Wassermelone

Wassermelone züchten: So gelingt es im eigenen Garten

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Der Anbau von Wassermelonen ist im eigenen Garten möglich und verspricht süße, saftige Früchte. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Aussaat bis zur Ernte und gibt Tipps zur Sortenwahl, Pflege und zum Schutz vor Krankheiten.

Wassermelone züchten

Aussaat und Vorkultur

Da Wassermelonen eine warme Umgebung zum Keimen und Wachsen benötigen, empfehlen sich die Vorkultur und Aussaat ab Ende April auf der Fensterbank oder im Gewächshaus. Pflanzen Sie die Samen jeweils etwa zwei Zentimeter tief in Töpfe mit humusreicher Anzuchterde. Halten Sie die Keimtemperatur bei etwa 22 bis 25 Grad Celsius und achten Sie darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Wassermelonen reagieren empfindlich auf das Pikieren, daher ist es ratsam, sie direkt in größeren Töpfen zu ziehen.

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Sobald die ersten Laubblätter nach den Keimblättern erscheinen, können die Sämlinge in größere Töpfe mit weiterer humusreicher Erde umgetopft werden. Dabei sollen die Keimblätter ebenfalls bedeckt sein. Die Vorkulturzeit beträgt etwa sechs Wochen. Ab Mitte Mai, wenn sich die Sämlinge abgehärtet haben und die Außentemperaturen stabil über zehn Grad Celsius liegen, können Sie die Pflanzen ins Freiland setzen.

Standort und Bodenbedingungen

Wählen Sie für Ihre Wassermelonen einen besonders sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Ein Platz an einer Südwand oder im Gewächshaus ist ideal. Um die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Mehltau zu vermeiden, sollten die Pflanzen nicht häufigem Regenguss ausgesetzt sein.

Bereiten Sie den Boden vor dem Pflanzen gut vor, indem Sie ihn mit reichlich Kompost anreichern. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlüftet sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein sandiger und leicht humoser Boden ist ideal. Wenn Sie schwere, lehmige Böden haben, mischen Sie Sand und Kompost ein, um die Bodenstruktur zu verbessern.

Beachten Sie einen Pflanzabstand von mindestens einem Quadratmeter pro Pflanze, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Pilzkrankheiten vorzubeugen. Bei der Anzucht in Töpfen ist eine Drainageschicht aus grobem Kies oder Tongranulat erforderlich.

Auspflanzen und Pflege

Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können Sie Wassermelonenpflanzen ins Freiland setzen. Ein gut vorbereiteter Boden und ein sonniger Standort sind dabei entscheidend.

Bereiten Sie das Beet vor dem Pflanzen sorgfältig vor:

  • Kompost einarbeiten: Stellen Sie sicher, dass die Erde gut mit Kompost angereichert ist, um den Pflanzen ausreichend Nährstoffe zu bieten.
  • Mulchen: Nutzen Sie Mulchfolie, um die Bodentemperatur zu erhöhen und das Wachstum zu fördern. Vliesabdeckungen oder Folientunnel können zusätzlichen Schutz vor Fäulnis und Kälte bieten.

Wassermelonen haben einen hohen Wasserbedarf, besonders während der Fruchtbildung:

Regelmäßiges Gießen: Gießen Sie jeden Morgen mit zimmerwarmem oder sonnengewärmtem Wasser, sodass der Boden tiefgründig durchnässt wird. Benetzen Sie nur den Wurzelbereich, um Pilzkrankheiten zu vermeiden, und sorgen Sie dafür, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann.

Wassermelonen sind Starkzehrer und benötigen regelmäßige Nährstoffzufuhr:

Düngen: Verwenden Sie alle zwei Wochen einen organischen Dünger oder gut abgelagerten Kompost. Organische Flüssigdünger eignen sich besonders gut zur Unterstützung des Fruchtwachstums.

Weitere Pflegetipps:

  • Unkraut jäten: Halten Sie das Beet unkrautfrei, besonders bis die Melonenranken es bedecken.
  • Früchte schützen: Legen Sie die Früchte auf Stroh, Bretter oder Töpfe, um Fäulnis vorzubeugen.
  • Rankhilfen: Bei Platzmangel können Sie Rankhilfen nutzen, um die Pflanzen emporwachsen zu lassen, was auch die Luftzirkulation fördert und die Früchte vor Staunässe und Schädlingen schützt.

Ernte und Lagerung

Die Ernte der Wassermelonen kann nach etwa 80 bis 90 Tagen erfolgen. Reife Früchte erkennen Sie an einem dumpfen, hohlen Klang und einer gelblichen Verfärbung der Auflagestelle. Außerdem beginnt die Ranke gegenüber der Frucht zu welken.

Ernten Sie die Melonen vorzugsweise am frühen Morgen, wenn sie prall und kühl sind. Schneiden Sie den Stiel der Frucht mit einem scharfen Messer ab.

Zur Lagerung beachten Sie:

  • Ganze Früchte: Lagern Sie unversehrte Melonen bei etwa sieben Grad Celsius. So bleiben sie ein bis zwei Wochen frisch.
  • Angeschnittene Melonen: Lagern Sie angeschnittene Melonen im Kühlschrank, abgedeckt, um sie bis zu drei Tage frisch zu halten.

Sortenwahl

Die Wahl der richtigen Wassermelonen-Sorte ist entscheidend für Ihren Anbauerfolg. Einige empfehlenswerte Sorten sind:

  • ‚Sugar Baby‘: Eignet sich gut für den Freilandanbau mit relativ kompakten Früchten von 1 bis 3 Kilogramm. Das Fruchtfleisch ist süß und saftig.
  • ‚Crimson Sweet‘: Bekannt für ihre ovalen Früchte mit einem Gewicht von 5 bis 8 Kilogramm. Das Fruchtfleisch ist hellrot und aromatisch.
  • ‚Small Shining Light‘: Eine robuste, frühreife Sorte aus Russland, die auch kälteren Nächten trotzt.
  • ‚Moon and Stars‘: Besonders für den Gewächshausanbau geeignet und fallen durch ihre gemusterten Blätter und Früchte auf.
  • ‚Cream of Saskatchewan‘: Bekannt für ihr weißes, aromatisches Fruchtfleisch. Diese Sorte ist relativ selten.
  • ‚Blacktail Mountain‘: Eine kleinere, kälte- und trockenheitsresistente Sorte, ideal für weniger ideale Klimabedingungen.
  • ‚Golden Midget‘: Diese Früchte haben gelbes Fruchtfleisch und sind besonders schnell reif.
  • ‚Crispy‘: Diese Sorte ist bekannt für ihr saftig-knackiges, kernarmes Fruchtfleisch und ist widerstandsfähig gegen Bodenpilze.

Krankheiten und Schädlinge

Wassermelonen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Wichtige Krankheiten und deren Merkmale sind:

Pilzkrankheiten

  • Echter Mehltau: Weißlicher, pudriger Belag auf den Blättern.
  • Falscher Mehltau: Helle Flecken auf der Blattoberseite und violette Sporenlager auf der Unterseite.
  • Fusarium-Welke: Gelbfärbung und welkende Blätter.

Viruserkrankungen

  • Eckige Blattfleckenkrankheit: Wassergetränkte Flecken auf den Blättern.
  • Wassermelonenmosaikvirus: Mosaikartige Blattverfärbungen.

Schädlinge

  • Rote Spinne (Spinnmilben): Verursachen Blattverfärbungen und -absterben.
  • Weiße Fliege: Hinterlassen honigtauartige Ausscheidungen.
  • Blattläuse: Verursachen gelbe Flecken und verkrüppelte Blätter.

Präventive Maßnahmen

  • Halten Sie ausreichende Pflanzabstände zur Förderung der Luftzirkulation ein.
  • Verwenden Sie eine ausgeglichene Fruchtfolge.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Pflanzen auf Krankheitsbefall und entfernen Sie betroffene Teile sofort.

Mit diesen Maßnahmen können Sie die Hauptkrankheiten und Schädlinge im Griff behalten und Ihre Wassermelonenpflanzen gesund halten.

Bilder: TKphotography64 / iStockphoto