Apfelquitte ‚Konstantinopeler‘: Anbau, Pflege & Verwendung
Die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ ist ein robuster und pflegeleichter Kleinbaum, der mit seinen großen, weißen Blüten und den aromatischen Früchten begeistert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften dieser Quittensorte und liefert wertvolle Tipps zu Anbau, Pflege und Verwendung.
Steckbrief
Wuchs
Die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ (Cydonia oblonga var. maliformis) ist ein mittelstark wachsender Kleinbaum, der bis zu fünf Meter hoch und etwa sechs Meter breit werden kann. Der Baum wächst aufrecht und ausladend, mit einer breiten, oft sparrig verzweigten Krone. Der Wuchs ist langsam, wodurch sich bereits junge Bäume als ertragreich erweisen und Früchte tragen. Diese Quitte zeigt eine gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte und Böden und ist bekannt für ihre Robustheit und Pflegeleichtigkeit.
Blüte
Die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ zeigt von April bis Juni große, schalenförmige Einzelblüten von reinweißer Farbe. Diese dekorativen Blüten haben eine Größe zwischen fünf und sieben Zentimetern und sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine wertvolle Bienenweide. Sie locken viele Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an. Obwohl die Blüten selbstfruchtbar sind, fördert die Fremdbestäubung den Fruchtansatz. Der Blühzeitpunkt liegt typischerweise wenige Tage nach der Apfel- und Birnenblüte, jedoch sind die Blüten empfindlich gegenüber Nachtfrösten.
Welcher Standort ist geeignet?
Für optimales Wachstum benötigt die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ einen sonnigen bis halbschattigen, geschützten Standort. Die Pflanze bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden, die frisch und feucht sind, aber keine Staunässe aufweisen. Die Quitte ist winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -34 °C, was sie besonders für Anbaugebiete mit mittleren Höhenlagen und stadtklimatischen Bedingungen geeignet macht. Ein gut gelüfteter Boden fördert zudem die Gesundheit und Robustheit des Baumes.
Früchte
Im Sommer entwickeln sich aus den bestäubten Blüten die großen Quittenfrüchte. Diese sind apfelförmig, können aber auch unregelmäßige Formen aufweisen und erreichen ein Gewicht von bis zu 250 Gramm. Die Schale variiert in der Farbe von hellgelb bis goldgelb und kann auf der Sonnenseite bräunlich werden. Zur Reifezeit im Oktober bis November sind die Früchte glatt und leicht filzig. Das Fruchtfleisch ist hart, hat eine weiße bis gelbe Färbung und zahlreiche körnige Einschlüsse, die sogenannten Steinzellen. Quitten sind für den Frischverzehr ungeeignet, entfalten jedoch durch Kochen ihren köstlichen, feinsäuerlichen Geschmack.
Reifezeit und Lagerung
Die Früchte der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ reifen in der Regel ab Anfang Oktober. Der Reifezustand ist daran erkennbar, dass sich der Stiel leicht vom Ast löst und die Früchte eine zitronengelbe Farbe annehmen. Nach der Ernte sollten die Früchte bei Temperaturen von 5 bis 10 °C ohne direkte Sonneneinstrahlung gelagert werden. Quitten sollten getrennt von Äpfeln und Birnen gelagert werden, da sie einen starken Geruch verströmen, der auf andere Früchte übergehen kann. Bei richtiger Lagerung halten sich die Früchte mehrere Monate, wobei eine Oxidation des Fruchtfleisches zu bräunlichen Verfärbungen führen kann.
Geschmack
Das Fruchtfleisch der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ ist extrem hart und für den Frischverzehr ungeeignet. Im gekochten Zustand entfaltet die Quitte jedoch ein intensives, feinsäuerliches Aroma. Der während des Kochens freigesetzte süß-säuerliche Geschmack bleibt durch den typischen Apfelduft ergänzt. Die Säure tritt in den Hintergrund, während das Aroma intensiver wird.
Verwendung
Die Apfelquitte eignet sich hervorragend zur Herstellung von Gelee, Marmelade, Mus, Saft, Likör, Wein und Essig. Durch ihren hohen Pektinanteil ist sie ideal für Gelee und Konfekt, wie Quittenbrot. Ihre süß-säuerliche Note kommt besonders nach dem Kochen zur Geltung. Die Quitte hat auch einen historischen und gesundheitlichen Wert und wurde bereits in der Antike als heilkräftige Frucht geschätzt. Ihre Inhaltsstoffe, wie Vitamine und Pektin, können den Cholesterinspiegel senken und Schadstoffe binden. Medizinisch werden sowohl die Frucht als auch die Kerne verwendet. Quittenschleim aus den Kernen hilft bei äußeren Hautproblemen und inneren Magen-Darm-Beschwerden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ gedeiht am besten auf durchlässigen, nährstoffreichen Böden, die frisch und feucht sind. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie der Pflanze schadet. Eine gute Bodenbelüftung fördert das Wurzelwachstum und die Bodenaktivität, was zu einer reichhaltigen Ernte beiträgt.
Sorten & Arten
Neben der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ gibt es weitere bedeutende Quittensorten:
- Cydopom: Kaum Steinzellen, roh essbar, reift Ende September, süß-säuerlich, leicht zu verarbeiten.
- Krymska: Frühreifend, roh essbar, grünlich-gelbe Früchte, sehr aromatisch.
- Bereczki: Längliche Fruchtform, festes Fruchtfleisch, weniger aromatisch.
- Riesenquitte von Leskovac: Ungewöhnlich groß, locker und zart nach dem Kochen, typisch aromatisch und feinsäuerlich.
- Cido: Zitronen- bis orangegelb, aromatisch, für Saft, Gelee und Likör, als Zierquitte für kleine Gärten geeignet.
- Ludovic, Pinter, Uspec: Resistent gegen Blattfäule und Feuerbrand.
Jede dieser Sorten bringt einzigartige Eigenschaften mit sich und kann je nach Vorlieben und Anbaubedingungen ausgewählt werden.
Apfelquitte pflegen
Die Pflege der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ ist unkompliziert. Im ersten Sommer benötigt der Baum regelmäßige Wassergaben, während gut eingewurzelte Pflanzen nur bei extremer Trockenheit zusätzliches Wasser brauchen. Sie sollten im zeitigen Frühjahr einen Auslichtungsschnitt durchführen, um die Krone zu öffnen und die Fruchtgröße zu verbessern. Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Zweige und zu dicht stehende Konkurrenztriebe. Behandeln Sie Schnittwunden schnellstmöglich mit einem Wundverschlussmittel (8,00€ bei Amazon*), um Krankheiten vorzubeugen. Dies erhält den Quittenbaum robust und optimiert die Ernteerträge.
Laub
Das Laub der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ ist sommergrün und wechselständig an den Trieben angeordnet. Die Blätter sind rundlich-eiförmig, an der Oberseite kahl und dunkelgrün, während die Unterseite graufilzig ist. Im Herbst färbt sich das Laub auffallend gelb und trägt zur dekorativen Wirkung des Baumes bei. Im Herbst zieht sich der Baum in die Winterruhe zurück.
Häufig gestellte Fragen
1. Wie erkennt man, dass die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ reif ist?
Der Reifezustand der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ ist daran erkennbar, dass sich der Stiel leicht vom Ast löst und die Früchte eine zitronengelbe Farbe annehmen. Dies geschieht in der Regel ab Anfang Oktober.
2. Warum sollte die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ getrennt von anderen Früchten gelagert werden?
Die Früchte der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ verströmen einen starken Duft, der auf andere Früchte übergehen kann. Daher sollten sie getrennt von Äpfeln und Birnen gelagert werden.
3. Sind die Früchte der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ für den Rohverzehr geeignet?
Nein, das Fruchtfleisch der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ ist sehr hart und für den Frischverzehr ungeeignet. Erst durch Kochen entfalten die Früchte ihren köstlichen, feinsäuerlichen Geschmack.
4. Welche historischen und gesundheitlichen Aspekte sind mit der ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ verbunden?
Die ‚Konstantinopeler Apfelquitte‘ wurde bereits in der Antike als heilkräftige Frucht geschätzt. Ihre Inhaltsstoffe, wie Vitamine und Pektin, können den Cholesterinspiegel senken und Schadstoffe binden. Quittenschleim aus den Kernen hilft bei äußeren Hautproblemen und inneren Magen-Darm-Beschwerden.