Bougainvillea

Bougainvillea: Standort, Pflege und Überwinterung

Die Bougainvillea besticht durch ihre farbenprächtigen Hochblätter und ist ein echter Blickfang auf Balkon und Terrasse. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Standort, Pflege, Sorten und weiteren wichtigen Aspekten rund um die Kultivierung dieser exotischen Schönheit.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Bougainvillea, auch bekannt als Drillingsblume, gedeiht am besten an einem warmen, vollsonnigen und geschützten Standort mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Ideale Bedingungen für die Pflanze sind:

  • Licht und Wärme: Ein vollsonniger Platz, wie eine nach Süden ausgerichtete Terrasse oder ein Balkon, fördert die üppige Blütenbildung.
  • Schutz vor Witterungseinflüssen: Ein wind- und regengeschützter Standort, zum Beispiel an einer Hauswand oder unter einem Vordach, ist vorteilhaft.
  • Temperatur: Bougainvilleas bevorzugen warme Temperaturen. Bei Temperaturen unter 10 bis 15 °C sollte sie in einen hellen, kühlen Raum zur Überwinterung gebracht werden.

Im Sommer braucht die Pflanze viel Wasser und Nährstoffe. Achten Sie darauf, den Boden stets leicht feucht zu halten, aber Staunässe zu vermeiden. Ein Standortwechsel während der Sommermonate sollte vermieden werden, da dies die Pflanze stressen und ihre Blütenproduktion beeinträchtigen kann. Bei besonders heißem Wetter kann eine leichte Schattierung in der Mittagshitze notwendig sein.

Im Winter muss die Bougainvillea in einem kühlen, aber frostfreien Raum mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C untergebracht werden. Während dieser Zeit sollte die Wassergabe reduziert werden, da die Pflanze eine Ruhephase durchläuft.

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Bougainvillea pflegen

Die Pflege der Bougainvillea erfordert einige grundlegende Maßnahmen:

  • Gießen: Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig, besonders an heißen Sommertagen. Gießen Sie die Pflanze morgens und am späten Nachmittag, und lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie einen Topfuntersetzer, aber lassen Sie überschüssiges Wasser zügig verdunsten.
  • Düngen: Während der Vegetationsperiode von Frühling bis Spätsommer benötigt die Bougainvillea regelmäßige Düngergaben. Ein spezieller phosphatreicher Blühpflanzen-Flüssigdünger ist ideal. Beginnen Sie im Frühling mit dem Düngen im Zwei-Wochen-Rhythmus und stellen Sie die Düngung ab Ende August ein, um das Wachstum vor der Überwinterung zu reduzieren.
  • Rückschnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Blütenbildung und hält die Pflanze in Form. Schneiden Sie die Triebe nach der ersten Blüte und vor der Überwinterung zurück. Dies fördert buschigeres Austreiben und verhindert ungeordnetes Wachstum.

Wuchs

Bougainvillea-Arten, wie Bougainvillea spectabilis und Bougainvillea glabra, sind verholzende Pflanzen, die als Sträucher, kleine Bäume oder Kletterpflanzen wachsen können. Mithilfe ihrer dornigen Triebe klettern sie an Rankhilfen empor und können in ihrer Heimat beeindruckende Höhen von bis zu 12 Metern erreichen. Die verholzenden Sprossachsen sind gestreift und dicht behaart. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und variieren von oval bis elliptisch.

Kultiviert im Kübel, erreicht die Bougainvillea normalerweise Höhen von bis zu drei Metern. Sie kann auch als Bonsai gestaltet werden und eignet sich somit auch als Zimmerpflanze. Mit der richtigen Pflege und einem optimalen Standort wächst die Bougainvillea schnell und kräftig.

Blüte

Die Bougainvillea fasziniert durch ihre auffällig gefärbten Hochblätter, die meist in Dreiergruppen auftreten und die unscheinbaren kleinen Blüten umgeben. Diese Hochblätter gibt es in einer Vielzahl von Farben, darunter Purpur, Violett, Rosa, Pink, Rot, Gelb, Orange, Weiß und Creme.

Die tatsächlichen Blüten sind klein, weißlich-gelb und röhrenförmig. Die Blütezeit in Deutschland erstreckt sich von Juni bis Oktober. In tropischen Heimatregionen kann die Bougainvillea nahezu ganzjährig blühen.

Bougainvillea richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist entscheidend für die Bougainvillea. Folgende Schnitte sollten Sie durchführen:

  • Sommer: Nach der ersten Blüte die Triebspitzen und von den Haupttrieben abgehende Seitentriebe zurückschneiden. Kürzen Sie lange Blütenpeitschen, um eine kompaktere Krone zu erhalten.
  • Herbst: Vor der Überwinterung die Triebe um etwa zwei Drittel einkürzen. Dieser Herbstschnitt beschränkt sich auf das Nötigste.
  • Frühjahr: Nach der Überwinterung ein Formschnitt, bei dem trockenes Holz und zu lange Triebe entfernt werden.

Nutzen Sie eine scharfe Gartenschere, um das Holz nicht zu quetschen. Die Schnittflächen verholzen schnell und benötigen keine besondere Pflege.

Sorten & Arten

Bougainvillea umfasst verschiedene Arten und Hybriden, darunter:

  • Bougainvillea spectabilis: Diese Art hat eiförmige, leicht behaarte Blätter. Sie kann bis zu 12 Meter hoch wachsen und bietet leuchtende Hochblätter in Pink-Violett, Weiß oder Gelb-Orange.
  • Bougainvillea glabra: Bekannt als Kahle Drillingsblume, hat sie unbehaarte Blätter und eine maximale Höhe von etwa 3 Metern. Die Hochblätter sind in purpurnen und violetten Tönen oder in Gelb und Orange gefärbt.
  • Bougainvillea x buttiana: Diese Hybride kombiniert Eigenschaften von Bougainvillea glabra und Bougainvillea peruviana. Sie ist anpassungsfähig und in verschiedenen Farben erhältlich.

Die Hochblätter machen die Vielfalt der Bougainvillea aus und bieten eine beeindruckende Farbpalette.

So kommt die Pflanze über den Winter

Da Bougainvillea nicht winterhart ist, ist eine frostfreie Überwinterung wichtig. Bringen Sie die Pflanze Mitte bis Ende Oktober in einen hellen Ort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Geeignete Winterquartiere sind Wintergärten, Gewächshäuser mit Frostwächter oder frostfreie Nebenräume.

Vor der Überwinterung sollte die Pflanze zurückgeschnitten werden, um Platz zu sparen. Gießen Sie sparsam, sodass das Substrat nicht komplett austrocknet, und kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlingsbefall.

Im Frühjahr kann die Pflanze wieder an ihren Sommerstandort im Garten oder auf dem Balkon gewöhnt werden, sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.

Blätter

Die Blätter der Bougainvillea sind wechselständig angeordnet und gestielt. Sie variieren in Form und Größe, meist oval, elliptisch bis lanzettlich, und sind bei der Wildform eher elliptisch. Die Blattbasis ist stumpf bis keilförmig, die Spitze abgerundet bis zugespitzt. Während einige Arten behaarte Blätter aufweisen, sind andere unbehaart.

Reagiert die Pflanze auf ungünstige Bedingungen wie Trockenheit oder Staunässe, kann es zu Blattfall kommen. Achten Sie auf gesunde Blätter als Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand der Pflanze.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Bougainvillea bevorzugt einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Verwenden Sie strukturstabile Kübelpflanzenerde und fügen Sie Materialien wie Kokosfasern oder Blähton zur Auflockerung hinzu. Eine Drainageschicht am Boden des Topfes hilft, Staunässe zu vermeiden. Ein pH-Wert von 6 bis 6,5 ist optimal.

Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühjahr, wenn die Pflanze aus dem Winterquartier kommt. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, um die Wurzeln vor Fäulnis zu schützen.

Bougainvillea vermehren

Die Bougainvillea lässt sich durch Samen, Stecklinge oder Triebablage vermehren:

Stecklingsvermehrung

Im Frühjahr oder Sommer schneiden Sie etwa 25 bis 30 cm lange Stecklinge von der Pflanze ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in feuchte Anzuchterde. Sorgen Sie für ein warmes Klima und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Eine Abdeckung mit Folie oder die Verwendung eines Mini-Gewächshauses kann die Bewurzelung fördern.

Vermehrung durch Triebablage

Führen Sie im Frühjahr oder Sommer einen bodennahen, nicht verholzten Trieb in einen zweiten Topf mit feuchter Anzuchterde. Fixieren Sie den Trieb auf der Erde und führen Sie die Triebspitze wieder nach oben. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und warten Sie, bis sich neue Wurzeln gebildet haben. Trennen Sie danach die Verbindung zur Mutterpflanze.

Krankheiten & Schädlinge

Bougainvillea ist generell robust, kann aber manchmal von Schädlingen und Krankheiten befallen werden.

Schädlinge

  • Blattläuse: Treten häufig im Winterquartier bei trockener Heizungsluft auf. Bei Befall die Pflanzen gründlich mit Wasser abbrausen und eventuell mit Pflanzenstärkungsmitteln behandeln.
  • Spinnmilben: Diese Schädlinge treten bei trockenen Bedingungen auf. Durch Erhöhen der Luftfeuchtigkeit und Besprühen der Pflanze können sie bekämpft werden. Eine Mischung aus Seifenwasser und Spiritus kann ebenfalls wirksam sein.
  • Schildläuse und Wollläuse: Entfernen Sie diese manuell und behandeln Sie die Pflanze gegebenenfalls mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln.

Krankheiten & Schädlinge

  • Mehltau: Mehltau tritt bei schlechten Bedingungen auf. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze genügend Luftzirkulation hat.
  • Blattaufhellungen: Gelbe Blätter können auf Stickstoff- oder Eisenmangel hinweisen. Eine regelmäßige Düngung oder spezielle Eisendünger können Abhilfe schaffen.

Regelmäßige Kontrolle und richtige Pflege der Bougainvillea minimiert das Risiko von Krankheiten und Schädlingen.

Pflanzung

Bougainvillea wird vorzugsweise im Kübel gepflanzt, um eine einfache Überwinterung zu ermöglichen. Beachten Sie folgende Schritte:

  1. Wählen Sie einen ausreichend großen Ton- oder Terracotta-Kübel.
  2. Legen Sie eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben am Boden des Kübels an.
  3. Verwenden Sie humos-sandige, durchlässige Pflanzerde mit einem pH-Wert von 6 bis 6,5.
  4. Setzen Sie die Pflanze vorsichtig ein und füllen Sie den Zwischenraum mit frischer Erde auf. Drücken Sie die Erde leicht an, um Luftlöcher zu vermeiden.
  5. Installieren Sie eine Rankhilfe bei der Pflanzung.

Im Frühjahr, nach der Überwinterung, ist der beste Zeitpunkt zum Umtopfen. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen und schneiden Sie die obersten Triebe leicht zurück, um das Wachstum anzuregen.

Verwendung

Die Bougainvillea ist vielseitig einsetzbar und eignet sich hervorragend als Kübelpflanze. Folgende Verwendungsmöglichkeiten bieten sich an:

  • Terrassen- und Balkonpflanze: Verleihen Sie Ihrem Außenbereich mediterranes Flair mit einer Bougainvillea im Kübel.
  • Wintergarten: Ideal für helle, frostfreie Bereiche, wo sie auch im Winter bewundert werden kann.
  • Begrünung von Wänden und Zäunen: Dank ihrer Kletterfähigkeit ist die Bougainvillea perfekt, um vertikale Flächen zu begrünen und mediterranen Charme zu verbreiten.
  • Dekoratives Element: Durch regelmäßigen Rückschnitt kann die Pflanze in verschiedenen Formen kultiviert werden, wie kleine Bäume oder Kugeln.

Mit der richtigen Pflege und einem geeigneten Standort bleibt die Bougainvillea über viele Jahre hinweg eine attraktive Bereicherung für jeden Garten und Balkon.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Ursprünge der Bougainvillea und wie kam sie zu ihrem Namen?

Die Bougainvillea stammt aus einem relativ kleinen Gebiet entlang der Anden von Ecuador bis Brasilien, wo sie überwiegend in sommertrockenen Wäldern wächst. Ihren Namen verdankt sie dem französischen Seefahrer und Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville, der die Pflanze während seiner Expeditionen entdeckte.

Kann man Bougainvillea auch im Garten pflanzen?

In Mitteleuropa ist es nicht empfehlenswert, Bougainvillea im Garten zu pflanzen, da sie nicht winterhart ist. Stattdessen sollten Sie sie in einem Kübel pflanzen, um sie im Winter ins Haus oder in ein frostfreies Winterquartier bringen zu können.

Wie lässt sich die Blütezeit der Bougainvillea verlängern?

Die Blütezeit der Bougainvillea kann verlängert werden, indem sie ausreichend Sonnenlicht, Wärme und eine regelmäßige Wasserversorgung erhält. Auch eine kontinuierliche Düngung von Frühling bis Spätsommer sowie ein pfleglicher Rückschnitt fördern eine lange Blütenperiode.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Vermehrung von Bougainvillea?

Bougainvillea kann durch Samen, Stecklinge oder Triebablage vermehrt werden. Die Stecklingsvermehrung ist besonders populär, wobei die Stecklinge in feuchte Anzuchterde gesetzt und unter einer Abdeckung oder in einem Mini-Gewächshaus bewurzelt werden. Die Methode der Triebablage bei bodennahen Trieben ist ebenfalls effektiv und ermöglicht neue Wurzeln zu bilden, bevor die Verbindung zur Mutterpflanze getrennt wird.

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