Bambus

Wann blüht Bambus? Faszinierendes Phänomen erklärt

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Bambus wächst schnell und ist nicht nur deshalb auch bei uns zur Gartengestaltung sehr beliebt. Weniger bekannt ist, dass Gartenbambus auch blüht und, je nach Bambussorte, nach der Blüte abstirbt. Lesen Sie, was es mit diesem Phänomen auf sich hat.

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Bambus blüht sehr selten
AUF EINEN BLICK
Wann blüht Bambus?
Bambus beginnt in Intervallen von etwa 60 bis 130 Jahren zu blühen, abhängig von der Sorte. Die Blütezeit kann mehrere Jahre andauern, wobei die Pflanze nach der Blüte meist abstirbt.

Wann fängt Bambus an zu blühen?

Wann der Bambus genau blühen wird, kann niemand so genau vorhersagen: Je nach Sorte setzt die Blüte in Intervallen zwischen ca. 60 bis 130 Jahren ein. Anschließend kann die Blütezeit durchaus mehrere Jahre andauern, wobei die Gräser Samen ausbilden und aus diesen neue Pflanzen wachsen. Dies ist auch notwendig, da die Mutterpflanzen nach der Blüte absterben.

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Trotz intensiver Forschung konnte bislang noch nicht herausgefunden werden, welche Faktoren nun genau die Bambusblüte beeinflussen. Bekannt ist lediglich, dass sich die Blüte nicht beeinflussen oder gar aufhalten lässt.

Warum stirbt der Bambus, wenn er blüht?

Die Blüte kostet Bambuspflanzen in der Regel so viel Kraft, dass sie praktisch an Erschöpfung sterben. Dies können Sie nicht verhindern und müssen daher im Falle einer Bambusblüte dafür sorgen, dass rechtzeitig neue Pflanzen wachsen können.

Allerdings sterben nicht alle Bambusarten: Pleioblastus und Phyllostachys gehören zu den wenigen Varietäten, die häufiger blühen und danach weiterleben. Hier handelt es sich jedoch meist um eine Stressblüte, bei der nur wenige Halme betroffen sind und der Horst als Ganzes trotzdem weiterlebt.

Wann hat Bambus das letzte Mal geblüht?

Das letzte Mal kam es Mitte der 1990er Jahren zu einer großen Bambusblüte, bei der vor allem Fargesia murielae – auch als Gartenbambus bekannt – sowie weitere Fargesien betroffen waren. Diese Blüte trat bei nahezu allen Fargesia-Arten auf der ganzen Welt auf und führte zu einem weltweiten Bambussterben.

Derzeit (Stand: 2022) erhältliche Pflanzen sollten die nächsten 60 Jahre nicht mehr blühen. Diese – zumindest, wenn es sich um hochwertige Züchtungen von Gärtnern handelt – sind vegetativ gezogene Nachkommen der damals abgestorbenen Mutterpflanzen.

Wieso blühen alle Exemplare einer Bambussorte gleichzeitig?

Sämtliche im Handel erhältliche Bambuspflanzen der Art Fargesia gehen auf einige wenige Mutterpflanzen zurück, aus denen der Kulturbambus vegetativ, in der Regel durch Wurzelteilung, gezogen wurde. Das bedeutet, im Grunde handelt es sich um genetisch gleiche Klone, die natürlich auch mehr oder weniger zeitgleich blühen.

Zudem vermuten Wissenschaftler eine Art „innerer Uhr“, die den Pflanzen genetisch einprogrammiert ist und deshalb für die zeitlich ähnliche Blüte verantwortlich ist.

Was sollte man tun, wenn der Bambus blüht?

Gerade bei Fargesia-Arten lässt sich die Blüte nicht verhindern. Nach der Blüte sollten Sie die abgestorbenen Pflanzen entweder ausgraben oder bodennah abschneiden. Oft haben sich die Gräser bereits selbst ausgesät, wobei ihre Samen schnell anfangen zu keimen und aufzulaufen.

Tritt bei Pleioplastus oder Phyllostachys eine Stressblüte auf, können Sie die betreffenden Halme einfach abschneiden. Anschließend sollten die Horste kräftig gewässert und mit einem speziellen Bambusdünger (8,00€ bei Amazon*) versorgt werden.

Tipp

Bambussterben durch Nährstoffmangel bedingt

Bambus, insbesondere Fargesia, stirbt nach der Vollblüte, weil ihm schlicht die Versorgung ausgeht. Die Rhizome speichern nur wenig Nährstoffe, weshalb die Pflanzen durch die Blüte physisch überansprucht werden.

Bilder: LisaSaeng / Shutterstock