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Apfelbaum-Phänomen: Blüte vor Blättern oder umgekehrt?

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Verwandeln sich die Apfelbäume im April und Mai in rosaweiße Blütenwolken, so könnte man vermuten, dass sie noch gar keine Blätter bekommen haben. Ob dem tatsächlich so ist, klären wir in diesem Artikel.

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Der Apfelbaum bekommt zuerst Blüten, dann Blätter
AUF EINEN BLICK
Kommen beim Apfelbaum zuerst die Blüten oder die Blätter?
Beim Apfelbaum (Malus domestica) öffnen sich die pink gefärbten Blütenknospen als Erstes. Allerdings ist bereits ein wenig Laub vorhanden, denn die Blüten sitzen in schützenden, grünen Kelchblättern. Während des Abblühens beginnt der Baum dann die ihn ernährenden Blätter auszutreiben.

Warum treibt der Apfelbaum zunächst die Blüten?

Da in der Natur alles auf Fortpflanzung ausgerichtet ist, öffnet der Apfelbaum die rosafarbenen oder weißen Blüten, noch bevor die Blattknospen platzen. Dadurch hat er gegenüber anderen Pflanzen den Vorteil, dass die Fruchtbildung rascher erfolgt. Zudem kann das Obstgehölz die gesamte Kraft in die im Vorjahr angelegten Blütenknospen stecken.

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Bekommt der Apfelbaum in der Blütezeit auch Blätter?

Nachdem sich die Kelchblätter und Blüten geöffnet haben, beginnen die Blattknospen deutlich sichtbar zu schwellen. Während der zwei bis drei Wochen dauernden Apfelblüte platzen diese. Fallen die Blütenblätter ab, schmückt sich das Obstgehölz dann bereits mit vielen, noch hellgrünen Blättern.

Tipp

Einige Apfelsorten blühen nicht regelmäßig

Treibt Ihr Apfelbaum Laub, hatte aber kaum Blüten, kann es sich um eine Sorte handeln, bei der jährliche Ertragsschwankungen normal sind (Alternanz). So blühen beispielsweise Boskop, Cox Orange oder Elstar nur alle zwei Jahre gut. Diese Varianten sammeln in dem Jahr, in dem die Blüte nahezu vollständig ausbleibt, Kraft für das darauffolgende Jahr.

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