenn Sie in der Freien Natur sammeln gehen. Größe, Form, Schale und Fruchtfleisch der Früchte sind derart ähnlich, dass eine Unterscheidung für Ungeübte schwer ist. Blicken Sie auf diese Details:

  • Rosskastanien haben kein zugespitztes, haariges Ende
  • sind meist runder, ohne eine abgeflachte Seite
  • der Fruchtbecher besitzt weniger, dafür härtere Stacheln
  • manche Sorten sind überhaupt nicht stachelig

Auch ein Blick auf das Laub lohnt. Während die fünfgliedrigen Blätter der Esskastanien einer Hand ähneln, sind die Blätter der Rosskastanie länglich oval und haben einen gezackten Rand.

Wann ist die Erntezeit von Rosskastanien?

Erst nach etwa 15 Jahren trägt die Edelkastanie erste Früchte. Die mehrere Tage bis wenige Wochen andauernde Erntezeit liegt im Herbst, kann aber je nach Sorte schon im September starten oder erst Ende Oktober. Der Beginn der Erntezeit unterliegt auch dem Einfluss des Wetters.

Sind Rosskastanien auch essbar bzw. anderweitig brauchbar?

Rosskastanien gelten als **nicht essbar*+ bzw. als leicht giftig. Möglicherweise können Sie als Notnahrung genutzt werden, wenn die enthaltenen Seifenstoffe durch lange Wässerung ausgespült werden. Rosskastanien können jedoch als Waschmittel-Ersatz genutzt werden, da die Seifenstoffe Schmutz rauslösen können. Rosskastanien wird zudem eine Heilkraft nachgesagt, zum Beispiel bei Venenleiden.

Warum sind manche Früchte leer?

Wenn in einem Jahr die Wachstumsbedingungen nicht ideal sind, weil zum Beispiel wichtige Nährstoffe fehlen, kann es schonmal einige leere Früchte geben. Sind nahezu alle Früchte leer, fehlt womöglich ein weiterer Baum als Befruchter.

Kann ich Maroni roh essen?

Ja, Esskastanien sind roh essbar. Zuvor müssen sie jedoch geschält werden. Auch die unter der Schale liegende dünne Samenhaut muss entfernt werden. Sehr frische Kastanien sind in rohem Zustand jedoch schwerer verdaulich. Lagern Sie sie ein paar Tage, damit sich ein Teil der Stärke in Zucker umwandeln kann, dann werden sie bekömmlicher.

Tipp

Frische Maronen sind prall, schwer und glänzend

Werden Maronen lange bzw. falsch gelagert, sind sie bald nicht mehr essbar. Schlechte Exemplare werden leichter, verlieren an Glanz, riechen muffelig oder haben gar sichtbare Schimmelspuren. Auch wird die Schale trockener und schrumpeliger, gibt auf Fingerdruck leicht nach.

Bilder: Visharo / stock.adobe.com