Buche

Buchenkeimlinge erfolgreich ziehen: Anleitung & Tipps

In Buchenwäldern finden Sie zur Frühlingszeit häufig viele kleine Pflänzchen, deren Blätter noch halb von einer Kapsel eingeschlossen sind. Dabei handelt es sich um Buchenkeimlinge, die aus den Samen der Buchen, den Bucheckern, gekeimt sind.

AUF EINEN BLICK
Was ist ein Buchenkeimling und wie entsteht er?
Ein Buchenkeimling ist das junge Pflänzchen, das aus einem stratifizierten Buchensamen, der Buchecker, entsteht. Der Samen keimt nach einer Kältephase, in der Natur dem Winter und zeigt sich nach einigen Wochen als kleines Pflänzchen, dessen Blätter von einer Kapsel geschützt werden.

Eine Buche zum Keimen bringen

Buchenkeimlinge entstehen aus der Frucht der Buche, der Buchecker. Jede Frucht enthält zwei der dreikantigen Samen. Buchensamen müssen stratifiziert werden, damit sie keimen. Das bedeutet, dass sie eine Kältephase durchlaufen müssen.

In der freien Natur passiert das automatisch durch den Winter. Wenn Sie selbst Buchensamen gesammelt haben, um daraus eine Buche zu ziehen, müssen Sie die Kältephase simulieren. Sie können die ausgelösten Bucheckern zum Beispiel für einige Wochen in den Kühlschrank legen.

Die stratifizierten Samen werden anschließend in kleine Töpfe oder direkt in die Erde gesät. Darauf kommt eine Erdschicht, die etwa so dick ist wie der Buchensamen selbst.

Buchen keimen langsam

Es dauert einige Wochen, bis der Samen gekeimt ist und die Buchenkeimlinge zu sehen sind. Zunächst scheint sich der Samen aus der Erde zu heben. Die harte Kapsel schützt die zarten Keimblätter. Sie fällt später ab oder wird mit der Hand vorsichtig abgezogen.

Buchenkeimlinge vor Frost schützen

Buchenkeimlinge sind noch zu zart, um Minustemperaturen standzuhalten. Bei einem plötzlichen Frosteinbruch können sie erfrieren. Schützen Sie den Buchenkeimling deshalb vor zu tiefen Temperaturen. Dafür können Sie zum Beispiel altes Laub um das kleine Bäumchen legen.

Achten Sie aber darauf, dass der Keimling noch genügend Licht bekommt. Steht er zu schattig, geht er ein. Deswegen werden zum Beispiel Buchenwälder bei der Anzucht neuer Bäume ausgelichtet.

Vom Buchenkeimling zum Setzling

Nach einem Jahr sind die beiden ersten Blätter, die Keimblätter, vom Keimling abgefallen. Dafür sind die ersten echten Blattpaare entstanden.

Der Buchenkeimling ist jetzt ein Setzling und kann an den vorgesehenen Standort verpflanzt werden.

Achten Sie darauf, dass Sie beim Herausnehmen aus dem Topf oder beim Ausgraben die zarten Wurzeln so wenig wie möglich beschädigen.

Tipp

Buchenkeimlinge, die im Frühling in der Nähe von Buchen gewachsen sind, können Sie essen. Ziehen Sie die Pflänzchen einfach aus dem Boden und verzehren Sie sie frisch oder gekocht als Frühlingsgemüse.

Bilder: RvFf / iStockphoto