Zimmercalla-Pflege: Blühfreuden für Ihr Zuhause
Die Zimmercalla bezaubert mit ihren eleganten Blüten und ihrem exotischen Flair. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege dieser beliebten Zimmerpflanze und beleuchtet Standortwahl, Gießen, Düngen, Überwinterung und mehr.
- Welcher Standort ist geeignet?
- 🌱 Planung leicht gemacht: Aussaatkalender
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Zimmercalla richtig pflanzen
- Zimmercalla richtig schneiden
- Wuchs
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Zimmercalla vermehren
- Sorten & Arten
- Blüte
- Krankheiten & Schädlinge
- Blätter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Welcher Standort ist geeignet?

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Die Zimmercalla (auch Calla, Kalla oder Zantedeschien genannt) bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Platz am Ost- oder Nordfenster ist ideal. Im Sommer kann die Pflanze auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, sofern diese Standorte geschützt und halbschattig sind. Wichtig ist, die Pflanze schrittweise an die Freilandbedingungen zu gewöhnen, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Direkte Sonne und kalte Zugluft verträgt die Zimmercalla nicht.
Temperaturen sollten während des Sommers zwischen 16 und 21 Grad Celsius liegen. Weiße Varianten mögen eher kühler, während bunte Sorten wärmere Bedingungen bevorzugen. Im Winter sollte die Zimmercalla bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius an einem hellen Ort stehen. Die weiße Zimmerkalla (Zantedeschia aethiopica) benötigt ab Dezember etwas wärmere Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius, um ihre Blüte zu fördern.
Für die Kultivierung im Freien sollten Temperaturen über 10 Grad Celsius herrschen, bevor die Pflanze nach draußen gebracht wird. Ein geschützter und windgeschützter Platz ist wichtig, und bei nächtlichen Temperaturen unter 5 Grad Celsius muss die Pflanze ins Haus zurückkehren. Regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser während der Wachstumsphase erhöht die Luftfeuchtigkeit und fördert das Wohlbefinden der Pflanze.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Zimmercalla gedeiht optimal in einem durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Substrat, das mäßig feucht ist. Handelsübliche Blumenerde ist geeignet, kann aber zur Verbesserung der Bodenstruktur mit Humus und Sand angereichert werden. Ein lockerer Boden fördert eine gute Drainage und das Wurzelwachstum. Die Erde sollte sauber und frei von Krankheitserregern sein, um Infektionen zu vermeiden. Pflanztöpfe und Substrate sollten regelmäßig ausgetauscht werden. Callas gedeihen auch gut in Hydrokultur, die eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung bietet.
Zimmercalla richtig pflanzen
Die Zimmercalla kann sowohl ins Freiland als auch in Kübel gepflanzt werden, wobei die Temperaturen über 10 Grad Celsius liegen sollten. Gehen Sie wie folgt vor:
- Graben Sie ein Pflanzloch.
- Setzen Sie die Knolle 5 bis 7 Zentimeter tief ein.
- Füllen Sie das Loch mit Erde auf.
- Drücken Sie das Substrat an.
- Gießen Sie die Pflanze.
Verwenden Sie durchlässige und nährstoffreiche Erde, angereichert mit Humus und Sand. Vermeiden Sie Staunässe, um Fäulnis der Knolle zu verhindern. Nicht winterharte Zimmercallas müssen im Herbst ausgegraben und an einem kühlen, frostfreien Ort überwintert werden. Lagern Sie die gesäuberten Knollen trocken und pflanzen Sie sie im Frühjahr wieder ein.
Zimmercalla richtig schneiden
Die Zimmercalla erfordert keinen regelmäßigen Formschnitt. Entfernen Sie vertrocknete oder abgestorbene Pflanzenteile, um die Gesundheit der Pflanze zu unterstützen und neues Wachstum zu fördern. Schneiden Sie abgeblühte Blütenstände und vorzeitig gelb gewordene Blätter an der Basis ab. Vitales, grünes Laub sollte nicht entfernt werden, da es die Nährstoffversorgung sichert. Die Blütenstiele können geschnitten und als lang haltbare Schnittblumen verwendet werden.
Wuchs
Die Zimmercalla (Zantedeschia aethiopica) erreicht eine Wuchshöhe von etwa 40 bis 80 Zentimetern und eine Breite von 30 bis 40 Zentimetern. Ihr aufrechter Wuchs wird von fleischigen Stielen getragen. Die Pflanze entwickelt rübenartige Wurzelstöcke (Rhizome), die sie im Boden verankern und Nährstoffe speichern. Diese Rhizome ermöglichen eine stattliche Größe, besonders in größeren Kübeln.
Die Pflanzenteile enthalten eine milchige, giftige Flüssigkeit, die Schleimhautreizungen und Hautreaktionen verursachen kann. Daher ist Vorsicht beim Umgang mit der Zimmercalla geboten, insbesondere bei Kindern und Haustieren.
So kommt die Pflanze über den Winter
Während des Winters legt die Zimmercalla eine Ruhepause ein. Diese beginnt nach der Blütezeit, wenn einige Blätter vergilben und abfallen. Stellen Sie während dieser Phase das Düngen ein und reduzieren Sie das Gießen stark. Entfernen Sie abgestorbene Blätter, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden. Die Überwinterung sollte an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei Temperaturen zwischen 10 und 14 Grad Celsius erfolgen. Gießen Sie gelegentlich, um das Austrocknen des Substrats zu verhindern.
Im Januar beginnt die Aktivierungsphase:
- Regelmäßiges Gießen
- Erste Düngegaben
- Abgestorbene Pflanzenteile entfernen
- Langsames Gewöhnen an höhere Temperaturen
- Umtopfen
Nicht winterharte Zimmercallas, die im Sommer im Freien stehen, sollten rechtzeitig ins Haus gebracht werden, wenn die Nachttemperaturen unter 15 Grad Celsius fallen. Winterharte Calla-Sorten im Freien benötigen Winterschutz durch Reisig, Stroh oder Wintervlies (16,00€ bei Amazon*), das spätestens im April entfernt werden sollte.
Zimmercalla vermehren
Die Zimmercalla lässt sich am besten durch Teilung des Wurzelstocks und Abtrennung von Kindeln vermehren. Vermehrung durch Samen ist möglich, aber weniger praktikabel.
Vermehrung durch Teilung
- Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und entfernen Sie das Substrat von den Wurzeln.
- Spülen Sie die Knolle unter lauwarmem Wasser ab und teilen Sie sie mit einem sauberen Messer. Jeder Teil sollte mehrere Knospen besitzen.
- Setzen Sie die geteilten Knollen in Pflanzgefäße mit geeignetem Substrat (Torf, Sand und Blumenerde).
- Pflanzen Sie die Knollenteile 4 bis 5 Zentimeter tief ein und gießen Sie gut an.
Stellen Sie die jungen Pflanzen bei etwa 20 Grad Celsius an einen hellen, geschützten Ort.
Vermehrung durch Kindel
- Nehmen Sie Nebensprossen vorsichtig ab und setzen Sie diese in separate Töpfe mit frischem, humosem Substrat.
- Pflanzen Sie die Kindel 4 bis 6 Zentimeter tief ein und gießen Sie regelmäßig.
Vermehrung durch Samen
Die generative Vermehrung durch Samen erfolgt bei sortenreinen Zimmercallas. Säen Sie die Samen unmittelbar nach der Reife bei Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius aus.
Sorten & Arten

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Die Zimmercalla bietet eine Vielzahl interessanter Varianten:
Duftende Sorten:
Crowborough: Diese Sorte verströmt einen angenehmen Duft und ist relativ winterhart, blüht jedoch erst im Sommer.
Kompakte Sorten:
Perle von Stuttgart: Diese reichblühende Sorte bleibt kompakt und erreicht eine Höhe von etwa 30 Zentimetern.
Großwüchsige Sorten:
Weißer Herkules: Eine imposant hohe Sorte, ideal für große Räume und Gärten.
Rosa Blütensorten:
Flamingo und Pink Mist: Zarte, rosa überhauchte Blüten verleihen jedem Raum ein romantisches Flair.
Außergewöhnliche Blütenfarben:
- Green Goddess: Frischgrüne Blütenränder.
- Black Magic: Leuchtend gelbe Blüten mit dunkel gefärbter Mitte.
Blüte
Die Blütezeit der Zimmercalla dauert von Dezember bis April. Die trichterförmigen Hochblätter (Spatha) umgeben den gelblichen Kolben (Spadix), an dem die eigentlichen Blüten sitzen. Die Blüten sind in vielen Farben wie Weiß, Gelb, Orange, Rot, Rosa, Violett und fast Schwarz erhältlich. Die Spatha kann verschiedene Farben annehmen und die Blütenstände halten sich drei bis acht Wochen.
Zimmercallas eignen sich auch als Schnittblumen und halten sich lange in der Vase.
Krankheiten & Schädlinge
Die Zimmercalla ist anfällig für Krankheiten und Schädlinge, insbesondere bei Pflegefehlern.
Häufige Schädlinge:
- Spinnmilben: Feine spinnwebenartige Gebilde an der Pflanze, oft begleitet von silbrigen Punkten auf den Blättern.
- Blattläuse: Vor allem im Sommer häufig.
- Schildläuse: Klein, flach und an den Stängeln.
Krankheiten:
- Fäulnis: Durch zu viel Wasser und Staunässe verursacht, erkennbar an braunen Flecken auf den Blättern.
- Bakterielle Erkrankungen: Verfärbungen und Flecken an den Blättern.
- Pilzerkrankungen: Erkennbar an Verfärbungen und Flecken auf den Blättern.
Regelmäßige Kontrollen und schnelles Handeln sind wichtig. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und Pflanzen in frisches Substrat umgetopft werden. Bei Schädlingsbefall helfen sanfte Seifenlaugen oder das Abduschen der Blätter.
Blätter
Die Blätter der Zimmercalla sind saftig grün bis dunkelgrün und können eine breite oder pfeilartige Form aufweisen. Sie sitzen auf kurzen Stielen und wachsen aufrecht, teilweise gesprenkelt. Varianten:
- Zantedeschia elliottiana: Breite, herzförmige Blätter mit weißen Flecken.
- Zantedeschia rehmannii: Lange, spitz zulaufende Blätter, teilweise mit weißen Sprenkeln.
Die dekorativen Blätter verleihen der Zimmercalla ein exotisches Erscheinungsbild.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum sollten Zimmercallas häufig besprüht werden?
Zimmercallas profitieren von hohen Luftfeuchtigkeitswerten. Regelmäßiges Besprühen der Pflanze mit kalkfreiem Wasser während der Wachstumsphase hilft, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und fördert das Wohlbefinden der Pflanze. Dies ahmt die feuchten Bedingungen ihrer natürlichen Sumpfwiesen-Heimat in Südafrika nach.
2. Ist die Zimmercalla für Anfänger geeignet?
Die Zimmercalla ist zwar eine äußerst dekorative und schöne Pflanze, ihre Pflege erfordert jedoch etwas Erfahrung und Aufmerksamkeit. Insbesondere die Einhaltung der richtigen Bewässerung und das Vermeiden von Staunässe sowie das Beachten der Temperaturanforderungen machen sie anspruchsvoller. Sie ist daher eher für fortgeschrittene Pflanzenliebhaber geeignet.
3. Warum verfärben sich die Blätter der Zimmercalla gelb?
Gelbe Blätter an der Zimmercalla sind oft ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze in ihre Ruhephase übergeht, typischerweise nach dem Ende der Blütezeit. Während dieser Phase ist es normal, dass einige Blätter vergilben und abfallen. Pflegefehler wie Überwässerung oder zu wenig Licht können ebenfalls gelbe Blätter verursachen.
4. Welche historischen Fakten gibt es über die Namensgebung der Zimmercalla?
Der Name „Calla“ leitet sich vom griechischen Wort „kallos“ ab, was „körperliche Schönheit“ bedeutet. Zantedeschien wurden nach dem italienischen Botaniker Giovanni Zantedeschi benannt. Interessanterweise gibt es auch eine Pflanzengattung namens Calla, die jedoch nur eine einzige Pflanzenart, die Drachenwurz (Calla palustris), umfasst. Diese ist nicht mit den Zantedeschien verwandt, was häufig zu Verwirrung führen kann.