Wassermelone

Wassermelone züchten: So gelingt der Anbau im Garten

Frische Wassermelonen aus dem eigenen Garten sind ein besonderer Genuss. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung für den erfolgreichen Anbau von Wassermelonen, von der Aussaat bis zur Ernte.

Aussaat und Vorkultur

Die Vorkultur im April erleichtert den späteren Anbau von Wassermelonen

Aussaat und Vorkultur

Um Wassermelonen erfolgreich zu züchten, ist es empfehlenswert, mit der Vorkultur Ende April zu beginnen. Verwenden Sie kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa acht Zentimetern und füllen Sie diese mit lockerer, humusreicher Aussaaterde. Platzieren Sie einen Samen pro Topf in einer Tiefe von etwa ein bis zwei Zentimetern. Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Ort, idealerweise auf einer Fensterbank oder in einem Gewächshaus. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 25 Grad Celsius.

Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Nach etwa sieben bis fünfzehn Tagen erscheinen die ersten Keimlinge. Sobald die Keimblätter entwickelt sind und das erste echte Laubblatt sichtbar wird, setzen Sie die Jungpflanzen in größere Töpfe um. Achten Sie darauf, die Keimblätter mit Erde zu bedecken, um die Pflanze zu stabilisieren und die empfindlichen Wurzeln zu schützen.

Ab Anfang Juni, nach den letzten kalten Nächten, können die stärkeren Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Gewöhnen Sie die Pflanzen schrittweise an die Außenbedingungen, indem Sie sie tagsüber für einige Stunden nach draußen stellen und die Zeitspanne allmählich verlängern.

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Standort und Bodenbedingungen

Ein gut gewählter Standort ermöglicht gesundes Wachstum der Wassermelonenpflanzen

Standort und Bodenbedingungen

Für den Anbau von Wassermelonen ist die Wahl des Standorts entscheidend. Wassermelonen benötigen einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Platz. Ein Standort an einer Südwand oder in einem Gewächshaus bietet die optimalen Bedingungen. Achten Sie darauf, dass der Standort gut durchlüftet ist, denn Wassermelonen reagieren empfindlich auf Staunässe und Kälte.

Der Boden muss locker, humusreich und gut durchlässig sein. Schwere, lehmige und zu nasse Böden sind ungeeignet, da sie die Wurzeln schädigen können. Anreichern des Beets mit Kompost vor der Pflanzung stellt die notwendige Nährstoffversorgung sicher. In einem mittelschweren Boden, der Wasser und Nährstoffe gut speichert, gedeihen Wassermelonen optimal.

Wenn Sie Wassermelonen im Topf anbauen, achten Sie darauf, dass der Topf groß genug ist und über eine Drainageschicht verfügt, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie hochwertige, humusreiche Erde und platzieren Sie den Topf an einem hellen Ort. Ein Quadratmeter Platz pro Pflanze ist empfehlenswert.

Auspflanzen und Pflege

Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Wassermelonen ins Freiland gepflanzt werden. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens einen Quadratmeter betragen, damit sie genügend Raum zum Wachsen haben. Bereiten Sie den Boden gut vor und reichern ihn mit Kompost an, um die nährstoffhungrigen Pflanzen zu unterstützen.

Verwenden Sie eine Mulchfolie oder ein schwarzes Bändchengewebe zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit und zur Unterdrückung von Unkraut. Eine zusätzliche Abdeckung mit Vlies oder die Nutzung eines Folientunnels hilft, die Pflanzen vor Nässe und Fäulnis zu schützen und die Bodentemperatur zu erhöhen.

Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig mit zimmerwarmem Regenwasser, vorzugsweise am Morgen. Halten Sie dabei nur den Wurzelbereich feucht, um Pilzbefall vorzubeugen, und vermeiden Sie Staunässe. Alle zwei Wochen sollten die Pflanzen mit einem organischen Dünger versorgt werden. Eine regelmäßige Überprüfung der Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten ist ratsam.

Im Gegensatz zu anderen Kürbisgewächsen benötigen Wassermelonen keinen Schnitt. Die Fruchtbildung erfolgt an den langen Ranken, die sich über den Boden ausbreiten.

Ernte und Lagerung

Der korrekte Erntezeitpunkt ist essentiell

Ernte und Lagerung

Wassermelonen benötigen je nach Sorte und Witterungsbedingungen etwa 80 bis 90 Tage nach der Befruchtung, um vollständig auszureifen. Den optimalen Erntezeitpunkt erkennen Sie an mehreren Anzeichen:

  • Klangtest: Ein dumpfer, hohler Klang beim Klopfen auf die Schale deutet auf Reife hin.
  • Verfärbung der Auflagefläche: Die Stelle, an der die Melone auf dem Boden auflag, nimmt bei Reife eine gelbliche Färbung an.
  • Welken der Ranke: Die der Frucht gegenüberliegende Ranke beginnt zu welken.

Bei der Ernte schneiden Sie den Stiel der Frucht dicht an der Melone ab. Frisch geerntete Wassermelonen sollten bei Temperaturen um sieben Grad Celsius kühl gelagert werden. Ganze Früchte können sich etwa zwei Wochen halten. Angeschnittene Melonen sollten im Kühlschrank gelagert und innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt werden.

Sortenwahl

Die richtige Sortenwahl spielt eine wesentliche Rolle für den erfolgreichen Anbau von Wassermelonen in Ihrem Garten. Es gibt eine Vielzahl von Sorten, die sich in Geschmack, Farbe des Fruchtfleisches und Anbaueignung unterscheiden. Einige Sorten reifen früh und sind besonders gut für das oft wechselhafte Klima in Deutschland geeignet.

Frühreifende Sorten für das Freiland

Frühreifende Sorten für das Freiland

Frühreifende Sorten eignen sich besonders gut für den Freilandanbau

Für den Anbau im Freien eignen sich besonders früh reifende Sorten:

  • ‚Sugar Baby‘: Diese Sorte ist bekannt für ihre dunkelgrüne Schale und das lachsfarbene Fruchtfleisch.
  • ‚Crimson Sweet‘: Beliebt wegen ihres hellroten Fruchtfleischs und der Früchte, die zwischen 5 und 8 Kilogramm wiegen.
  • ‚Mini Love‘: Eine kompakte Sorte, besonders für kleinere Gärten oder den Anbau im Topf geeignet.

Sorten für das Gewächshaus

Einige Sorten gedeihen besonders gut im warmen und geschützten Umfeld eines Gewächshauses:

  • ‚Moon and Stars‘: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre attraktiven gemusterten Blätter und Früchte aus.
  • ‚Stellio F1‘: Eine ertragreiche Hybridsorte, die im Gewächshaus hohe Erträge liefert.

Exotische Varianten

Neben den klassischen rotfleischigen Wassermelonen gibt es auch exotische Varianten:

  • ‚Cream of Saskatchewan‘: Eine Sorte mit weißem Fruchtfleisch.
  • ‚Golden Midget‘: Diese Sorte hat eine auffallend gelbe Schale und gelbes Fruchtfleisch.

Berücksichtigen Sie bei der Sortenwahl die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Wassermelonen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Zu den häufigsten Krankheiten zählen Echter und Falscher Mehltau. Echter Mehltau tritt in trockenen Sommern auf, während Falscher Mehltau bei feuchten Bedingungen gedeiht. Beide Krankheiten lassen sich durch gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Staunässe eindämmen. Eine Behandlung mit einem Schachtelhalmextrakt kann die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen stärken.

Fusarium-Welke ist eine weitere häufige Krankheit, die sich durch gelb-braune Flecken auf der Schale und ein schnelles Absterben der Pflanze bemerkbar macht. Vorbeugend helfen ausreichender Pflanzabstand und das Einhalten der Fruchtfolge.

Schädlinge wie Blattläuse, Weiße Fliegen und Spinnmilben können ebenfalls auftreten. Blattläuse lassen sich mit einem starken Wasserstrahl entfernen, gegen Weiße Fliegen und Spinnmilben hilft präventiv Neem-Öl (9,00€ bei Amazon*). Vögel und Mäuse können Schäden verursachen; ein Kulturschutznetz bietet hier Abhilfe.

Setzen Sie vor allem naturnahe Methoden zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung ein, um die Umwelt zu schonen und die Gesundheit der Pflanzen zu fördern.

Bilder: TKphotography64 / iStockphoto