Christrose

Wurzeln von Christrosen

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Die Christrose (Helleborus niger) will nicht sehr hoch hinaus, bleibt auch ausgewachsen eine vergleichsweise niedrige Staude. Breitet sich auch ihr Wurzelwerk nur knapp unter der Erdoberfläche aus? Oder muss es vor Frost in die Tiefe flüchten? Fakten und was sie zu bedeuten haben

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Die Christrose wurzelt tief
AUF EINEN BLICK
Wie schaut das Wurzelwerk von Christrosen aus?
Die Christrose besitzt ein schwarzes fleischiges Rhizom. Davon gehen Wurzeln ab, die ebenfalls schwarz gefärbt sind. Die Pflanze gilt als Tiefwurzler. Ihr Wurzelstock enthält viel giftiges Helleborin, findet dennoch Anwendung in der Heilkunde. Bei Pflanz- und Pflegearbeiten unbedingt Handschuhe tragen.

Wie tief muss ich die Christrose pflanzen?

Graben Sie das Pflanzloch so tief aus, dass es den kompletten Wurzelballen fassen kann. Zusätzlich sollten Sie den Boden tiefgründig auflockern, da das Wurzelwerk mit den Jahren noch tiefer wachsen wird. Neue Wurzeln bilden sich vor allem im Spätsommer, damit die Winterknospen gut versorgt werden können. Dann ist es auch notwendig, sie mit einer zweiten Portion Kompost oder Rinderdung zu düngen. Auch eine Drainageschicht kann nicht schaden, da Christrosen Staunässe nicht vertragen und Stängelgrundfäule bekommen können.

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Welchen Topf braucht die Christrose als Topfpflanze?

Als Zimmerpflanze, als Topfpflanze für den Balkon oder als Grabbepflanzung in einer Schale, braucht die Christrose Wurzelfreiheit. Sie darf daher nicht in einer flachen Schale stehen, sondern muss unbedingt einen tiefen Topf (mind. 30 cm) bekommen. Im Garten sorgt das tiefe Wurzelwerk für eine ausgeprägte Winterhärte. Eine Christrose im Topf müssen Sie jedoch sicher überwintern.

Wie wird die Wurzel der Christrose als Heilmittel genutzt?

Die Wurzeln der Christrose, auch Schneerose genannt, weil sie auch im Schnee blüht, wurden vor Jahrhunderten gegen Geisteskrankheit, Epilepsie und Herzschwäche eingesetzt. Doch da die komplette Christrose, insbesondere aber ihre Wurzel, hoch giftig ist, sind diese Anwendungen heutzutage nicht mehr aktuell. In Deutschland gibt es nur noch homöopathische Mittel mit Christrosen, die unter anderem gegen diese Krankheiten helfen sollen:

  • Demenz
  • Wahnvorstellungen
  • Verwirrtheit
  • Psychosen
  • und Kopfschmerzen

Aufgrund der Giftigkeit ist von Selbstversuchen dringend abzuraten. Stimmen Sie jede Verwendung mit Ihrem Arzt ab.

Welche Symptome kann die giftige Wurzel auslösen?

Die Wurzel enthält nicht nur Helleborin, sondern auch giftige Saponine und Protoanemonine. Durchfall, Kreislaufkollaps und Schwindel sind mögliche Symptome. Deswegen ist die Christrose auch nicht familientauglich. Da verwundert es schon ein wenig, dass die Wurzel zu früheren Zeiten getrocknet und pulverisiert wurde, um als Schnupftabak zu dienen. Der ausgelöste Niesreiz und die schwarze Farbe der Wurzel sind der Grund, warum die Christrose auch Schwarze Nieswurz, botanisch Helleborus niger, genannt wird.

Tipp

Christrosen lassen sich schlecht umpflanzen

Wie alle Tiefwurzler lässt sich auch die Christrose link u=christrose-umpflanzen]ungern verpflanzen[/link]. Möchten Sie Ihrem Exemplar dennoch einen neuen Standort geben, nehmen Sie sich Zeit, das Wurzelwerk tief und vorsichtig auszugraben, damit es nicht beschädigt wird.

Bilder: RobertoC / stock.adobe.com