Buntnessel: Pflege-Tipps für farbenfrohe Blätter
Buntnesseln bestechen durch ihre vielfältigen Blattfarben und -muster und setzen so farbenfrohe Akzente in Garten und Haus. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von der Standortwahl über die richtige Pflege bis hin zur Überwinterung.
- Wuchs
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- Blätter
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Buntnessel pflegen
- Buntnessel richtig pflanzen
- Buntnessel richtig schneiden
- Buntnessel vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Buntnesseln, auch unter den Synonymen Coleus blumei und Plectranthus scutellarioides bekannt, sind krautige Pflanzen, die je nach Sorte eine Höhe von 20 bis 60 Zentimetern erreichen können. Sie zeichnen sich durch einen aufrechten und buschigen Wuchs aus und breiten sich bis zu einer Breite von 15 bis 40 Zentimetern aus. Die Blätter sind meist weich und in leuchtenden Farben und Mustern gefärbt, was die Pflanze besonders dekorativ macht. Die Blattform variiert je nach Sorte, von der typischen Nesselform bis hin zu gewellten oder stark geschlitzten Blättern.
Um ein buschiges Wachstum zu fördern, ist regelmäßiges Stutzen der jungen Pflanzen unerlässlich. Dabei sollten ältere und kahle Triebe vollständig entfernt werden.
Blätter
Die Blätter der Buntnessel sind zweifellos das auffälligste Merkmal dieser Pflanze. Sie sind meist groß, weich und leicht gewellt. Ihre Form variiert von oval bis herzförmig, und sie können bis zu 15 Zentimeter lang werden. Die Farbpalette der Blätter reicht von verschiedenen Grüntönen über Gelb, Rosa, Rot, Burgunderrot bis hin zu intensivem Purpur.
Je nach Sorte und Wachstumsbedingungen zeigen die Blätter unterschiedliche Muster, darunter Streifen oder Flecken. Manche Sorten besitzen zudem einen farblich abgesetzten Blattrand, der einen attraktiven Kontrast zur Grundfarbe des Blattes bildet.
Die intensive Farbgebung und Musterung der Blätter machen die Buntnessel besonders dekorativ. Mit dem richtigen Lichteinfluss können die Farben besonders leuchtend und kräftig erscheinen, während sie im Schatten eher zurückhaltend wirken.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Rufino Osorio | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia
Der ideale Standort für Buntnesseln ist hell und warm, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Ein Platz im Halbschatten ist optimal. Stehen die Pflanzen zu dunkel, kann dies die leuchtende Blattfärbung beeinträchtigen. Ein absonniger Platz, wo die Pflanzen ausreichend Licht, aber keine pralle Mittagssonne erhalten, ist am besten geeignet.
In einem schönen, trockenen Sommer können Buntnesseln auch in Balkonkästen oder im Freiland gedeihen. Sie sollten vor Spätfrösten geschützt sein, da die Pflanzen nicht winterhart sind. Buntnesseln bevorzugen einen leicht feuchten, gut durchlässigen Boden. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäulnis zu verhindern.
Langfristig empfiehlt sich die Kultivierung im Kübel. Diese sollten ab Oktober an einen hellen Ort bei Temperaturen über 15 °C gebracht werden. Im Herbst sollte die Buntnessel etwas kühler gestellt werden, wobei die Temperaturen nicht unter 10 °C sinken sollten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Buntnesseln bevorzugen lockere und durchlässige Böden, die sowohl Wasser gut speichern können als auch überschüssiges schnell ableiten, um Staunässe zu vermeiden. Der ideale pH-Wert des Substrats liegt dabei im leicht sauren bis neutralen Bereich zwischen 5,8 und 6,5.
Wichtige Bodeneigenschaften für das Wachstum der Buntnessel umfassen:
- Durchlässigkeit: Ein gut durchlässiger Boden fördert die Wurzelgesundheit. Schwere Lehmböden können durch Zuschlag von Sand aufgelockert werden.
- Feuchtigkeit: Die Erde sollte stets leicht feucht gehalten werden. Vollständiges Austrocknen des Bodens beeinträchtigt das Wachstum.
- Nährstoffgehalt: Eine humose Erde ist vorteilhaft. Bei nährstoffarmen Böden kann die Zugabe von Kompost oder hochwertiger Pflanzerde hilfreich sein.
- Struktur: Die Erde sollte strukturstabil sein, um langfristig Feuchtigkeit und Nährstoffe gut speichern zu können.
Für die Pflanzung in Töpfen oder Kübeln empfiehlt sich eine Drainageschicht am Boden des Gefäßes, um Staunässe zu verhindern, sowie die Verwendung von strukturstabiler Pflanzerde, die Feuchtigkeit und Nährstoffe gut speichert.
Buntnessel pflegen
Die Pflege von Buntnesseln ist relativ unkompliziert und beschränkt sich auf regelmäßige Maßnahmen, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
Regelmäßiges Gießen ist besonders wichtig, da Buntnesseln schnell schlapp machen, wenn sie zu trocken stehen. Vor dem Gießen sollte stets geprüft werden, ob die oberste Erdschicht bereits angetrocknet ist, um Staunässe zu vermeiden. Während der kühleren Wintermonate sollte die Wässerung reduziert werden.
Für ein gesundes Wachstum und eine kräftige Blattfärbung sollten Buntnesseln während der Wachstumsperiode regelmäßig gedüngt werden. Ein kalkarmer Flüssigdünger ist hier besonders geeignet.
Um die Pflanzen buschig zu halten und ein unansehnliches Wuchern zu verhindern, ist regelmäßiges Stutzen notwendig. Junge Pflanzen sollten von Anfang an gestutzt werden, um die Verzweigung zu fördern. Ältere, kahle Triebe können vollständig entfernt werden.
Einige zusätzliche Pflegetipps umfassen das regelmäßige Besprühen der Blätter mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, was besonders in beheizten Innenräumen während der Wintermonate wichtig ist.
Buntnessel richtig pflanzen
Buntnesseln können sowohl im Freien als auch in Töpfen oder Balkonkästen kultiviert werden. Die beste Pflanzzeit im Garten ist nach den letzten Spätfrösten. Die Gefäße sollten ausreichend groß sein und ein Wasserabzugsloch besitzen, um Staunässe zu vermeiden.
Vor dem Einpflanzen ist es ratsam, den Topf der Buntnessel in einen Eimer Wasser zu stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Zum Einpflanzen eignet sich strukturstabile Pflanzerde, die Feuchtigkeit und Nährstoffe gut speichert. Die frisch gepflanzte Buntnessel sollte gut angegossen und das Gefäß an einen hellen, absonnigen Standort gestellt werden.
Im Freiland gestaltet sich die Pflanzung ähnlich. Der Boden sollte gut gelockert und unkrautfrei sein. Je nach Bodenbeschaffenheit kann die Zugabe von Sand oder Kompost sinnvoll sein. Achten Sie auf einen Abstand von etwa 20 bis 30 cm zwischen den Pflanzen.
Eine regelmäßige Pflege nach der Pflanzung ist entscheidend. Achten Sie darauf, dass die Erde immer leicht feucht bleibt, aber Staunässe vermieden wird. Eine gleichmäßige Wasserversorgung und bedarfsgerechtes Düngen sind essentiell.
Buntnessel richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt der Buntnessel fördert den buschigen Wuchs und die Farbintensität der Blätter. Die Triebspitzen sollten regelmäßig entfernt werden, um das Wachstum von Seitentrieben anzuregen und eine dichte Krone zu fördern. Verwenden Sie immer sauberes und scharfes Werkzeug, um ein Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern.
Das Entfernen der Blüten ist ebenfalls wichtig. Diese sollten zeitnah abgeschnitten werden, um die Energie der Pflanze in die Ausbildung von schönen, farbintensiven Blättern zu lenken.
Buntnessel vermehren
Die Vermehrung von Buntnesseln ist am einfachsten durch Stecklinge. Dies kann sowohl im Sommer als auch im Herbst erfolgen. Verwenden Sie Triebspitzen oder Teilstücke mit einem Blattpaar. Diese sollten eine Länge von etwa 8 bis 10 cm haben. Entfernen Sie das unterste Blattpaar und stellen Sie die Stecklinge in ein Glas Wasser oder stecken Sie sie direkt in feuchtes Substrat. Innerhalb von ein bis vier Wochen bilden sich erste Wurzeln.
Nach der Bewurzelung sollten die Stecklinge in kleine Töpfe mit Blumenerde umgepflanzt werden. Regelmäßiges Stutzen fördert ein buschiges Wachstum.
Die Anzucht aus Samen ist ebenfalls möglich. Da Buntnessel-Samen Lichtkeimer sind, dürfen sie nicht mit Erde bedeckt werden. Eine regelmäßige Befeuchtung der Samen ist wichtig. Nach etwa 3 bis 4 Wochen sind erste Keimerfolge sichtbar.
Sorten & Arten
Es gibt eine Vielzahl von Buntnessel-Sorten mit unterschiedlichsten Farbkombinationen und Blattmusterungen. Zu den bekanntesten Sorten zählen:
‚Fifth Avenue‘ und ‚Abbey Road‘
Diese Sorten gehören zur ‚Mainstreet‘-Serie und zeichnen sich durch spektakuläre Blattfarben aus. Ihr kompakter Wuchs eignet sich hervorragend für auffällige Pflanzkombinationen.
‚Confetti Garden‘-Mischung
Diese Mischung besteht aus drei verschiedenen Buntnessel-Sorten mit harmonisch aufeinander abgestimmten Blattfarben.
Weitere Sorten
- ‚Gays Delight‘: Gelb-grünes Laub mit roten Adern
- ‚Combat‘: Einzigartige Blattmusterung mit bunten Flecken
- ‚Electric Lime‘: Grünlaubig mit einem Hauch von Gelb
- ‚Chocolate Mint‘: Dunkle Blätter mit einem hellgrünen Blattrand
- ‚Peter Wonder‘: Stark gezahntes grünes Laub mit dunkellila Blattadern
- ‚Rustic Orange‘: Leuchtend orangefarbene Blätter mit einem grünen Rand
- ‚Black Prince‘: Dunkle, fast schwarze Blätter
- ‚Alligator Tears‘: Grüne Blätter mit cremeweißem Fleck in der Mitte
- ‚Kong Red‘: Große, rote Blätter mit einem Hauch von Grün am Rand
Diese Sortenvielfalt bietet für jeden Geschmack die passende Buntnessel.
Krankheiten & Schädlinge
Buntnesseln sind generell robuste Pflanzen, können jedoch unter bestimmten Bedingungen von Schädlingen befallen werden. Staunässe kann Wurzelfäulnis verursachen. Spinnmilben und Blattläuse treten häufig auf, besonders bei trockener Luft oder niedrigem Licht.
Zur Kontrolle und Prävention sind folgende Maßnahmen zu empfehlen:
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Regelmäßiges Besprühen der Pflanzen hilft, besonders Spinnmilben vorzubeugen.
- Biologische Bekämpfung: Nutzen Sie Gelbtafeln (8,00€ bei Amazon*) gegen Weiße Fliegen oder setzen Sie parasitäre Schlupfwespen ein.
- Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall.
Bei starkem Befall kann es ratsam sein, gesunde Triebe als Stecklinge zu verwenden und die betroffenen Pflanzen zu entsorgen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Buntnesseln sind nicht winterhart und vertragen keine Temperaturen unter 10 °C. Daher sollten sie vor dem ersten Frost ins Haus gebracht werden. Im Winterquartier sollten sie an einem hellen Standort bei Temperaturen zwischen 12 und 15 °C stehen.
Zwei Methoden zur Überwinterung:
- Die Buntnessel kann als einjährige Pflanze im Garten kultiviert werden. Jedes Jahr im Mai wird sie neu ausgesät oder gepflanzt.
- Alternativ kann die Buntnessel im Herbst zurückgeschnitten und in einen geeigneten Topf gesetzt werden. Noch einfacher ist es, die Buntnessel von Anfang an in einem Topf zu pflanzen, der bei sinkenden Temperaturen ins Haus gebracht wird.
Wichtige Pflegehinweise während der Überwinterung umfassen einen hellen Standort, angepasste Wässerung und regelmäßiges Besprühen der Blätter, um Schädlingsbefall vorzubeugen.
Für Gartenbesitzer, die nicht ausreichend Platz zum Überwintern haben, bietet sich das Schneiden von Stecklingen an, um junge Pflanzen im Frühjahr auszupflanzen.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich verhindern, dass meine Buntnessel im Winter Blätter verliert?
Buntnesseln sind kälteempfindlich und können bei niedrigen Temperaturen oder mangelndem Licht Blätter verlieren. Um dies zu verhindern, sollten sie während der Wintermonate bei Temperaturen zwischen 15 und 24 °C an einem hellen Platz im Haus stehen. Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit kalkfreiem Wasser hilft, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und den Befall von Spinnmilben zu vermeiden.
Kann die Buntnessel auch ohne Stecklinge vermehrt werden?
Ja, neben der Vermehrung durch Stecklinge können Buntnesseln auch durch Samen oder Teilung vermehrt werden. Die Samen sind Lichtkeimer und sollten nicht mit Erde bedeckt werden. Bei der Teilung wird die Pflanze aus ihrem Topf genommen und der Wurzelballen in mehrere Teile getrennt, die dann neu eingepflanzt werden.
Welche Sorten sind besonders pflegeleicht und eignen sich für Anfänger?
Sorten wie ‚Electric Lime‘, ‚Chocolate Mint‘ und ‚Black Prince‘ sind besonders robust und pflegeleicht. Sie zeichnen sich durch ihre widerstandsfähigen Blätter und einfache Pflege aus, weshalb sie sich hervorragend für Anfänger eignen.
Sind Buntnesseln giftig für Haustiere?
Buntnesseln werden als leicht giftig eingestuft und können bei Verzehr Magenbeschwerden auslösen. Zudem können sie bei Berührung Hautreizungen hervorrufen. Daher sollten Kinder und Haustiere von ihnen ferngehalten werden, und beim Umgang empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen.