Sind weiße Flecken am Baumstamm schädlich?
Weiße Flecken am Baumstamm sind nicht schädlich. Die Flecken entstehen, wenn Weißer Rindenpilz (Athelia epiphylla) Grünalgen und grüne Krustenflechten parasitiert. Die grünen Algen oder Flechten sterben unter dem Pilzbefall ab und verfärben sich weißlich-grau. Im Herbst und bei hoher Luftfeuchtigkeit können die Flecken handtellergroß werden und zusammenfließen. Für den Baum stellt dieser Prozess keine Gefahr dar. Die Borke dient Rindenpilz, Algen und Flechten lediglich als Unterlage.
Welche Bäume sind anfällig für Rindenpilz?
Rindenpilz verursacht vornehmlich auf glattrindigen Bäumen weiße Flecken. Hierzu zählen:
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Ahorn (Acer)
- Linde (Tilia)
- Fichte (Picea)
- Lärche (Larix)
- Gelegentlich auch Eiche (Quercus) und Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Wie verbreitet sich der Weiße Rindenpilz?
Weißer Rindenpilz ist ein Ständerpilz und verbreitet sich über Basidiosporen und Sklerotien. Basidiospore ist der Fachbegriff für Sporen, die Ständerpilze (Basidiomycota) bilden mit dem Ziel, sich möglichst weiträumig zu vermehren. Sklerotien sind 0,2 mm kleine und aus Pilzfäden aufgebaute bräunliche Knäuel, die ebenfalls der Ausbreitung dienen. Beide Pilzkomponenten fungieren zugleich als Dauerorgane, mit deren Hilfe Weißer Rindenpilz überwintern und Trockenstress überstehen kann.
Tipp
Schädlicher weißer Baumstamm-Schimmel
Im Unterschied zum harmlosen Weißen Rindenpilz ist weißer Schimmel am Baumstamm ein Alarmsignal. Blutläuse (Eriosoma lanigerum) sitzen auf dem Baum unter einem wollig-weißen Überzug, saugen an den Ästen und verursachen Blutlauskrebs. Als Sofortmaßnahme bürsten Sie die Schädlinge ab. Befallene Äste schneiden Sie zurück ins gesunde Holz. Im März bringen Sie am Stamm Leimringe an, bevor die winterharten Biester am Baum hochkrabbeln.