Blutblume: Pflege & Überwinterung – So gedeiht sie perfekt
Die Blutblume (Haemanthus), ein exotisches Amaryllisgewächs, besticht durch ihre imposanten, leuchtend roten Blütenbälle. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung dieser faszinierenden Pflanze, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.
- Herkunft
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- Wuchs
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Blutblume pflegen
- Blutblume richtig pflanzen
- Blutblume richtig schneiden
- Blutblume vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Herkunft
Die Blutblume, botanisch als Haemanthus bekannt, stammt aus tropischen Gebieten Afrikas und den feuchten Regionen der arabischen Halbinsel. Innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) ist sie besonders wegen ihrer leuchtend roten Blüten bekannt. Der Name „Haemanthus“ leitet sich von den griechischen Wörtern „haima“ (Blut) und „anthos“ (Blüte) ab.
Im südlichen Afrika, vom Westkap über das Ostkap bis nach KwaZulu-Natal, gedeiht die Blutblume in verschiedenen Lebensräumen. Dort bevorzugt sie leicht feuchte, schattige Positionen in lockeren Böden, die nie vollständig austrocknen. Typische Wuchsorte sind:
- Schatten großer Bäume
- Flussufer
- Waldränder
- Geschlossene Tropenwälder
Die Blutblume wächst sowohl im Tiefland als auch in Höhenlagen bis etwa 800 Meter. Sie findet sich nicht nur an Berghängen, sondern gelegentlich auch auf offenen Flächen.
Bekannte Arten der Gattung Haemanthus sind unter anderem:
- Haemanthus katherinae: Diese Art entwickelt Blätter gleichzeitig mit dem Blütenstand.
- Haemanthus multiflorus: Hier entstehen die Blätter meistens erst nach der Blüte.
- Haemanthus albiflos (Elefantenohr): Diese Art zeigt weniger auffällige, hellere Blüten.
Diese Arten und ihre Hybriden, wie die Sorte „König Albert“, erfreuen sich wegen ihrer imposanten Blütenkugeln großer Beliebtheit. Die Blüten, die teilweise Rasierpinseln ähneln, bestehen aus vielen kleinen, sternförmigen Einzelblüten.
Während der kühleren Monate zieht sich die Blutblume in eine Ruhephase zurück, in der die Blätter eintrocknen. Eine regelmäßige, spezifische Pflege sowie die Beachtung dieser Ruhezeiten sind entscheidend für das erfolgreiche Wachstum und die Blütenbildung im kommenden Jahr.
Wuchs
Die Blutblume ist eine horstbildende, ausdauernde Pflanze, die eine Höhe von 50 bis 60 Zentimetern sowie eine Breite von etwa 40 bis 50 Zentimetern erreicht. Aus der runden, teilweise oberirdischen Zwiebel mit einem Durchmesser von bis zu 8 Zentimetern treiben die Blätter und der kräftige Blütenschaft.
Während der Vegetationszeit variieren die Blätter in ihrer Färbung von hell- bis dunkelgrün und können teilweise gelbliche Flecken aufweisen. Sie sind lanzettlich geformt, zweizeilig angeordnet und erreichen eine Länge von 35 bis 45 Zentimetern bei einer Breite von etwa 10 Zentimetern.
Die Blütendolden erscheinen auf bis zu 25 Zentimeter hohen, hohlen Stielen und umfassen zahlreiche kleine Einzelblüten, die einen Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern erreichen können. Nach der Blütezeit bildet die Pflanze orangerote Beeren, die zur Vermehrung genutzt werden.
Blüte
Von Juli bis August bildet die Blutblume große, kugelförmige Blütenstände, die aus zahlreichen kleinen Einzelblüten bestehen. Diese Blütenbälle erreichen einen Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern und leuchten in Rot- oder Orangetönen. Die sternförmigen Einzelblüten haben lange Staubblätter, die weit aus der Blüte herausragen und dem Blütenstand ein filigranes Aussehen verleihen.
Nach der Blütezeit produziert die Blutblume orangerote Beeren, die zur Samenvermehrung genutzt werden können.
Früchte
Nach der Blüte bildet die Blutblume fleischige, orangerote Beeren. Diese Beeren verströmen bei Reife einen muffigen Geruch und enthalten mehrere Samen. Zur Vermehrung durch Samen werden die Beeren geöffnet, die Samen herausgelöst und in gut durchlässige, nährstoffreiche Erde gepflanzt. Alternativ kann auch durch Teilung des Zwiebelhorstes oder Brutzwiebeln vermehrt werden.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Blutblume bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Optimal sind Ost- oder Westfenster, während ein Südfenster nur geeignet ist, wenn in der Mittagszeit schattiert wird. Direkte Sonneneinstrahlung kann Verbrennungen an den Blättern verursachen.
Im Sommer kann die Blutblume einen halbschattigen Platz im Freien erhalten, wobei die Temperaturen mindestens 15 °C betragen sollten. Im Herbst beginnt die Ruhezeit, während der die Pflanze kühler, bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius, gestellt werden sollte.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Blutblume benötigt durchlässige und nährstoffreiche Erde. Eine geeignete Mischung besteht aus Blumenerde, Sand und Kies im Verhältnis 2:1:1. Diese Kombination gewährleistet gute Wasserspeicherung und Nährstoffversorgung, während überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
Eine leicht saure, humusreiche Blumenerde schafft ein ideales Umfeld für die Wurzeln. Bei Blutblumen, die nicht umgetopft werden, sollte im Frühjahr die oberste Erdschicht im Topf erneuert werden, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
Blutblume pflegen
Während der Wachstums- und Blütezeit im Frühjahr und Sommer benötigt die Blutblume regelmäßige Wassergaben. Der Wurzelballen sollte stets feucht gehalten werden, Staunässe jedoch vermieden werden. Ab September wird die Wassergabe allmählich reduziert, und während der Ruhephase wird der Wurzelballen nur leicht feucht gehalten.
Für eine kräftige Pflanzenentwicklung sind regelmäßige Düngegaben erforderlich. Während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen mit flüssigem Blumendünger düngen. Nach dem Umtopfen im Frühjahr ist im ersten Jahr keine zusätzliche Düngung notwendig, da die meisten Substrate vorgedüngt sind.
Das Umtopfen erfolgt am besten im Frühjahr. Jüngere Pflanzen sollten jährlich umgetopft werden, ältere Pflanzen alle zwei bis drei Jahre. Dabei sollten die Zwiebeln nur leicht mit Erde bedeckt sein, und die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Blutblume richtig pflanzen
Die Pflanzung der Blutblume erfolgt im zeitigen Frühjahr. Die Zwiebeln sollten in durchlässiges und nährstoffreiches Substrat gesteckt werden, sodass der obere Teil fingerbreit aus der Erde ragt. Nach der Pflanzung sollte zunächst nur sparsam gegossen werden, bis der Blütenschaft oder die Blätter erscheinen.
Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, kann die Blutblume ins Freie gestellt werden. Ein halbschattiger, warmer Standort ist ideal.
Blutblume richtig schneiden
Ein umfassender Rückschnitt ist nicht erforderlich. Welke Blätter sollten jedoch entfernt werden, um die Pflanze gesund zu halten. Nach der Blüte kann der Blütenstand abgeschnitten werden, wenn keine Samen geerntet werden sollen. Dies fördert die Energieeinsparung und verhindert unnötige Ressourcenverwendung.
Blutblume vermehren
Die Blutblume kann durch Teilung der Zwiebelhorste, Brutzwiebeln und Samen vermehrt werden. Für die Teilung der Zwiebelhorste und Brutzwiebeln bietet sich das Frühjahr an. Die Samen werden nach der Reife der Beeren gewonnen, gesäubert und in durchlässige, nährstoffreiche Erde gepflanzt.
Krankheiten & Schädlinge
Die Blutblume ist relativ robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Bei zu trockener Raumluft kann es jedoch zu Spinnmilbenbefall kommen. Staunässe kann zur Wurzelfäule führen. Eine weitere mögliche Erkrankung ist die Pilzkrankheit „Roter Brenner“, die durch rötliche Flecken auf den Blättern erkennbar ist und mit einer Kupferlösung (7,00€ bei Amazon*) behandelt werden kann. Schmier- und Wollläuse sind ebenfalls mögliche Schädlinge, die sich oft in den Blattscheiden verstecken.
So kommt die Pflanze über den Winter
Ab September wird die Wassergabe allmählich reduziert. Sobald die Blätter gelb werden, sollte die Pflanze an einen kühlen, dunklen Ort bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius gebracht werden. Während der Winterruhe wird die Pflanze nur sparsam gegossen, um das Austrocknen des Substrats zu verhindern. Ab März wird sie langsam an wärmere Temperaturen gewöhnt und kann ab Mai wieder ins Freie gestellt werden.
Häufig gestellte Fragen
Warum blüht meine Blutblume nicht?
Eine ausbleibende Blüte der Blutblume kann mehrere Ursachen haben. Häufig liegt es daran, dass die Pflanze während der Überwinterung nicht ausreichend kühl und feucht gehalten wurde. Um die Blüte zu induzieren, muss die Pflanze nach der Blüte genügend Energie in ihrer Zwiebel sammeln und während der Winterruhe bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C lagern. Auch ein Sommeraufenthalt im Garten oder auf dem Balkon kann die Blütenbildung anregen.
Kann die Blutblume in der Wohnung bei Zimmertemperatur überwintern?
Ja, die Blutblume kann auch bei Zimmertemperatur überwintern, solange sie regelmäßig nur schlückchenweise gegossen wird und das Substrat nicht dauerfeucht bleibt. Allerdings wird ein temperiertes Überwintern bei 10 bis 15 °C empfohlen, um blühfaule Pflanzen zur Blütenbildung anzuregen und ein gesünderes Wachstum zu fördern.
Wie vermehrt man die Blutblume?
Die Vermehrung der Blutblume kann durch Teilung der Zwiebelhorste, Brutzwiebeln oder Samen erfolgen. Ältere Pflanzen bilden kleine Nebenzwiebeln, die beim Umtopfen abgenommen und separat eingetopft werden können. Auch die Anzucht aus Samen ist möglich, wobei die Samen nach dem Öffnen der Beeren in nährstoffreiche und gut durchlässige Erde gepflanzt werden sollten.
Welche besonderen Pflegehinweise gibt es bei Blutblumen, die nicht umgetopft werden?
Bei Blutblumen, die nicht umgetopft werden, ist es empfehlenswert, im Frühjahr die oberste Erdschicht im Topf vorsichtig zu erneuern. Dies verbessert die Nährstoffversorgung der Pflanze. Staunässe sollte vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Reguläres Gießen und Düngen während der Wachstumsperiode sorgen für ein kräftiges Pflanzenwachstum.