Wasabi aus dem eigenen Garten: Wie gelingt der Anbau?
Echter Wasabi ist eine seltene Delikatesse, deren Anbau viel Erfahrung und Geduld erfordert. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten des Wasabianbaus, die Unterschiede zu Imitaten und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Erfahren Sie mehr über die Pflanze, ihre Schärfe und die gesundheitlichen Vorteile.
- Was ist Wasabi und wo kommt es her?
- 🌱 Große Ernte leicht gemacht: Gemüsebeet-Planer
- Warum ist echter Wasabi so selten?
- Wasabi-Imitate: Meerrettich in Verkleidung
- Wie schmeckt Wasabi?
- Wie wird Wasabi verwendet?
- Die gesundheitlichen Vorteile von Wasabi
- Wie man frischen Wasabi zubereitet
- Wie man frischen Wasabi lagert
- Wasabi-Pulver: Eine Alternative zu frischem Wasabi
Was ist Wasabi und wo kommt es her?
Wasabi, wissenschaftlich bekannt als Eutrema japonicum, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Oft als „japanischer Meerrettich“ bezeichnet, ist Wasabi jedoch eine eigene Art. Diese Pflanze gedeiht normalerweise entlang von Fließgewässern in schattigen Gebieten und benötigt kühl gemäßigte Temperaturen zwischen 8°C und 20°C, was den Anbau extrem anspruchsvoll macht.
Der Ursprung des Wasabi liegt in Japan, insbesondere in den Gebirgsregionen und auf der Insel Sachalin. Seit über 1000 Jahren kultivieren japanische Bauern Wasabi, der damals nur den Herrschern der Shogun-Dynastie vorbehalten war. Inzwischen baut man die Pflanze auch in anderen Ländern wie Korea, den USA, Neuseeland und Großbritannien erfolgreich an, mithilfe von Setzlingen.
Der Wasabi-Wurzelstock benötigt mindestens zwei Jahre bis zur Ernte und entwickelt dabei seine charakteristische Schärfe aufgrund der enthaltenen Senfölglycoside, die sich bei der Verarbeitung in flüchtige Senföle umwandeln. Diese erzeugen die intensive, aber kurzlebige Schärfe, die vor allem in der Nase und im Rachenraum spürbar ist. Echter Wasabi bleibt durch die anspruchsvollen Anbaubedingungen und die lange Wachstumsdauer eine wertvolle Delikatesse.
Warum ist echter Wasabi so selten?
Echter Wasabi ist selten, weil sein Anbau äußerst anspruchsvoll ist und besondere Umweltbedingungen erfordert. Diese umfassen kühles, mineralstoffreiches Wasser und ein gemäßigtes Klima. Wasabi wächst dabei nur in bestimmten Regionen wie Japan und der Insel Sachalin gedeiht.
Die Pflanze benötigt mindestens zwei Jahre bis zur Ernte und ist in dieser Zeit sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Nach dem Reiben verflüchtigt sich die aromatische Schärfe der Wurzel schnell, was die Lagerung und den Vertrieb von frischem Wasabi zusätzlich erschwert.
Hohe Produktionskosten und aufwendige Pflege führen dazu, dass echter Wasabi oft zwischen 140 und 300 Euro pro Kilogramm kostet. Viele Restaurants greifen daher auf kostengünstigere Alternativen wie gefärbten Meerrettich zurück, wodurch echter Wasabi ein Luxusprodukt bleibt.
Wasabi-Imitate: Meerrettich in Verkleidung
Aufgrund des hohen Preises und der begrenzten Verfügbarkeit von echtem Wasabi werden häufig Imitate verwendet. Diese bestehen meist aus weißem Meerrettich, der gefärbt und aromatisiert ist, um echtem Wasabi zu ähneln. Chlorophyll oder Algen-Konzentrate verleihen dem Meerrettich eine grüne Farbe, und synthetische Senföle sorgen für die Wasabi-typische Schärfe.
Meerrettich gehört ebenfalls zur Familie der Kreuzblütengewächse, erzeugt aber eine andere Art von Schärfe, die eher auf der Zunge als in der Nase und im Rachen spürbar ist. Dadurch können erfahrene Gourmets echte Wasabi-Produkte von Imitaten unterscheiden.
Um sicherzustellen, dass Sie echten Wasabi konsumieren, sollten Sie die Zutatenliste der Produkte prüfen. Echter Wasabi besteht hauptsächlich aus Wasabia japonica und Wasser. Produkte, die Meerrettich, Farbstoffe oder zusätzliche Aromen enthalten, sind Imitate und bieten nicht die komplexe Tiefe und Schärfe des echten Wasabi.
Wie schmeckt Wasabi?
Echter Wasabi besticht durch ein vielschichtiges Geschmackserlebnis, das intensiver und komplexer ist als das seiner Imitationen. Anfangs überrascht Wasabi mit einer leicht süßen Note, bevor die typischen Senfölgase ein intensives Brennen in der Nase und im Rachenraum verursachen. Diese Schärfe verflüchtigt sich schnell und unterscheidet sich damit deutlich von der beständigeren Schärfe von Chilis.
Wasabi hat frische, grasige Aromen, die auf den enthaltenen Senfölen wie Glucocochlearin und Sinigrin basieren. Anders als Meerrettich fehlt bei Wasabi die erdige Note, stattdessen überwiegt eine krautig-frische Komponente, die Gerichten eine komplexe Würze verleiht. Dank dieser einzigartigen Geschmackseigenschaften passt Wasabi hervorragend zu Sushi und Sashimi.
Wie wird Wasabi verwendet?
Wasabi wird in der Küche vielseitig eingesetzt, da sowohl die Wurzel als auch die Blätter und Stängel essbar sind. Die klassische Verwendung besteht darin, frischen Wasabi direkt vor dem Servieren zu einer Paste zu verarbeiten, um Sushi und Sashimi zu würzen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
1. In Salaten:
Die Blätter und Blattstiele von Wasabi können fein geschnitten und in Salaten verwendet werden, um eine leicht scharfe Note hinzuzufügen.
2. Als Würzmittel:
Die frisch geriebene Paste eignet sich hervorragend zum Würzen von Suppen, Nudeln, Soßen und Dressings. Auch die Stiele und Blüten der Pflanze können roh verzehrt werden und bieten geschmackliche Ergänzungen.
3. Wasabi-Pulver:
Wasabi-Pulver ist eine gute Alternative, wenn frischer Wasabi nicht verfügbar ist. Mischen Sie das Pulver mit Wasser zu einer Paste, die gut verschlossen und gekühlt einige Tage haltbar ist.
4. Experimentelle Küche:
Experimentierfreudige Köche nutzen Wasabi auch in ungewöhnlichen Rezepten, etwa für Süßspeisen oder als Zutat in Mayonnaise und Dips. Wasabi-Pickles und Wasabi-Nüsse sind ebenfalls beliebte Anwendungen.
Es gibt zahlreiche kreative Anwendungsmöglichkeiten für Wasabi. Probieren Sie neue Kombinationen und lassen Sie Ihrer kulinarischen Fantasie freien Lauf.
Die gesundheitlichen Vorteile von Wasabi
Wasabi bietet neben seinem geschmacklichen Reiz auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Die enthaltenen Senföle haben verschiedene positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus:
- Stärkung des Immunsystems: Wasabi kann die Anzahl der Abwehrzellen im Körper erhöhen.
- Antibakterielle und antivirale Eigenschaften: Die Senföle hemmen das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen und wirken wie ein „pflanzliches Antibiotikum“.
- Förderung der Verdauung: Wasabi unterstützt die Verdauungsfunktion und kann Verdauungsbeschwerden lindern. Es fördert zudem die Durchblutung.
- Entgiftende Wirkung: Wasabi hilft dabei, schädliche Stoffe aus dem Körper zu filtern und zu bekämpfen.
- Schutz vor Erkrankungen: Die Senföl-Glykoside besitzen antikanzerogene und entzündungshemmende Eigenschaften, die vor Krebs und chronischen Entzündungen schützen können.
Wasabi ist nicht nur ein würziges Gewürz, sondern auch eine wertvolle Ergänzung für eine gesunde Ernährung. Personen mit Magenproblemen sollten jedoch vorsichtig sein und Wasabi nur in kleinen Mengen verzehren, um negative Auswirkungen zu vermeiden.
Wie man frischen Wasabi zubereitet
Die Zubereitung von frischem Wasabi erfordert wenig Aufwand, bringt jedoch intensiven Geschmack in Ihre Gerichte. So bereiten Sie die Wurzel vor:
Vorbereitung
- Waschen: Waschen Sie den Wasabi-Wurzelstock gründlich unter kaltem Wasser. Vermeiden Sie das Schälen, da in den äußeren Schichten wichtige Geschmacksstoffe enthalten sind.
- Säubern: Entfernen Sie dunkle Stellen und verbliebene Wurzelreste mit einem Messer.
Reiben
- Spezielles Werkzeug: Verwenden Sie eine feine Reibe oder eine traditionelle Wasabi-Reibe (168,00€ bei Amazon*) (mit Haifischhaut bespannt), um den Wasabi zu einer Paste zu verarbeiten.
- Reibebewegung: Reiben Sie die Wurzel in kreisenden Bewegungen, bis eine gleichmäßige Paste entsteht.
Ruhezeit und Servieren
- Aromasteigerung: Lassen Sie die geriebene Paste etwa zehn Minuten ruhen, damit sich die flüchtigen Senföle vollständig entfalten und das Aroma intensivieren kann.
- Schneller Verzehr: Verzehren Sie den geriebenen Wasabi innerhalb weniger Minuten, da die Schärfe und das Aroma schnell abnehmen.
Zusätzliche Anwendung
Wenn frischer Wasabi nicht verfügbar ist, können Sie auch Wasabi-Pulver verwenden. Mischen Sie gleiche Teile Pulver und Wasser, um eine schmackhafte Paste herzustellen, die einige Tage im Kühlschrank haltbar ist, aber möglichst frisch verzehrt werden sollte.
Folgen Sie diesen Schritten, um das volle Potenzial und den intensiven Geschmack Ihres Wasabi-Wurzelstocks zu entfalten.
Wie man frischen Wasabi lagert
Um die Frische und das Aroma von Wasabi zu bewahren, ist die richtige Lagerung entscheidend. Hier sind die besten Methoden:
Unbearbeiteter Wasabi
1. Im Wasserbad aufbewahren:
- Stellen Sie die Wasabi-Knolle in ein Glas und bedecken Sie sie bis zum Stängelansatz mit Wasser.
- Wechseln Sie das Wasser alle ein bis zwei Tage, um die Frische zu erhalten.
- Lagern Sie das Glas im Kühlschrank.
2. Im feuchten Tuch:
- Wickeln Sie den Wasabi, ähnlich wie Spargel, in ein feuchtes Tuch oder Küchenpapier und bewahren Sie ihn in einem luftdichten Behälter oder Frischhaltebeutel im Kühlschrank auf.
- Erneuern Sie das Tuch alle zwei bis drei Tage, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Angeschnittener Wasabi
1. Feuchtes Tuch:
- Wickeln Sie die angeschnittenen Stellen der Knolle in ein sauberes, feuchtes Tuch und lagern Sie den Wasabi in einem luftdichten Behälter oder Frischhaltebeutel im Kühlschrank.
- Erneuern Sie das Tuch alle zwei bis drei Tage.
Gefrierlagerung
- Wickeln Sie die Wasabi-Knolle fest in einen luftdichten Gefrierbeutel, sodass möglichst wenig Luft im Beutel verbleibt, und überwintern Sie im Tiefkühlfach.
- Bei Bedarf können Sie die erforderliche Menge direkt gefroren reiben, ohne vorheriges Auftauen.
Durch diese Methoden können Sie die Qualität und den frischen Geschmack des Wasabis optimal bewahren.
Wasabi-Pulver: Eine Alternative zu frischem Wasabi
Wenn frischer Wasabi schwer erhältlich oder zu teuer ist, bietet Wasabi-Pulver eine praktische Alternative. Es wird aus gemahlenem Wasabi-Wurzelstock hergestellt und ist einfach zu lagern und zu verwenden. Mischen Sie gleiche Teile Pulver und Wasser, um eine Paste zu erzeugen. Nach 10-15 Minuten Ruhezeit entfalten sich die Senföle und die Paste erreicht ihre charakteristische Schärfe.
Vorteile von Wasabi-Pulver
- Längere Haltbarkeit: Im Vergleich zu frischem Wasabi ist das Pulver länger haltbar und benötigt keine speziellen Lagerungsbedingungen.
- Anpassbare Konsistenz: Sie können die Konsistenz der Paste durch die Menge des hinzugefügten Wassers anpassen.
- Vielseitigkeit: Wasabi-Pulver eignet sich nicht nur als Ersatz für frischen Wasabi, sondern auch zum Verfeinern von Dressings, Marinaden und Dips.
Verwendungstipps
- Timing ist entscheidend: Mischen Sie das Pulver nicht zu früh an, da sich die Schärfe und das Aroma flüchtiger Senföle schnell verflüchtigen. Optimal ist die Verwendung etwa zehn Minuten nach dem Anrühren.
- Lagerung der Paste: Bewahren Sie die angerührte Paste gut verschlossen im Kühlschrank auf und verwenden Sie sie möglichst frisch.
- Erkennung von Imitaten: Achten Sie auf die Zutatenliste von Wasabi-Pulver. Echtes Wasabi-Pulver besteht zu 100% aus Wasabi, während viele Imitate mit Meerrettich und künstlichen Farbstoffen hergestellt werden.
Das Anrühren von Wasabi-Pulver ist eine einfache Möglichkeit, die Schärfe und den Geschmack von Wasabi in Ihre Küche zu bringen, besonders wenn frischer Wasabi nicht verfügbar ist.