Blauregen

Blauregen: Wie giftig ist er und welche Gefahren gibt es?

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Der Blauregen ist eine beliebte Zierpflanze, die in vielen Gärten zu finden ist. Doch Vorsicht: Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Dieser Artikel informiert Sie über die Giftstoffe des Blauregens, mögliche Vergiftungssymptome und gibt Tipps zum sicheren Umgang mit der Pflanze.

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Die Wisteria ist sehr giftig

Welche Giftstoffe stecken im Blauregen?

Die beeindruckende Blütenpracht des Blauregens steht im Kontrast zu seiner verborgenen Giftigkeit. Alle Pflanzenteile enthalten Giftstoffe, die jedoch in Samen und Rinde besonders konzentriert vorkommen.

  • Wistarin: Dieses Glykosid ähnelt in seiner Wirkung dem Cytisin des Goldregens, ist jedoch weniger toxisch. Es findet sich vermehrt in Rinde und Wurzeln und beeinträchtigt die Funktion des Nervensystems.
  • Lectine: Diese Eiweißverbindungen sind hauptsächlich in Samen und Hülsen enthalten. Sie besitzen die Fähigkeit, rote Blutkörperchen zu verklumpen und können dadurch Vergiftungserscheinungen auslösen.
  • Toxisches Harz und Allantoinsäure: Diese Stoffe tragen ebenfalls zur Giftigkeit des Blauregens bei und sind in den Blättern enthalten.
  • Alkaloide: Obwohl diese Stoffgruppe in allen Pflanzenteilen vorkommt und weniger gefährlich als Lectin oder Wistarin erscheint, kann sie bei Hautkontakt zu starken Reizungen führen.

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Zusätzlich zu diesen bekannten Giftstoffen können weitere, bisher unbekannte Substanzen in der Pflanze vorhanden sein, die ihre Gesamttoxizität beeinflussen.

Symptome einer Blauregen-Vergiftung

Die Symptome einer Blauregen-Vergiftung zeigen sich in der Regel ein bis drei Stunden nach dem Kontakt mit der Pflanze. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Magenkrämpfe
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • Erweiterte Pupillen
  • Schweißausbrüche
  • Zuckungen
  • In schweren Fällen Atemnot und Kreislaufzusammenbruch

Die Schwere der Symptome hängt von der aufgenommenen Menge und der individuellen Empfindlichkeit ab. Bei Kindern können bereits wenige Samen zu kritischen Vergiftungserscheinungen führen, während bei Erwachsenen ähnliche Effekte meist erst ab einer höheren Dosis auftreten.

Was tun bei Verdacht auf eine Blauregen-Vergiftung?

Bei Verdacht auf eine Blauregen-Vergiftung ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend:

Erste Hilfe Maßnahmen:

  • Entfernen Sie kontaminierte Kleidung und waschen Sie die betroffenen Hautstellen gründlich mit Wasser und Seife.
  • Spülen Sie den Mund aus und sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser oder ungesüßtem Tee.
  • Vermeiden Sie das Auslösen von Erbrechen.

Medizinische Hilfe in Anspruch nehmen:

  • Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt oder Tierarzt und teilen Sie den Verdacht auf eine Blauregen-Vergiftung sowie die beobachteten Symptome mit.
  • Bringen Sie Pflanzenreste, falls vorhanden, zur Erleichterung der Diagnose und Behandlung mit.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Blauregen

Um den Kontakt mit den giftigen Inhaltsstoffen des Blauregens zu minimieren, sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

  • Haut und Hände schützen: Tragen Sie beim Schneiden, Umtopfen oder anderen Arbeiten am Blauregen stets Handschuhe. Lange Kleidung bietet zusätzlichen Schutz vor ungewolltem Hautkontakt.
  • Hände waschen: Reinigen Sie Ihre Hände nach jedem Kontakt mit der Pflanze gründlich, um eventuelle Rückstände zu entfernen.
  • Sicherheit für Kinder und Tiere: Stellen Sie sicher, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zu den besonders giftigen Samen und Hülsen des Blauregens haben. Schon zwei Samen können, abhängig von der individuellen Empfindlichkeit, Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
  • Verzicht auf die Pflanzung bei Haustierhaltung: Wenn Sie Hunde oder Katzen haben, die Zugang zum Garten haben, sollten Sie auf die Anpflanzung von Blauregen verzichten, da bereits kleine Mengen der Pflanze schwere Vergiftungen bei Haustieren auslösen können.
Bilder: Anna Nahabed / Shutterstock