Bartiris

Bartiris pflanzen & pflegen: So blühen Schwertlilien prachtvoll

Die Bartiris, auch als Schwertlilie bekannt, besticht durch ihre Farbenpracht und skulpturalen Blüten. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Arten, die richtige Pflege und Vermehrung sowie Tipps zur Standortwahl und zur Vorbeugung von Krankheiten.

Herkunft

Die Bartiris, botanisch als Iris Barbata-Hybriden bekannt, ist eine Hybride aus der Bleichen Schwertlilie (Iris pallida) und der Bunten Schwertlilie (Iris variegata). Diese Pflanze gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und entstand aus einer Vielzahl von Kreuzungen, die zu einer beeindruckenden Vielfalt an Blütenformen und -farben führte.

Bartiris werden nach ihrer Höhe klassifiziert:

  • Niedrige Bartiris (Iris Barbata-Nana): Wuchshöhe 15-30 cm, blüht ab April.
  • Halbhohe Bartiris (Iris Barbata-Media): Wuchshöhe 50-70 cm, blüht überwiegend im Mai.
  • Hohe Bartiris (Iris Barbata-Elatior): Wuchshöhe 70-120 cm, blüht von Mai bis Juni.

Innerhalb der Hohen Bartiris gibt es weitere Untergruppen wie die Miniature-Tall-Bearded (MTB), Border Bearded (BB) und Tall Bearded (TB).

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Wuchs

Bartiris sind ausdauernde, krautige Stauden, die kräftige Rhizome bilden. Diese Rhizome dienen als Speicherorgane und erneuern die Pflanze jährlich. Der aufrechte Wuchs und die Ausläuferbildung verleihen der Pflanze eine robuste Struktur.

  • Niedrige Bartiris: Wuchshöhe 20-40 cm, blüht ab April.
  • Halbhohe Bartiris: Wuchshöhe 50-70 cm, blüht im Mai.
  • Hohe Bartiris: Wuchshöhe 70-120 cm, blüht von Mai bis Juni, mit Untergruppen wie MTB, BB und TB.

Welcher Standort ist geeignet?

Für das optimale Wachstum der Bartiris ist ein vollsonniger Standort notwendig, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält. Ein warmer und geschützter Platz ist ideal, um die Pflanzen vor starkem Wind und Regen zu schützen.

  • Sonnig bis vollsonnig: Mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag.
  • Warmer und geschützter Standort: Schutz vor starkem Wind.
  • Trockene, gut durchlässige Böden: Staunässe vermeiden.
  • Bodenbeschaffenheit: Sandig-lehmige, kalkhaltige Böden, die humusarm, jedoch nährstoffreich sind.

Blüte

Die Blüten der Bartiris erscheinen zwischen Mai und Juni in einer beeindruckenden Farbpalette von Weiß über Violett bis Blau. Jede Blüte besteht aus:

  • Drei aufrechten Domblättern.
  • Drei hängenden Hängeblättern, die als Bart oder Kamm bezeichnet werden.

Die Blütenformen variieren von glatt über gewellt bis gerüscht.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein durchlässiger, eher trockener Boden ist für Bartiris essenziell. Die Pflanzen bevorzugen lockere, wasserdurchlässige Böden, die staunässefrei sind. Ein lehmig-sandiger Boden mit neutralem bis leicht alkalischem pH-Wert ist ideal.

  • Wasserdurchlässigkeit: Keine Staunässe.
  • pH-Wert: Neutral bis leicht alkalisch.
  • Bodenstruktur: Locker, lehmig-sandig.
  • Nährstoffgehalt: Nährstoffreich, aber humusarm.

Pflanzung

Die bevorzugte Pflanzzeit für Bartiris ist von August bis Mitte Oktober. Ein sonniger und warmer Standort sowie ein durchlässiger Boden sind wichtig.

  1. Bodenvorbereitung: Schwere Böden mit Sand oder Split verbessern.
  2. Pflanzloch vorbereiten: Rhizome flach pflanzen und leicht mit Erde bedecken.
  3. Einsetzen der Rhizome: Waagerecht einsetzen und den Boden gut andrücken.
  4. Gießen: Einmal kräftig angießen zur Sicherstellung des Bodenschlusses.
  5. Pflanzabstände: Abstände je nach Wuchshöhe einhalten, etwa 40 cm.

Blätter

Die schmalen, schwertförmigen Blätter der Bartiris stehen aufrecht oder hängen leicht über. Sie sind überwiegend grün, können aber auch bläuliche oder gräuliche Töne haben. Diese Blätter stehen in dichten Horsten und tragen erheblich zur robusten Erscheinung der Pflanze bei.

Bartiris pflegen

Bartiris sind weitgehend pflegeleicht.

Gießen

Im ersten Jahr nach der Pflanzung regelmäßig gießen. Danach nur in langen Trockenperioden zusätzlich Wasser geben.

Düngung

Eine Gabe von Kompost im Frühjahr oder ein kalium- und phosphorbetonter Langzeitdünger reicht in der Regel aus.

Teilung

Alle drei bis fünf Jahre im Spätsommer oder Herbst teilen, um die Blühfreudigkeit zu erhalten. Rhizome in etwa 10 cm lange Stücke teilen und neu einpflanzen.

Schnittmaßnahmen

Verblühte Blütenstände nach der Blüte entfernen. Bei zweimal blühenden Sorten die verblühten Teile rechtzeitig entfernen.

Unkrautbekämpfung

Unkraut vorsichtig von Hand entfernen, um die flach wurzelnden Rhizome nicht zu beschädigen.

Wintervorbereitung

Den Boden im Winter durchlässig halten, um Frostschäden zu vermeiden.

Sorten & Arten

Die Vielfalt an Bartiris-Sorten reicht von niedrigen bis hohen Varianten:

Hohe Bartiris (Iris Barbata-Elatior)

  • Miniature-Tall-Bearded (MTB): Höhe bis 70 cm, kleine Blüten.
  • Border Bearded (BB): Höhe bis 70 cm, große Blüten.
  • Tall Bearded (TB): Höhe 80-110 cm, sehr große Blüten.

Halbhohe Bartiris (Iris Barbata-Media)

Beispiele:

  • Iris ‚Verse‘: Wuchshöhe 60 cm, blüht im April und Mai.
  • Iris ‚Morgendämmerung‘: Wuchshöhe 60 cm, blüht im Mai.
  • Iris ‚Con Brio‘: Wuchshöhe 60 cm, blüht im Mai und September.

Niedrige Bartiris (Iris Barbata-Nana)

Beispiel:

Iris ‚Brassie‘: Wuchshöhe 25 cm, blüht im April und Mai.

Weitere Sorten

Eine Auswahl an Sorten bietet eine breite Palette an Farben und Eigenschaften:

  • Iris ‚Bazaar‘: Höhe 80 cm, blüht im Mai.
  • Iris ‚Brandaris‘: Höhe 90 cm, blüht von Mitte Mai bis Mitte Juni.
  • Iris ‚Lovely Again‘: Höhe 80 cm, blüht im Mai, Juni und September.

Bartiris vermehren

Bartiris lassen sich am effektivsten durch Teilung vermehren.

  1. Vorbereitung: An einem trockenen Tag teilen.
  2. Ausgraben: Mit einer Grabgabel ausheben.
  3. Teilung: Rhizome in 10 cm lange Stücke teilen.
  4. Neupflanzung: In gut durchlässigen Boden pflanzen.
  5. Nachbehandlung: Neu gepflanzte Rhizome einmal kräftig gießen.

Krankheiten & Schädlinge

Bartiris sind relativ robust, können aber anfällig für Krankheiten und Schädlinge sein.

Rhizomfäule

Verursacht durch Pilze und Bakterien.

  • Symptome: Braune, weiche Stellen.
  • Bekämpfung: Erkrankte Pflanzen entfernen und nicht kompostieren. Staunässe vermeiden.

Blattfleckenkrankheit

Verursacht durch Pilze.

  • Symptome: Braune Flecken.
  • Bekämpfung: Befallene Blätter entfernen, Fungizide einsetzen.

Schädlingsbefall

Blattläuse und Schnecken können die Blätter und Blüten schädigen.

Bekämpfung: Absammeln der Schädlinge, Einsatz natürlicher Feinde.

Verwendung

Bartiris eignen sich für Beete, Rabatten, Steingärten und als Solitärpflanzen. Sie können gut mit trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Lavendel, Salbei, und Katzenminze kombiniert werden. Auch als Schnittblumen überzeugen sie.

Gezielt eingesetzt sorgen Bartiris für lebendige Farben und interessante Strukturen im Garten.

Häufig gestellte Fragen

1. Was sind Besonderheiten der Blütenstruktur von Bartiris?

Die Blüten der Bartiris bestehen aus drei aufrechten Domblättern und drei hängenden Hängeblättern, die oft als Bart oder Kamm bezeichnet werden. Diese hängenden Hängeblätter verleihen der Bartiris ihren charakteristischen Namen und sind ein markantes Merkmal, das sie von anderen Iris-Sorten unterscheidet.

2. Gibt es Unterschiede in der Pflege zwischen den verschiedenen Höhenkategorien der Bartiris?

Ja, es gibt einige Unterschiede. Hohe Bartiris (Iris Barbata-Elatior) benötigen oft mehr Platz und eine stabilere Unterstützung, da ihre Blüten aufgrund ihrer Größe wetterempfindlicher sind. Niedrigere Bartiris (Iris Barbata-Nana) können enger gepflanzt werden und sind weniger anfällig gegen Wind- und Regenschäden.

3. Welche Auszeichnungen gibt es für Bartiris und was bedeuten sie?

Es gibt mehrere prestigeträchtige Auszeichnungen für Bartiris, darunter:

  • Williamson White Award (WWA): Höchste Auszeichnung für Miniature-Tall-Bearded Iris.
  • Knowlton-Medal (KM): Höchste Anerkennung für Border Bearded Iris.
  • Dykes Medal (DM): Höchste Auszeichnung für Tall Bearded Iris, jährlich an nur eine Sorte vergeben.

4. Kann man Bartiris auch in Vasen als Schnittblumen verwenden?

Ja, Bartiris sind ausgezeichnete Schnittblumen. Besonders hohe Bartiris (Iris Barbata-Elatior) eignen sich gut für Vasen und wirken vor allem als Solisten in schmalen Vasen oder Flaschen beeindruckend. Beachten Sie jedoch, die Stiele schräg anzuschneiden und das Wasser regelmäßig zu wechseln, um die Haltbarkeit der Blüten zu verlängern.

Bilder: Axel Gutjahr / stock.adobe.com