Erbsen

Erbsen richtig dreschen: So gelingt die Ernte!

Die Erntezeit für Erbsen ist entscheidend für Qualität und Lagerfähigkeit. Dieser Artikel liefert Informationen zum optimalen Erntezeitpunkt, dem Dreschen und der Lagerung für eine erfolgreiche Ernte.

Optimaler Erntezeitpunkt

Eine sorgfältige Bestandskontrolle verhindert Ertragsverluste während der Erntezeit

Optimaler Erntezeitpunkt

Um den optimalen Erntezeitpunkt für Erbsen zu bestimmen, ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Erbsensorte zu beachten:

  • Palerbsen (Schalerbsen): Diese Erbsensorte ist reif, wenn die Schote prall und fest ist. Die Ernte erfolgt nach etwa drei Monaten Wachstumszeit.
  • Markerbsen (Gartenerbsen): Ernten Sie diese Sorte, wenn die Körner durch die Haut gut fühlbar, kugelrund und apfelgrün sind.
  • Zuckererbsen (Zucker- oder Kaiserschoten): Diese Erbsen sind erntereif, wenn die Körner durch die Hülse sichtbar sind, aber noch nicht zu groß.

Der Erntezeitpunkt liegt je nach Sorte und Aussaat zwischen Ende Mai und September. Wintererbsen werden bereits im Mai geerntet, während andere Sorten je nach Aussaatzeitpunkt bis August oder September geerntet werden können. Die Pflanzen zeigen ihre Erntebereitschaft durch eine überwiegend braune Färbung, und die Hülsen sollten hellbraun und lederartig zäh sein. Ist dies der Fall, lassen sich die Körner auch nicht mehr mit dem Fingernagel eindrücken.

Eine regelmäßige Kontrolle der Erbsenbestände ist unerlässlich, um den idealen Zeitpunkt nicht zu verpassen und Ertragsverluste zu minimieren.

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Feuchtigkeitsgehalt der Erbsen

Der richtige Feuchtigkeitsgehalt der Erbsen zum Zeitpunkt des Dreschens ist entscheidend, um die Qualität und Lagerfähigkeit des Ernteguts sicherzustellen. Optimalerweise sollten die Erbsen eine Kornfeuchte von 16 bis 20 Prozent aufweisen. Ein Feuchtigkeitsgehalt oberhalb dieses Bereichs kann zu Verschmierungen und höheren Trocknungskosten führen. Ein Feuchtigkeitsgehalt unter 16 Prozent erhöht die Bruchanfälligkeit der Körner und beeinträchtigt ihre Keimfähigkeit.

Um die Qualität zu erhalten, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Feuchtigkeitsüberprüfung vor der Ernte: Nutzen Sie ein Feuchtigkeitsmessgerät (16,00€ bei Amazon*), um den idealen Erntezeitpunkt festzustellen.
  • Schonendes Ernteverfahren: Verwenden Sie Mähdrescher mit großer Trommel oder Rotorsystemen und stellen Sie eine niedrige Trommeldrehzahl ein. Ein weit geöffneter Dreschkorb reduziert die Bruchgefahr und sorgt für eine möglichst unversehrte Ernte.
  • Trocknung nach der Ernte: Falls die Erbsen mit höherer Feuchtigkeit geerntet wurden, sollte die Trocknungstemperatur 37 °C nicht überschreiten, um die Qualität insbesondere für Speiseware und Saatgut zu bewahren.

Schonendes Dreschen

Für ein optimales Dreschergebnis bei Erbsen sollten Sie darauf achten, dass die Bedingungen weder zu trocken noch zu heiß sind. Dies kann das Platzen der Hülsen verhindern. Empfehlenswert ist das Dreschen in den kühleren Tagesstunden. Stellen Sie Ihren Mähdrescher so ein, dass der Dreschvorgang möglichst sanft abläuft.

Wichtige Parameter hierfür sind:

  • Trommeldrehzahl: Wählen Sie eine niedrige Drehzahl von 400 bis maximal 600 U/min, um die Körner zu schonen.
  • Dreschkorb: Halten Sie den Dreschkorb weit geöffnet, um die mechanische Belastung zu reduzieren.
  • Siebwahl: Setzen Sie Siebe ein, die auf die spezifische Korngröße der Erbsen abgestimmt sind.

Einstellung des Schneidwerks

Beim Dreschen von Erbsen sollten Sie darauf achten, das Schneidwerk des Mähdreschers so flach wie möglich am Boden zu führen, um auch tief hängende Hülsen zu erfassen. Schmale Schneidwerke ermöglichen eine bessere Bodenanpassung. Ein Flexschneidwerk ist besonders vorteilhaft, da es Verluste um bis zu 10 Prozent minimiert.

Die Haspel sollte vorsichtig mit einem Vorlauf von maximal 10 Prozent gefahren werden, um das Erntegut schonend zu behandeln. Bei rankenden Erbsensorten unterstützt ein seitliches Schneidwerk das Trennen der Pflanzen und ermöglicht eine gleichmäßige Ernte.

Schonender Transport und Lagerung

Erbsen sind beim Transport und der Lagerung besonders sensibel gegenüber mechanischen Belastungen sowie hohen Fallhöhen. Um die Qualität der Ernte zu bewahren und Bruchkorn zu vermeiden, sollten Sie geeignete Transportmethoden einsetzen. Förderbänder sind schonender als Schneckenelevatoren.

Beim Einlagern der Erbsen sollte der Wassergehalt 14 Prozent nicht überschreiten. Dies verringert das Risiko von Verpilzungen und stellt sicher, dass die Erbsen länger lagerfähig bleiben. Achten Sie bei der Handhabung darauf, Erbsen nicht zu hohen mechanischen Belastungen auszusetzen, da jede unnötige Bewegung oder Erschütterung die empfindliche Struktur der Körner beschädigen könnte. Eine schonende Behandlung während des gesamten Prozesses, von der Ernte bis zur endgültigen Lagerung, trägt wesentlich zur Qualität und Lagerfähigkeit der Erbsen bei.

Trocknung von Erbsen

Eine schonende Trocknung bewahrt die Qualität und Lagerfähigkeit der Erbsen

Trocknung von Erbsen

Die Trocknung von Erbsen ist ein wesentlicher Schritt, um die Lagerungsfähigkeit und Qualität des Ernteguts sicherzustellen. Nach der Ernte und dem Dreschen sollten Sie die Erbsen entweder in den Hülsen belassen oder diese vorher entfernen. Für eine effektive Trocknung haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Ofentrocknung: Geben Sie die enthülsten Erbsen auf ein Backblech und trocknen Sie diese im Ofen bei 50 °C für etwa 6 Stunden. Dies eignet sich besonders für kleinere Mengen und stellt sicher, dass die Erbsen gleichmäßig trocknen.
  • Lufttrocknung: Breiten Sie die Erbsen an einem gut durchlüfteten Ort aus und lassen Sie sie für mindestens 5 Tage trocknen. Diese Methode ist energieeffizient und für größere Mengen geeignet.

Insbesondere für Speiseerbsen und Saatgut sollte die Trocknungstemperatur nicht über 37 °C liegen. Für Futtererbsen können Sie die Temperatur auf maximal 50 °C erhöhen. Schonende Behandlung minimiert das Risiko von Bruchschäden und Verpilzungen während der Lagerung.

Reinigung und Lagerung

Zunächst sollten alle noch grünen Pflanzenteile sowie Fremdkörper durch eine gründliche Vorreinigung entfernt werden. Verwenden Sie Transportmethoden mit geringen Fallhöhen, wie Förderbänder, um die empfindlichen Erbsen schonend zu behandeln und Bruch zu vermeiden.

Erbsen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 14 Prozent können bis zu drei Monate problemlos gelagert werden. Durch eine konservierende Nachbehandlung, die das Trocknen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 10 Prozent beinhaltet, kann die Lagerfähigkeit auf bis zu zwölf Monate verlängert werden. Die Trocknungstemperatur für Speiseerbsen und Saatgut sollte 37 °C nicht überschreiten, um die Qualität des Ernteguts zu erhalten. Futtererbsen können bei höheren Temperaturen bis maximal 50 °C getrocknet werden.

Dreschen von Erbsengemengen

Beim Dreschen von Erbsengemengen, etwa in Mischungen mit Triticale oder Ackerbohnen, ist eine sorgfältige Abstimmung der Maschineneinstellungen und Erntezeitpunkte entscheidend. Berücksichtigen Sie den wertvolleren Bestandteil des Gemenges, um ein hochwertiges Endprodukt zu erzielen. Um Bruch und Beschädigungen der Erbsen zu minimieren, muss die Trommeldrehzahl angepasst und eine niedrige Drehzahl von 400 bis maximal 600 U/min gewählt werden.

Achten Sie auf einen angemessenen Durchsatz und verwenden Sie angepasste Siebe je nach Korngröße. Ein Feuchtigkeitsgehalt von etwa 16 bis 20 Prozent ist optimal. Höhere Feuchtigkeitsgrade können die Ernte erschweren und Trocknungskosten erhöhen, während zu trockene Verhältnisse die Bruchgefahr erhöhen.

Achten Sie bei der Ernte auf den Reifegrad aller Komponenten des Gemenges. Es kann sinnvoll sein, die Ernte etwas vor oder nach der optimalen Reife des Getreidepartners durchzuführen, um die Leguminosen nicht zu beschädigen. Schließlich werden gebrochene Erbsen oft nur zu Getreidepreisen gehandelt.

Durch diese Maßnahmen gewährleisten Sie eine schonende und effiziente Ernte von Erbsengemengen, wodurch die Qualität beider Komponenten erhalten bleibt.

Bilder: Professor25 / iStockphoto