Apfelblüte fördern und Ernte steigern: Wie geht das?

Im Hochsommer und Herbst sind Äpfel aus dem eigenen Garten nicht nur eine fruchtige Erfrischung für den Frischverzehr, sondern auch Grundlage für Säfte und Kuchen. Der Grundstein für eine reiche Ernte wird aber bereits mit der Apfelblüte im Frühjahr gelegt.

Apfelblüte

Der Bote des Frühlings als Indikator für die Ernte

Ab etwa Ende April werden mit der Obstbaumblüte viele Gärten und Alleen mit einem Meer aus weißen und zartrosa Blüten überzogen. Die Apfelblüte stellt aufgrund der großen Verbreitung von Apfelbäumen hierzulande einen wesentlichen Faktor für Imker und die Ernährung ihrer Bienenvölker im Frühjahr dar. Die zierlichen Apfelblüten sind im Landschaftsbild umso besser sichtbar, da sie noch vor oder gleichzeitig mit dem ersten Blattaustrieb am Apfelbaum erscheinen. Wird dann das Grün immer dichter, so regnen langsam die Blütenblätter mit dem laufen Frühjahrswind zu Boden. Ob eine korrekte Bestäubung der Blüten erfolgt ist, zeigt sich, wenn nach einigen Wochen der Blütenstempel zu einem schmalen Äpfelchen am Stiel geworden ist.

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Die Ausbildung zahlreicher Blüten fördern

Für eine ergiebige Apfelernte sollten Sie in Bezug auf die Pflege Ihrer Apfelbäume wissen, dass Blüten und damit auch Früchte nur an mindestens zweijährigen Trieben des Apfelbaums entstehen. Sie sollten also insbesondere beim Baumschnitt im Sommer darauf achten, nicht alle neuen Austriebe zu entfernen. Trotzdem sollten Sie die hoch aufragenden Wasserschosse am oberen Ende der Baumkrone deutlich einkürzen, da diese die Form der Baumkrone ungünstig verändern und nur selten in der Folgesaison Blüten ausbilden. Sorgen Sie beim Schnitt für die Ausformung einer lichten Baumkrone, so bekommen auch die aus den Blüten reifenden Früchte und alle Blätter genügend Sonnenlicht für ein gesunes Wachstum ab. Eine Düngung des Baums mit Kompost oder Gründüngung im Herbst fördert die Ausbildung zahlreicher Blütenstände im darauf folgenden Frühjahr.

Die Bestäubung von Apfelblüten sichern

Schlechte Erntejahre ergeben sich bei Apfelbäumen manchmal dann, wenn es genau zur Zeit der Apfelblüte zu starken Nachtfrösten oder auch heftigen Unwettern kommt. Fallen die Apfelblüten zu einem großen Teil ab, kommt es auch zu erheblichen Einbußen bei der Ernte. Regenwetter verhindert außerdem die Bestäubung der Blüten, die normalerweise durch folgende Insekten besucht werden:

  • Bienen
  • Hummeln
  • Wildbienen

In Notfällen können die Apfelblüten auch bestäubt werden, indem Sie mit einem weichen Pinsel (9,00€ bei Amazon*) Befruchterpollen auf den jeweiligen Blütenstempel auftragen. Da Apfelbäume aber in der Regel selbststeril sind, müssen dazu Pollen einer anderen Apfelsorte verwendet werden. Sind in der Nachbarschaft keine anderen Apfelbäume zu finden, bietet sich auch das Anpflanzen von Apfelbäumen kompatibler Befruchtersorten an.

Tipps & Tricks

Wenn Sie auf einen bestehenden Apfelsorte den Edelreiser einer Befruchtersorte kopulieren, können Sie die Bestäubung mit geeigneten Pollen sicherstellen.

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Text: Alexander Hallsteiner