Orchideen

Gartenparadies mit Wildorchidee: Professionelle Pflegetipps

Artikel zitieren

In freier Natur haben Wilde Orchideen sich rar gemacht. Knabenkraut, Waldvöglein, Stendelwurz und andere Erdorchideen sind in Deutschland so selten, dass sie unter Naturschutz stehen. Grund genug, die floralen Kostbarkeiten im eigenen Garten anzusiedeln. Wie Sie Wildorchideen gekonnt pflegen und zur Blüte bringen, lesen Sie hier.

Wildorchideen anbauen
Einheimische Wildorchideen wie der Frauenschuh können auch im Garten angepflanzt werden
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Wildorchideen im Garten?
Zur richtigen Pflege von Wildorchideen gehört eine gleichmäßige Bodenfeuchte durch kalkfreies Wasser, ein kaliumbetonter Flüssigdünger im Spätherbst und ein minimaler Rückschnitt. Sie bevorzugen einen halbschattigen Standort und Spezialsubstrat mit Mykorrhiza-Pilz.

Wie sind Wildorchideen zu gießen?

Eine gleichmäßige Bodenfeuchte stellt sicher, dass Wildorchideen im Garten nicht unter Trockenstress geraten. Prüfen Sie bitte vor jedem Gießen per Daumenprobe, ob die Oberfläche der Erde gut angetrocknet ist. Erst wenn dies der Fall ist, lassen Sie kalkfreies Wasser langsam auf die Wurzelscheibe laufen. Beenden Sie den Gießvorgang bitte so rechtzeitig, dass sich keine Staunässe bilden kann.

Lesen Sie auch

Welcher Dünger stimmt Erdorchideen blühwillig?

Wildorchideen erhalten im Spätherbst einen Kalium-betonten Flüssigdünger, um die Winterhärte zu unterstützen. Ausgezeichnet geeignet ist Beinwell-Jauche, mit der Sie den Boden im August oder September ein bis zwei Mal überbrausen. Anschließend breiten Sie bitte eine 3 cm hohe Mulchschicht aus Buchen- oder Eichenblättern aus. Diese Maßnahme dient zugleich als natürlicher Winterschutz, da im Boden die Knospen für die nächste Blütezeit bereits angelegt sind.

Ist ein Rückschnitt erforderlich?

Im Pflegeprogramm von Wildorchideen kommt die Schere nur selten zum Einsatz. Fallen Ihnen verwelkte Blüten ins Auge, zupfen Sie diese mit den Fingern einfach aus. Ein vergilbtes Laubblatt entfernen Sie erst dann, wenn es vollkommen abgestorben ist. Die wilde Orchidee gibt das Blatt frei, wenn alle verbliebenen Nährstoffe in die Bulben verlagert sind. Jetzt lässt sich das Laub problemlos herausdrehen, ohne der Pflanze mit der Schere Schnittwunden zuzufügen.

Erst kurz vor dem Winter oder im Frühjahr schneiden Sie Wildorchideen bodennah ab, um Platz zu schaffen für die frischen Triebe. Diese haben die kalte Jahreszeit unter einer dicken Schicht aus Buchen- oder Eichenlaub unbeschadet überdauert.

Tipp

Wildorchideen wünschen sich einen halbschattigen Standort, auf den zur sommerlichen Mittagszeit keine Sonne hernieder brennt. Lockern Sie das frisch-feuchte Erdreich bitte gut auf. Anschließend fügen Sie das Spezialsubstrat hinzu, das den Mykorrhiza-Pilz enthält, ohne den die Wildarten nicht überleben können. Im Gegensatz zu den klassischen Stauden, möchten wilde Erdorchideen nicht tiefer als 5 cm in den Boden gesetzt werden.