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Bienen in Aktion: Wie Apfelblüten bestäubt werden

Apfelbäume sind auf Fremdbestäubung angewiesen, um Früchte zu tragen. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung verschiedener Bestäuber, die optimale Sortenwahl und die Rolle der Bestäubung für eine ertragreiche Ernte.

Die Bedeutung der Fremdbestäubung für Apfelbäume

Apfelbäume benötigen Fremdbestäubung, bei der Pollen von einer Blüte eines Baumes auf die Blüte eines anderen Baumes derselben Art übertragen wird, um Früchte zu bilden. Dies ist wichtig für eine hohe Ertragsmenge und qualitativ hochwertige Äpfel.

Für eine erfolgreiche Fremdbestäubung sollten Sie folgende Strategien beachten:

  1. Sortenwahl: Pflanzen Sie mindestens zwei verschiedene Apfelsorten in unmittelbarer Nähe, da nicht jede Sorte als guter Pollenspender fungieren kann.
  2. Abstand und Verteilung: Platzieren Sie die Bestäuber-Sorten nicht weiter als 20 Meter von der Hauptsorte, um den Bienen den Pollentransfer zu erleichtern.
  3. Bienenvölker: Setzen Sie etwa 3 bis 5 Bienenvölker pro Hektar ein, um die Bestäubungsrate und somit auch den Ertrag zu steigern.

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Bienen als effiziente Bestäuber von Apfelblüten

Honigbienen sind zentrale Bestäuber für Apfelblüten. Ein einziges Bienenvolk kann täglich bis zu drei Millionen Obstblüten besuchen und dabei mehr als 90 % der Blüten eines Apfelbaums bestäuben. Dies führt zu einer signifikant höheren Fruchtbildung und -qualität im Vergleich zu einer Bestäubung ohne Bienen.

Auf ihren Sammelflügen besuchen Bienen die Apfelblüten regelmäßig, was die Effizienz der Bestäubung erhöht. Hierbei sorgen sie für eine um 28 % höhere Fruchtmasse und größere Früchte. Da die Blütezeit von Apfelbäumen oft durch wärmeres Wetter verkürzt wird, sind Bienen in dieser kurzen Zeit besonders gefordert. Daher sollten Sie zusätzliche Bienenvölker bereitstellen und die Bienenstöcke in der Nähe der Pflanzenreihen aufstellen, um die Bestäubung zu optimieren.

Der Bestäubungsprozess im Detail

Der Bestäubungsprozess beginnt, wenn Bienen von den Farben und Düften der Apfelblüten angelockt werden. Während sie Nektar sammeln, bleibt Pollen an ihren Körpern haften, der auf die folgenden Blüten übertragen wird. Der auf der Narbe der neuen Blüte haftende Pollen keimt und bildet Pollenschläuche, die bis zur Samenanlage wachsen und dort den Befruchtungsprozess vollenden. Jede Apfelblüte kann so bis zu zehn Samen entwickeln, was für große und symmetrische Früchte entscheidend ist.

Ein vollständiger Befruchtungsprozess ist essenziell für die Bildung qualitativ hochwertiger Früchte. Unzureichend bestäubte Blüten führen oft zu kleinen, unregelmäßig geformten und weniger lagerfähigen Äpfeln.

Die Rolle der Königsblüte

Die Königsblüte, die zentrale Blüte eines Blütenstandes, ist entscheidend für die Fruchtqualität. Sie öffnet sich zuerst und produziert die größten und hochwertigsten Früchte. Daher sollte sie besonders gut bestäubt werden. Um die Bestäubung der Königsblüte zu optimieren:

  • Pflanzen Sie verschiedene Apfelsorten: Die Sorten sollten innerhalb von 20 Metern blühen, um sicherzustellen, dass Bestäuber ausreichend Pollen übertragen.
  • Setzen Sie Bienenvölker ein: 3 bis 5 Bienenvölker pro Hektar erhöhen die Bestäubungseffizienz erheblich.
  • Berücksichtigen Sie ungünstige Witterungsbedingungen: Setzen Sie Wildbienen und Hummeln ein, die bei niedrigeren Temperaturen arbeiten.

Der Einfluss der Bestäubung auf die Fruchtqualität

Die Effizienz der Bestäubung hat direkten Einfluss auf die Fruchtqualität. Optimal bestäubte Äpfel haben ein erhöhtes Fruchtgewicht und eine größere Fruchtgröße. Zudem weisen sie einen höheren Zuckergehalt und eine bessere Säurebalance auf, was den Geschmack intensiviert. Unzureichend bestäubte Äpfel sind oft kleiner, deformiert und weniger lagerfähig, da sie tendenziell an Kalziummangel leiden.

Stellen Sie sicher, dass ausreichend Bienenvölker vorhanden sind und wählen Sie geeignete Bestäuber-Sorten, um die Qualität und Quantität Ihrer Ernte zu maximieren.

Die Bedeutung von Bestäuber-Sorten

Wählen Sie Sorten, die innerhalb desselben Zeitraums blühen, um eine kontinuierliche Bestäubung zu gewährleisten. Dies maximiert den Ertrag und die Qualität der Früchte. Platzieren Sie Bestäuber-Sorten nicht weiter als 20 Meter von den Hauptsorten entfernt und sorgen Sie dafür, dass sich ihre Blütenfarben ähneln. Dies verhindert eine Bevorzugung bestimmter Blüten durch die Bienen und fördert eine gleichmäßige Bestäubung.

Die Bedeutung des Wetters für die Bestäubung

Das Wetter beeinflusst die Aktivität der Bienen und den Bestäubungsprozess. Honigbienen benötigen Temperaturen von mindestens 15 Grad Celsius. Kältere Temperaturen können das Wachstum des Pollenschlauchs beeinträchtigen. In solchen Fällen sind Wildbienen und Hummeln hilfreich, da sie bereits bei niedrigeren Temperaturen aktiv sind und die Bestäubung sichern. Optimieren Sie die Bestäubung, indem Sie 3 bis 5 Bienenvölker pro Hektar einsetzen und sie in der Nähe der Baumreihen platzieren.

Wildbienen und Hummeln als wertvolle Bestäuber

Wildbienen und Hummeln leisten wertvolle Bestäubungsarbeit, insbesondere bei niedrigen Temperaturen. Sie sind effektive Bestäuber und bleiben den Apfelplantagen treu. Zur Förderung dieser Insekten:

  • Blühstreifen und Nistmöglichkeiten anlegen: Diese bieten Lebensraum für Wildbienen.
  • Vermeiden Sie den Einsatz von Pestiziden: Dies schützt die Gesundheit der Bestäuber.
  • Vielfältige Blütenpflanzen: Ein vielfältiges Blütenangebot sorgt für eine kontinuierliche Nahrungsquelle.

Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Wildbienen und Hummeln erhöhen Sie nicht nur die Bestäubungsleistung, sondern tragen auch zur Erhaltung der Biodiversität bei.

Konkurrenz durch andere Blüten

Gleichzeitig blühende Pflanzen wie Raps stellen eine Konkurrenz für die Apfelblüten dar, da sie Honigbienen anziehen. In solchen Fällen übernehmen Wildbienen und Hummeln die Bestäubung. Fördern Sie die Vielfalt der Bestäuberinsekten, indem Sie auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden verzichten und zusätzliche Früh-, Mittel- und Spätblüher pflanzen. So schaffen Sie ein durchgängiges Nahrungsangebot und unterstützen eine nachhaltige Bestäubung.