Wespen

Wespenplage im Garten: Soll ich das Nest entfernen lassen?

Wespennester im Garten oder am Haus können Sorgen bereiten. Dieser Artikel informiert über Kosten einer professionellen Entfernung, rechtliche Rahmenbedingungen und Alternativen zum Schutz von Mensch und Tier.

Kosten für die Entfernung eines Wespennests

Die Kosten für die professionelle Entfernung eines Wespennests liegen je nach Aufwand und Region in der Regel zwischen 50 und 250 Euro. Verschiedene Faktoren beeinflussen die genaue Höhe der Gebühren:

  • Arbeitsaufwand: Je nach Größe und Komplexität des Nests können die Kosten variieren.
  • Zugänglichkeit: Ein Nest in großer Höhe oder schwer erreichbaren Bereichen erfordert eventuell spezielle Ausrüstung, was die Kosten erhöht.
  • Dringlichkeit: Notfalleinsätze, bei denen das Nest schnell entfernt werden muss, können zusätzliche Gebühren verursachen.
  • Regionale Unterschiede: In städtischen Gebieten sind die Preise oft höher als auf dem Land.

Zusatzkosten können für besondere Geräte oder rechtliche Prüfungen im Vorfeld der Entfernung anfallen. Sollten spezielle Mechanismen, wie eine Hebebühne, benötigt werden, steigt der Preis entsprechend, wenn Wespen im Winter entfernt werden. Beachten Sie, dass manche Anbieter mit überteuerten Preisen arbeiten können. Es empfiehlt sich daher, mehrere Angebote einzuholen und sich umfassend zu informieren, bevor Sie einen Dienstleister beauftragen.

Unseriöse Anbieter und Wucherpreise

Seriöse Anbieter erkennen und überteuerte Preise vermeiden schützt vor dubiosen Geschäftspraktiken

Unseriöse Anbieter und Wucherpreise

Seien Sie besonders vorsichtig bei der Auswahl eines Dienstleisters, da einige Anbieter überteuerte Preise fordern. Es gibt Schädlingsbekämpfer, die kurzfristig hohe Summen verlangen und unprofessionell arbeiten. Tipps zur Erkennung unseriöser Anbieter und zum Schutz vor überhöhten Kosten:

  • Recherche und Preisrahmen: Informieren Sie sich im Vorfeld über die üblichen Preise. Die Kosten für die Entfernung eines Wespennests, inklusive Anfahrt, sollten in der Regel zwischen 100 und 150 Euro liegen, solange keine zusätzlichen Hilfsmittel benötigt werden.
  • Vorsicht im Internet: Die ersten Treffer bei Suchmaschinen sind nicht immer die seriösesten. Achten Sie darauf, Anbieter mit einem vollständigen Impressum und einer lokalen Festnetznummer zu wählen.
  • Zahlungsmethoden: Vereinbaren Sie, den Betrag per Rechnung zu zahlen und nicht bar vor Ort. So vermeiden Sie, unter Druck gesetzt zu werden.
  • Lokale Anbieter und Verbände: Nutzen Sie die Suchfunktionen von Schädlingsbekämpfer-Verbänden oder fragen Sie bei Naturschutzbehörden nach Empfehlungen. Diese haben oft Listen geprüfter und vertrauenswürdiger Dienstleister.

Lesen Sie auch

Durch diese Hinweise können Sie das Risiko minimieren, auf unseriöse Anbieter hereinzufallen und erhalten einen fairen Preis für die Dienstleistung.

Alternativen zur Entfernung durch einen Kammerjäger

Umsiedlung durch Fachkräfte ermöglicht eine schonende Entfernung ohne Wespen zu töten

Alternativen zur Entfernung durch einen Kammerjäger

Bevor Sie einen Kammerjäger beauftragen, gibt es einige Alternativen zur professionellen Entfernung von Wespennestern:

1. Umsiedlung durch Imker oder Naturschutzbehörden

  • Dies ist eine umweltfreundliche und tiergerechte Methode. Speziell geschulte Fachkräfte umsiedeln das Nest sicher an einen neuen Ort.
  • Besonders gut zugängliche Nester lassen sich auf diese Weise einfach entfernen, ohne die Wespen zu töten.

2. Einsatz von Fliegengittern und Barrieren

3. Förderung natürlicher Fressfeinde

  • Vögel wie Meisen oder andere Insektenfresser sind natürliche Feinde der Wespen. Durch das Anpflanzen von Sträuchern und das Anbringen von Nistkästen fördern Sie die Ansiedlung dieser Vögel in Ihrem Garten, was zur natürlichen Reduktion der Wespenpopulation beiträgt, indem die Wespen ausgehungert werden.

4. Beruhigendes Verhalten

  • Vermeiden Sie hektische Bewegungen oder Schläge nach den Wespen. Ruhiges Verhalten und das Abdecken von Nahrungsmitteln verhindern, dass die Wespen aggressiv werden und immer wieder kommen.

Immer sollte der Artenschutz der Wespen berücksichtigt werden. Falls eine Umsiedlung oder andere Form der Entfernung notwendig ist, kontaktieren Sie die örtlichen Naturschutzbehörden für Empfehlungen und genehmigte Methoden.

Wespen stehen unter Artenschutz

Die Entfernung eines Wespennests erfordert in der Regel eine behördliche Genehmigung

Wespen stehen unter Artenschutz

In Deutschland sind Wespen durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Dies bedeutet, dass Wespennester nur unter bestimmten Umständen entfernt werden dürfen. Eine Entfernung kann genehmigt werden, wenn die Wespen eine direkte Gefahr für Menschen darstellen, etwa bei stark allergischen Personen oder in Kindergärten. Besonders streng geschützt sind einige seltenere Arten, die auf der Roten Liste stehen, wie Kreisel- oder Knopfhornwespen. Für die Entfernung ohne akute Gefahr drohen empfindliche Bußgelder, die je nach Bundesland bis zu 65.000 Euro betragen können.

Wespen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie große Mengen an schädlichen Insekten vertilgen. Oft gibt es jedoch übertriebene Ängste, die zur ungerechtfertigten Beseitigung von Nestern führen. Es ist ratsam, Maßnahmen zu ergreifen, um das friedliche Zusammenleben mit diesen nützlichen Insekten zu ermöglichen, anstatt sie unnötig zu stören oder zu töten.

Rechtliche Folgen bei unzulässiger Entfernung eines Wespennests

Das eigenmächtige Entfernen eines Wespennests ist in Deutschland strikt reglementiert und kann erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wespen stehen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes, das Maßnahmen zum Schutz wild lebender Tiere und ihrer Lebensräume umfasst. Bußgelder bei unerlaubter Beseitigung eines Wespennests:

  • Bußgelder: Je nach Bundesland sind Bußgelder bis zu 5.000 Euro möglich. Bei besonders geschützten Arten, wie beispielsweise einigen Arten auf der Roten Liste, können die Strafen sogar bis zu 50.000 Euro betragen.
  • Zusätzliche Strafen: Sollten Sie zur Entfernung eines Wespennests einen Baum fällen oder andere Eingriffe in geschützte Biotope vornehmen, drohen zusätzliche Strafen nach den jeweils geltenden lokalen Bestimmungen.

In der Praxis werden solche hohen Bußgelder meistens nur bei vorsätzlichem und wiederholtem Verstoß gegen die Regelungen verhängt.

In bestimmten Situationen kann eine behördliche Genehmigung zur Entfernung eines Wespennests erteilt werden, beispielsweise wenn Menschen durch das Nest direkt gefährdet werden, wie etwa Wespenallergiker oder in der Nähe von Kindergärten und Schulen. Sie sollten stets vor der Entfernung eines Wespennests die zuständige Naturschutzbehörde oder das Ordnungsamt kontaktieren und prüfen lassen, ob eine Genehmigung erforderlich ist und wie Sie diese erhalten können.

Wespennest in der Mietwohnung: Wer trägt die Kosten?

Die Kosten für die Entfernung eines Wespennests trägt in der Regel der Vermieter

Wespennest in der Mietwohnung: Wer trägt die Kosten?

In einer Mietwohnung sind normalerweise die Vermietenden für die Entfernung eines Wespennests und die damit verbundenen Kosten verantwortlich. Sollte ein Wespennest an oder in Ihrer Mietwohnung entdeckt werden, melden Sie dies umgehend Ihrer Hausverwaltung.

Dabei gelten folgende Schritte:

  1. Meldung an den Vermieter: Informieren Sie Ihre Hausverwaltung umgehend über das Wespennest. Das Nest stellt einen Mangel an der Mietsache dar, den die Vermietung beseitigen muss.
  2. Fristsetzung bei Untätigkeit: Reagiert die Hausverwaltung nicht, senden Sie eine schriftliche Mängelanzeige mit Fristsetzung. Dies gibt der Verwaltung zwei bis sieben Tage Zeit, das Problem zu beheben.
  3. Selbstständige Maßnahmen bei Gefahr: Bei akuter Gesundheitsgefahr – zum Beispiel bei Allergikern oder kleinen Kindern im Haushalt – können Sie in Ausnahmefällen sofortige Maßnahmen ergreifen und den Notdienst verständigen. Die Kosten müssen dann von der Vermietung erstattet werden.

Die Kosten für die Entfernung eines Wespennests dürfen nicht auf die Betriebskosten umgelegt werden, da es sich um eine einmalige Maßnahme handelt und nicht um laufende Kosten. In speziellen Fällen, wie einer entfernungsbedingten Trivialgefahr oder bei Vernachlässigung der umgehenden Meldung, könnten Mietende eventuell finanziell belastet werden. Sollte sich das Nest in persönlichen Gegenständen wie Balkonmöbeln eingenistet haben, könnten die Mieter verantwortlich gemacht werden.

Durch sorgfältige und rechtzeitige Information Ihrer Hausverwaltung können Sie sicherstellen, dass die notwendige Schädlingsbekämpfung schnell und zu fairen Konditionen durchgeführt wird.

Wann müssen Mietende die Kosten für die Entfernung des Wespennests tragen?

Grundsätzlich sind die Vermietenden verantwortlich, es gibt jedoch Ausnahmen:

  1. Ruf der Feuerwehr ohne akute Gefahr: Sollten Mietende die Feuerwehr oder einen Notdienst verständigen, obwohl keine unmittelbare Gefahr besteht, müssen sie die Kosten selbst tragen.
  2. Einnistung in persönlichen Gegenständen: Wenn sich Wespen in Eigentumsgegenständen der Mietenden, wie beispielsweise in Balkonmöbeln oder Gartengeräten, eingenistet haben, sind die Mietenden für die Kosten der Entfernung verantwortlich.
  3. Versäumte rechtzeitige Meldung: Mietende sollten den Ungezieferbefall unverzüglich bei der Hausverwaltung oder den Vermietenden anzeigen. Unterbleibt diese Meldung und es entstehen dadurch höhere Kosten, könnten Mietende zur Verantwortung gezogen werden.

In diesen Fällen sollten Mietende zunächst die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz oder einer Umsiedlung in Erwägung ziehen. Es ist ratsam, vor jeder größeren Maßnahme den Vermieter zu informieren und eventuell die Kostenübernahme zu klären, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.

Möglichkeit der Mietminderung bei einem Wespennest

Ein Wespennest in oder an Ihrer Mietwohnung kann die Wohnqualität erheblich beeinträchtigen, besonders bei Gesundheitsgefahren. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, eine Mietminderung durchzusetzen, falls sich die Vermietenden weigern, das Nest zu beseitigen.

Voraussetzungen für eine Mietminderung

Eine Mietminderung ist nur dann erlaubt, wenn die Nutzung der Wohnung durch das Wespennest erheblich und dauerhaft beeinträchtigt ist. Dies bedeutet, dass von dem Nest eine unzumutbare Gefahr ausgehen muss.

Vorgehen zur Durchsetzung einer Mietminderung

  1. Dokumentation: Halten Sie die Beeinträchtigungen durch das Wespennest schriftlich und bildlich fest.
  2. Meldung: Informieren Sie schriftlich die Vermietenden und setzen Sie eine Frist zur Beseitigung des Nests.
  3. Fachliche Unterstützung: Ziehen Sie gegebenenfalls Mieterberatung oder einen Fachanwalt für Mietrecht hinzu, um Ihre Ansprüche rechtlich zu prüfen und durchzusetzen.

Es ist ratsam, bei Zweifeln an einer Mietminderung einen Fachanwalt für Mietrecht zu Rate zu ziehen. Klären Sie im Vorfeld alle juristischen Schritte, um unnötige Komplikationen zu vermeiden und Ihre Rechte als Mieter zu schützen.

Darf man ein Wespennest selbst entfernen?

Ein Wespennest selbst zu entfernen, ist in den meisten Fällen nicht erlaubt und zudem gefährlich. Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz, weshalb ihre Nester nur in Ausnahmefällen ohne fachliche Unterstützung beseitigt werden dürfen. Hier sind einige Gründe, warum Sie die Entfernung einem Profi überlassen sollten:

1. Rechtliche Aspekte:

  • Wespen, wie auch Hornissen und bestimmte Bienenarten, sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Ein Verstoß gegen diese Bestimmungen kann mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden – besonders bei den streng geschützten Arten.

2. Gesundheitsrisiken:

  • Selbstversuche zur Entfernung des Nestes, wie das Ausräuchern oder Abspritzen mit Wasser, können die Wespen in eine Verteidigungshaltung versetzen und zu schmerzhaften Stichen führen. Diese sind nicht nur schmerzhaft, sondern können bei Allergikern lebensbedrohlich sein.

3. Fachgerechte Entfernung:

  • Fachkräfte, wie Schädlingsbekämpfer oder Imker, verfügen über die notwendige Ausrüstung und das Wissen, um ein Wespennest sicher und umweltfreundlich zu entfernen oder umzusiedeln. Bei akuter Gefahr, etwa für Allergiker oder in der Nähe von häufig genutzten Räumen wie Kindergärten und Schulen, leiten sie die notwendigen Maßnahmen ein.

Um Ihre eigene Sicherheit und die der Tiere zu gewährleisten und rechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, sollten Sie stets einen professionellen Dienstleister konsultieren, wenn Sie ein Wespennest entfernen lassen müssen.

Bilder: matteo sani / Shutterstock