Systematik und Erscheinungsbild
Um Tulpen ranken sich Mythen und Legenden. Das verwundert wenig angesichts ihrer Schönheit und Strahlkraft, die uns seit Jahrhunderten in den Bann schlägt. Auf welchen botanischen Eigenschaften ihr Nimbus resultiert, vermittelt der folgende Steckbrief:
- Botanischer Name: Tulipa
- Pflanzenfamilie der Liliengewächse (Liliaceae)
- Mehr als 150 Arten mit vielen Tausend Sorten
- Krautige, ausdauernde Blütenpflanze mit Zwiebel als Überdauerungsorgan
- Wuchshöhen von 10 bis 70 cm
- Aufrechte Stängel mit 4 bis 6 lanzettlichen, grünen Blättern
- Blüten mit 6 Blütenblättern, 6 Staubbeuteln und kräftigem Griffel
- Blütezeit von März bis Mai, je nach Art und Sorte
- Längliche Fruchtkapseln mit zahlreichen Samen im Sommer
- Giftig in allen Teilen
Der Giftgehalt konzentriert sich vornehmlich in den Tulpenzwiebeln in Form von Tuliposiden, die Magen und Haut reizen können. Während von einem Verzehr der giftigen Zwiebeln in größeren Mengen abzuraten ist, sind die farbenfrohen Blütenblätter essbar und fungieren in der modernen Küche als Speisendekoration.
Von Natur aus pflegeleicht
Die im Steckbrief dargestellten Charakteristika erzeugen eine Blume mit minimalem Pflegebedarf. Dank ihrer kräftigen Zwiebeln steuern Tulpen Wachstum, Blütezeit und Überwinterung nahezu autark. Ab dem Zeitpunkt der Pflanzung im Herbst, übernehmen Sie als Gärtner lediglich diese assistierende Aufgaben:
- Von Februar bis Mai alle 2 Wochen organisch düngen
- Einzig gießen bei längerer Trockenheit
- Blüten zeitnah abschneiden, um das kräftezehrende Samenwachstum zu umgehen
Die wichtigste Maßnahme im Pflegeprogramm ist der Rückschnitt zur rechten Zeit. Gewähren Sie den Tulpen genügend Zeit, alle Nährstoffe aus dem Laub ins Innere der Zwiebel zu verlagern. Auf Basis dieser Energiereserve erfolgt im nächsten Frühling ein erneuter Austrieb mit anschließender Blüte.
Tipp
Im Mittelalter schlug die Begeisterung für Tulpen hohe Wellen. Während der Tulpomanie zu Beginn der 1630er Jahre blätterten Tulpenfreunde für eine einzige Tulpenzwiebel astronomische Summen auf den Tisch. Für eine einzige Rembrandt-Tulpenzwiebel wurden in 1637 satte 17.280 Gulden gezahlt. Im Vergleich dazu verdiente ein Handwerker im Jahr 250 Gulden.