Zierpflanzen

Mit Weidenwasser Stecklingen noch schneller zum Erfolg

Weidenwasser, ein traditionelles Hausmittel im Gartenbau, fördert die Wurzelbildung bei Stecklingen. Der Artikel erläutert die Herstellung, Anwendung und Vorteile dieses natürlichen Pflanzenstärkungsmittels.

Was ist Weidenwasser und wie wirkt es?

Weidenwasser ist ein pflanzliches Extrakt, das durch das Einweichen von frischen Weidenzweigen gewonnen wird. Verantwortlich für seine Wirksamkeit sind Phytohormone wie Indol-3-Essigsäure, Indol-3-Buttersäure und Salicylsäure. Diese fördern nicht nur die Wurzelbildung, sondern stärken auch die allgemeine Vitalität der Pflanzen.

Indol-3-Buttersäure und Indol-3-Essigsäure stimulieren die Zellteilung und das Zellwachstum in den Wurzeln. Dadurch bildet sich schneller ein starkes Wurzelsystem. Salicylsäure hat antiseptische Eigenschaften, die Stecklinge vor Krankheiten und Pilzbefall schützen können. Sie wirkt auch vorbeugend gegen Stress bei Pflanzen, was besonders beim Umpflanzen vorteilhaft ist.

Um Weidenwasser herzustellen, zerkleinern Sie frische Weidenzweige und legen diese in Wasser, wo sie mindestens 24 Stunden ziehen sollten. Anschließend filtern Sie das Wasser und können es verwenden, um Stecklinge oder Jungpflanzen zu bewässern.

Vorteile von Weidenwasser

Weidenwasser bietet viele Vorteile, die es zu einem wertvollen Hilfsmittel für den ökologischen Gartenbau machen:

  • Förderung der Wurzelbildung: Die enthaltenden Phytohormone unterstützen das Wurzelwachstum effektiv.
  • Stressreduktion: Besonders beim Umpflanzen mindert Weidenwasser den Stress bei Pflanzen und erhöht die Anwuchsrate.
  • Schutz vor Krankheiten: Die Salicylsäure im Weidenwasser schützt vor Krankheiten und Pilzbefall, was die Überlebenschancen erhöht.
  • Nachhaltigkeit: Weidenwasser ist umweltfreundlich und hinterlässt keine chemischen Rückstände, was zur Nachhaltigkeit beiträgt.

Durch die Verwendung von Weidenwasser greifen Sie auf eine bewährte Methode zurück, die ökologisch und kostengünstig ist.

Herstellung von Weidenwasser

Sie können Weidenwasser einfach selbst herstellen. Die folgenden Schritte zeigen Ihnen, wie es geht:

Weidenzweige ernten

Ernten Sie frische und junge Weidenzweige. Vermeiden Sie Zweige mit Blüten oder Knospen. Einjährige, fingerdicke Triebe sind besonders geeignet. Für etwa fünf Liter Weidenwasser benötigen Sie ungefähr ein Kilogramm Weidenzweige.

Weidenzweige vorbereiten

Entfernen Sie die Blätter und zerkleinern Sie die Zweige in etwa zehn Zentimeter lange Stücke. Optional können Sie die Rinde entfernen, was die Freisetzung der Pflanzenhormone verbessert.

Weidensud ansetzen

Legen Sie die vorbereiteten Weidenstücke in einen Behälter und übergießen Sie diese mit heißem Wasser. Das Wasser sollte die Weidenstücke vollständig bedecken. Lassen Sie den Sud mindestens 24 Stunden ziehen.

Filtern

Filtern Sie die Mischung durch ein Tuch oder Sieb, um die festen Bestandteile zu entfernen. Das gewonnene Weidenwasser ist sofort einsatzbereit.

Aufbewahrung

Bewahren Sie das Weidenwasser in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank auf. Es ist bis zu zwei Monate haltbar.

Anwendung von Weidenwasser

Weidenwasser kann bei der Anzucht von Stecklingen und zur Unterstützung von Jungpflanzen eingesetzt werden.

Stecklinge

Um die Wurzelbildung zu fördern, stellen Sie die frisch geschnittenen Stecklinge in ein Gefäß mit Weidenwasser und lassen sie dort mindestens 24 Stunden. Pflanzen Sie die Stecklinge anschließend in Anzuchttöpfe oder ins Beet. Gießen Sie regelmäßig mit Weidenwasser, bis die ersten Anzeichen von Wachstum sichtbar sind.

Jungpflanzen

Frisch verpflanzte Jungpflanzen können ebenfalls profitieren. Gießen Sie die Pflanzen direkt nach dem Umtopfen großzügig mit Weidenwasser. Setzen Sie die Behandlung über die ersten Wochen fort, um die Wurzelbildung zu unterstützen.

Dosierung von Weidenwasser

Die richtige Dosierung hängt von der Pflanzenart und der Größe der Stecklinge ab.

  • Unverdünntes Weidenwasser: Bei robusten Stecklingen können Sie das Weidenwasser direkt anwenden.
  • Verdünntes Weidenwasser: Empfindliche Pflanzen oder solche, die anfällig für Stress sind, sollten mit verdünntem Weidenwasser (Verhältnis 1:1 mit Wasser) gegossen werden.
  • Regelmäßige Anwendung: Gießen Sie die Pflanzen wöchentlich mit verdünntem Weidenwasser, um eine anhaltende Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten.

Indem Sie die Dosierung an den Bedarf der Pflanzen anpassen, stellen Sie eine effektive Unterstützung der Wurzelbildung sicher.

Indem Sie Weidenwasser gezielt einsetzen, können Sie die Gesundheit und Widerstandskraft Ihrer Stecklinge und Jungpflanzen nachhaltig fördern.

Bilder: Gulsina / Shutterstock