Wahl der Stecklinge
Anders als bei der Aussaat ist eine Vermehrung durch Stecklinge sozusagen eine Klonung der Mutterpflanze. Ihr neues Exemplar wird der Ursprungspflanze in all ihren Eigenschaften gleichen. Im Grunde ist es möglich, jedem Zitrusbäumchen einen Steckling zu entnehmen. Bei einem Kümmerwuchs ist das aus dem genannten Grund aber wenig empfehlenswert. Wählen Sie daher eine gesunde Mutterpflanze mit vielen positiven Eigenschaften.
Anforderungen an den Steckling
Damit die Bewurzlung in Wasser gelingt, muss der Steckling folgende Eigenschaften besitzen:
- halb verholzter Trieb aus dem Vorjahr
- mindestens 10 bis 15 cm lang
- mindestens zwei Knospen sowie zwei Blattpaare
Stecklinge schneiden
Weist die gewählte Mutterpflanze die entsprechenden Voraussetzungen auf, können Sie beliebig viele Stecklinge entnehmen. Bedenken Sie jedoch, dass die jungen Triebe wichtige Kohlenhydratspeicher der Citrus Pflanze darstellen. Jeder Schnitt schwächt das Bäumchen.
Um keinen Schaden an der Mutterpflanze anzurichten und Schädlingen das Eindringen zu erleichtern, dürfen Sie nur steriles, scharfes Werkzeug verwenden. Ein sauberer Schnitt ist unabdingbar. Sägen oder Reißen Sie den Trieb nicht ab. Derartige Wunden verheilen nur langsam und schlecht.
Zudem sollten Sie das Messer leicht schräg ansetzen. Eine schräge Schnittstelle erleichtert es dem Steckling später, Wasser aufzunehmen.
Wurzelbildung in Wasser
Nun stecken Sie den Steckling in ein Glas mit frischem Wasser. Da die jungen Triebe ohne Wurzeln aber noch keine Flüssigkeit aufsaugen können, ist es wichtig, für genügend Luftfeuchtigkeit zu sorgen, damit die jungen Pflanzen ihren Durst über die Luft stillen können. Besprühen Sie die Blätter dafür täglich. Erst wenn sich kleine Wurzeln bilden, profitieren die Stecklinge von dem frischen Wasser, das sie umgibt.
Bald schon sind Ihre Jungpflanzen bereit, ins Beet umgesetzt zu werden.