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Bienenschwarm melden: Antworten zu dem Warum, Wann und Wo

Der Fund eines Bienenschwarms erfordert besonnenes Handeln. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Bienen von anderen Insekten unterscheiden und an wen Sie sich wenden, um den Schwarm sicher umsiedeln zu lassen.

Einen Bienenschwarm melden: Der richtige Ansprechpartner

Die örtlichen Imkervereine bieten Unterstützung bei der Umsiedlung von Bienenschwärmen an

Einen Bienenschwarm melden: Der richtige Ansprechpartner

Wenn Sie einen Bienenschwarm entdecken, sollten Sie schnell handeln, um den Bienen eine sichere Umgebung zu bieten. Der beste Ansprechpartner ist meist ein Imker oder eine Imkerin in Ihrer Nähe. Lokale Imkervereine verfügen in der Regel über Listen von Imkern, die bereit sind, Bienenschwärme einzufangen und umzusiedeln. Diese Fachleute setzen den Schwarm sicher um und geben ihm ein neues Zuhause.

Falls ein direkter Kontakt zu einem Imker nicht möglich ist, können Sie auch die Feuerwehr benachrichtigen. Oft kann sie Ihnen geeignete Imker vermitteln. Wichtig ist, den Schwarm nicht selbst einzufangen oder zu vertreiben, um die Bienen nicht zu gefährden und um Stress zu vermeiden.

Um den richtigen Ansprechpartner zu finden, ist es entscheidend, die Bienen korrekt zu identifizieren. Verwechslungen mit anderen Insektenarten wie Wespen, Hornissen oder Hummeln sind häufig. Viele Online-Portale bieten Entscheidungshilfen an, die Ihnen bei der Unterscheidung der verschiedenen Insektenarten helfen und somit den korrekten Ansprechpartner finden lassen.

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In einigen Regionen gibt es spezielle Notrufnummern für Bienenschwärme, die schnelle Unterstützung bieten. Ein zeitnahes Handeln trägt dazu bei, den Bienen einen reibungslosen Übergang in ein sicheres neues Zuhause zu ermöglichen.

Unterscheidung von Bienen und anderen Insekten

Um einen Bienenschwarm korrekt zu melden, ist es wichtig, Bienen von Wespen, Hornissen und Hummeln zu unterscheiden. Hier sind einige Merkmale, die Ihnen dabei helfen können:

Aussehen:

  • Bienen: Honigbienen haben einen gelb-schwarz geringelten Hinterleib und sind dicht behaart. Sie besitzen an den Hinterbeinen Sammelapparate zur Pollensammlung und haben eine Körperlänge von etwa 9-14 mm.
  • Wespen: Wespen sind schlanker, haben eine klar erkennbare „Wespentaille“, leuchtend gelb-schwarz gestreifte Färbung und sind weniger behaart.
  • Hornissen: Hornissen sind größer als Wespen und Bienen, meist zwischen 25-35 mm. Sie sind gelb-schwarz gestreift, jedoch in einem dunkleren Ton.
  • Hummeln: Hummeln sind rundlich, stark behaart und größer sowie dicker als Bienen. Sie haben ebenfalls eine gelb-schwarz gestreifte Färbung.

Verhalten:

  • Bienen: Bienen fliegen ruhig und zielgerichtet, interessieren sich hauptsächlich für Nektar und Pollen.
  • Wespen: Wespen sind aggressiver, suchen nach tierischem Eiweiß und Zuckerquellen und fliegen hektischer.
  • Hornissen: Hornissen sind weniger aggressiv als Wespen, ernähren sich von anderen Insekten und fliegen langsam und geradlinig.
  • Hummeln: Hummeln fliegen gemächlich und friedlich und ernähren sich von Nektar und Pollen.

Nester:

  • Bienennester: Oft in geschützten Baumhöhlen oder in Hauswänden, bestehen sie aus sechseckigen Waben.
  • Wespennester: Hängen häufig frei und sind aus papierartigem Material gebaut.
  • Hornissennester: Ähnlich wie Wespennester, aber größer und braun gefärbt.
  • Hummelnester: Befinden sich oft in verlassenen Mäusenestern oder unterirdischen Hohlräumen.

Durch diese Merkmale können Sie sicherstellen, dass es sich tatsächlich um einen Bienenschwarm handelt und die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Gründe für das Schwärmen von Bienen

Das Schwärmen von Bienen ist ein faszinierender Prozess, der durch verschiedene Faktoren ausgelöst wird. Ein Hauptgrund ist das natürliche Bedürfnis der Bienen, neue Kolonien zu gründen. Dieser Prozess findet hauptsächlich im späten Frühjahr und frühen Sommer statt, wenn die Bienenstöcke überfüllt sind.

Überbevölkerung im Bienenstock kann ebenfalls zu einem Schwarm führen. Wenn der Stock für die bis zu 50.000 Bienen nicht mehr ausreicht, suchen sie nach neuem Raum. Zusätzlich können zu wenig Arbeitsaufgaben oder ein Nektarmangel, bedingt durch Wettereinflüsse, einen Schwarm auslösen.

Stressfaktoren wie Parasitenbefall durch die Varroamilbe, hohe Temperaturen oder ständige Störungen können ebenfalls Schwärme hervorrufen. Eine ältere Königin mit weniger Pheromonen kann das Zusammenhalten des Volkes erschweren und zu einem Schwarm führen.

Die Schwarmlust variiert je nach Region und Saison. In sogenannten „Schwarmjahren“ werden besonders viele Schwärme beobachtet. Diese Kombination von Faktoren macht das Schwärmen zu einem komplexen und oft unvorhersehbaren Phänomen.

Der Ablauf eines Bienenschwarms

Ein Bienenschwarm durchläuft mehrere Phasen. Zunächst bereitet sich die alte Königin auf ihren Abgang mit einem Teil der Bienen vor, häufig ausgelöst durch Platzmangel oder das Alter der Königin.

Bevor der Schwarm auszieht, füllen die Bienen ihre Honigmägen mit Nahrung. Der Schwarm verlässt den Stock und sammelt sich in einer Schwarmtraube, die hoch im Baum oder anderen festen Oberflächen hängt. Diese Traube besteht oft aus Tausenden von Bienen.

Während die Schwarmtraube wartet, fliegen Späherbienen aus, um geeignete Nistmöglichkeiten zu suchen. Die Späher kehren zurück und teilen ihre Funde durch Tanzbewegungen mit, die die Qualität und Lage der potenziellen neuen Heimat beschreiben.

Sobald eine geeignete Behausung gefunden und mehrheitlich akzeptiert wird, fliegt der Schwarm zu seinem neuen Standort. Dieser Umzug erfolgt oft innerhalb von Sekunden. Störungen können den Prozess allerdings verzögern und die Bienen zwingen, eine neue Zwischenstation zu suchen.

Indem Sie diesen Prozess verstehen, können Sie besser nachvollziehen, warum und wie ein Bienenschwarm stattfindet und welche Schritte erforderlich sind, um den Schwarm erfolgreich zu leiten.

Das Verhalten von Bienenschwärmen

Die Schwarmtraube bildet einen temporären Rastplatz bei der Suche nach Nistplätzen

Das Verhalten von Bienenschwärmen

Schwärmende Bienen sind meist friedlich, da sie keinen Bienenstock verteidigen müssen. Dennoch sollten Sie Abstand halten und hektische Bewegungen vermeiden. Die Schwarmtraube dient als temporärer Aufenthaltsort, während Späherbienen nach einem neuen Nistplatz suchen.

Späherbienen kehren nach erfolgreicher Erkundung zurück und informieren die Schwarmtraube über potenzielle Standorte. Sobald ein geeigneter Platz gefunden ist, löst sich die Traube auf und der Schwarm fliegt geschlossen zu seinem neuen Zuhause.

Indem Sie das Verhalten eines Bienenschwarms verstehen, können Sie besser mit diesem Naturereignis umgehen und zur friedlichen Koexistenz mit den Bienen beitragen.

Die Bedeutung der Schwarmrettung

Die Rettung von Bienenschwärmen ist von großer ökologischer Bedeutung. Durch den Verlust natürlicher Lebensräume und Bedrohungen wie die Varroamilbe und Pestizide sind Bienenschwärme gefährdet. Das Einfangen und Umsiedeln von Schwärmen ermöglicht es den Bienen, in einer sicheren Umgebung weiterzuleben.

Die Erhaltung von Bienenschwärmen ist entscheidend für die Bestäubung vieler Pflanzenarten und somit für die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Imker spielen eine wichtige Rolle, indem sie Schwärme einfangen und ihnen ein neues Zuhause bieten.

Das Bereitstellen von sicheren Nistplätzen durch Imker verhindert, dass Schwärme an ungeeigneten Orten landen. Es ist daher wichtig, dass Imker und Meldestellen gut organisiert sind, um ein rasches Eingreifen zu ermöglichen und so die Biodiversität zu fördern.

Zusammenfassend trägt die Schwarmrettung nicht nur zum unmittelbaren Erhalt der Bienenschwärme bei, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der Artenvielfalt.

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