Sternblume

Sternblume: Vielseitiger Frühjahrsblüher für Beet & Balkon

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Die auch als Frühlingsstern bzw. Frühlings-Sternblume bekannte Art Ipheion uniflorum ist ein in deutschen Gärten noch nicht allzu bekannter Frühjahrsblüher. Dies sollte sich jedoch dringend ändern, denn das zarte Blümchen mit den aparten, sternförmigen Blüten hat eine ganze Reihe an Pluspunkten zu bieten. Lesen Sie, wie Sie den Einblütigen Frühlingsstern am besten im Garten etablieren.

Frühlingsstern
Die schöne Sternblume blüht im Frühling, weswegen sie auch Frühlingsstern genannt wird
AUF EINEN BLICK
Was sind die Besonderheiten der Sternblume (Ipheion uniflorum)?
Die Sternblume (Ipheion uniflorum) ist ein attraktiver Frühjahrsblüher mit sternförmigen Blüten in verschiedenen Farben. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, gut durchlässigen Boden und ist winterhart. Sternblumen können im Beet, Steingarten oder in Kübeln gepflanzt werden und bieten eine lange Blütezeit von März bis Mai.

Herkunft und Verbreitung

Unter der Bezeichnung „Sternblume“ werden im Handel verschiedene Arten angeboten. In diesem Artikel geht es um den Einblütigen Frühlingsstern (bot. Ipheion uniflorum bzw. nach neuer wissenschaftlicher Eingruppierung Tristagma uniflorum), einer zur Unterfamilie der Lauchgewächse (bot. Allioideae) zählenden Zwiebelblumenart.

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Der hübsche Frühjahrsblüher hat seine Heimat in den klimatisch gemäßigten Zonen Uruguays und Argentiniens, wo er zahlreich in den Grassteppen der Anden vertreten ist. Auch in Frankreich sowie im Süden Großbritanniens gibt es größere natürliche Vorkommen, da die Art dort vor einigen Jahren durch Verwilderung von Gartenformen eingebürgert wurde.

Verwendung

Bei der Sternblume handelt es sich um einen Frühjahrsblüher, der sowohl im Beet als auch als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse eine gute Figur macht. Die Art entfaltet ihre besondere Wirkung vor allem in Kombination mit anderen frühblühenden und farblich passenden Blumen und Stauden wie beispielsweise:

  • Iris-Hybriden, Zwerg-Iris
  • Zwerg-Tulpe (bot. Tulipa polychroma)
  • Hyazinthen (bot. Hyacinthus orientalis)
  • Kleine Traubenhyazinthen (bot. Muscari botryoides)
  • Goldkrokus (bot. Sternbergia lutea)

Weiterhin können Sie die hübschen Pflanzen mit vielen anderen Steingartengewächsen kombinieren, wobei vor allem die weiß blühenden Arten vor graulaubigen Stauden hervorragend zur Geltung kommen.

Aussehen, Blätter und Wuchs

Bei der höchstens 20 Zentimeter hoch werdenden Sternblume handelt es sich um eine so genannte Zwiebelblume, die sich nach dem zeitigen Frühjahrsaustrieb rechtzeitig vor der großen Sommerhitze in ihre in der Erde liegenden Überwinterungsorgane zurückzieht und ruht. Im Herbst treten wieder einige Laubblätter in Erscheinung, die auch überwintern. Die fleischigen, grundständigen Laubblätter können bis zu 25 Zentimeter lang werden und sind sehr schmal. Charakteristisch ist der leichte Lauchgeruch, der die enge Verwandtschaft mit Lauch, Zwiebeln & Co. verrät.

Blüten und Blütezeit

Die im Gegensatz zu den leicht scharfen Blättern verströmen die zarten, im Durchmesser bis zu vier Zentimeter großen Blütensterne einen zart süßen Duft. Die sechs breiten und leicht spitz zulaufenden Blütenblätter haben bei der Wildform eine helle, violettweiße Färbung. Daneben gibt es viele Zuchtsorten mit weißen, violetten, blauen oder rosafarbenen Blüten. Sternblumen begeistern durch eine für Frühjahrsblüher ungewöhnlich lange Blütezeit: Ab Ende März und bis in den Mai hinein sind die aparten Blütensterne zu bewundern.

Sofern im Handel angebotene Sternblumen andere als die angegebenen Blütenfarben (beispielsweise gelb oder orange) aufweisen, handelt es sich um zwar ähnlich aussehende, aber andere Arten.

Giftigkeit

Seit einiger Zeit wird die Sternblume auch als „Anden-Knoblauch“ vermarktet, denn die leicht nach Schnittlauch bzw. Knoblauch schmeckenden Blätter und Blüten können klein geschnitten als Knoblauch-Ersatz für viele Gerichte sowie als essbare Salatdekoration verwendet werden. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, denn Ipheion enthält in hoher Konzentration das auch für Menschen und Haustiere leicht giftige Steroid Ecdysteron, welches bei Insekten und Krebsen den Heilungsprozess einleiten soll. Wissenschaftler vermuten, dass sich die Pflanze auf diesem Weg vor Fraßfeinden bzw. Schädlingen schützen will. Des Weiteren enthält die Art verschiedene Saponine, die ebenfalls leichte Vergiftungssymptome wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl verursachen können.

Welcher Standort ist geeignet?

Im Hinblick auf seinen Standort ist das an eine karge, gebirgige Andenblümchen recht anspruchslos. Es wächst sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Plätzen, sofern sie vor der grellen Mittagssonne geschützt werden. Ideal ist es, sie an einen nur morgens oder nachmittags von der Sonne beschienenen Standort zu pflanzen, da dies ihrer natürlichen Umgebung grasbewachsener Berghänge am ehesten entspricht. Besonders gut gedeihen Sternblumen am Rand von oder unter Ziersträuchern sowie unter hohen und lichten Bäumen gepflanzt. Allerdings sollte es hier dennoch hell und sonnig sein, da die Pflanze im Schatten nicht austreibt und blüht. Des Weiteren lassen sich die Zwiebeln im Rasen verteilen, so dass der grüne Teppich im Frühjahr von zahlreichen bunten Blüten übersät ist.

Boden

Gemäß ihrem natürlichen Standort bevorzugen Sternblumen auch im Beet einen Boden, der weder trocken noch nass sein darf. Ideal ist ein sandig-lehmiger, gut durchlässiger, lockerer und an Mineralien und Nährstoffen reicher Boden. Ideal ist eine Pflanzung in Steingärten oder Steppenbeete.

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Sternblume richtig pflanzen

Auch wenn so mancher Katalogtext etwas anderes verspricht: Sternblumen werden am besten im Herbst gepflanzt, da sie ansonsten aus ihrem jahreszeitlichen Rhythmus geraten. Setzen Sie die Zwiebeln zwischen September und November wie folgt ins Beet:

  • Pflanzloch mit Hilfe eines Pflanzholzes in den Boden stanzen.
  • ideale Pflanztiefe ist sortenabhängig
  • die meisten Sorten sollten zwischen zwölf und 15 Zentimeter tief gepflanzt werden
  • Pflanzabstand zwischen 10 und 15 Zentimetern
  • pro Quadratmeter können für einen dichten Teppich bis zu 100 Zwiebeln gepflanzt werden
  • Sand ins Pflanzloch füllen
  • Zwiebel hineinlegen
  • Erde auffüllen und andrücken
  • Pflanzstelle angießen

Im Frühjahr sind zudem bereits ausgetriebene (und oft schon blühende) Jungpflanzen erhältlich, die Sie entweder im Topf kultivieren oder gleich ins Gartenbeet auspflanzen. Letztere haben allerdings die Gewohnheit, sich nach dem Pflanzen schnell wieder in die Zwiebel zurückzuziehen.

Gießen und Düngen

Im Hinblick auf die Pflege sind die Zwiebelblumen sehr einfach zu kultivieren: Lediglich nach der Pflanzung sowie bei großer Trockenheit während der Blütezeit sollten ausgepflanzte Sternblumen gegossen werden. Sind die Pflanzen dagegen verblüht und haben vor der Sommerpause ihre Blätter eingezogen, sind die eher trocken zu halten. Eine zusätzliche Düngung ist ebenfalls nicht notwendig.

in Pflanzgefäßen gehaltene Sternblumen sollten Sie jedoch regelmäßig gießen und zwischen April und September mit einem schwach dosierten Kübelpflanzendünger versorgen. Nach dem Umtopfen in frisches, nährstoffreiches Substrat ist hingegen für acht Wochen keine Düngung notwendig.

Sternblume richtig schneiden

Ein Rückschnitt ist im Grunde ebenfalls nicht notwendig. Sollten Sie nach der Blütezeit Ordnung ins Beet bringen und die verblühten Stängel abschneiden wollen, so warten Sie damit am besten, bis diese völlig vergilbt und vertrocknet sind. Die Zwiebel zieht sich die vorhandenen Nährstoffe aus den Blütenstängeln und lagert sie für den nächsten Austrieb ein. Entfernen Sie diese dagegen zu früh, kann ein Nährstoffmangel entstehen und die Zwiebel möglicherweise nicht wieder austreiben. Dieselbe Regel gilt auch für das im Sommer vergilbende Laub.

Sternblume vermehren

Gelegentlich wird empfohlen, die Mutterzwiebeln alle paar Jahre auszugraben, die Tochterzwiebeln zu entfernen und alle zusammen neu einzupflanzen. Im Grunde ist dieses Vorgehen jedoch vollkommen unnötig, da sich die Sternblumen sehr zuverlässig selbst vermehren und mit der Zeit dichte Teppiche ausbilden können. Damit dies passiert, brauchen die Zwiebelblumen jedoch einen hinsichtlich Sonneneinstrahlung und Boden optimalen Standort, an dem Sie sie allerdings in Ruhe lassen müssen. Das bedeutet etwa für eine Rasenpflanzung, dass dieser nicht gemäht werden darf – denn, wie bereits im Abschnitt „Schneiden“ beschrieben – sollten die verblühten Stängel sowie die Blätter vor dem Rückschnitt vergilbt und vertrocknet sein.

Überwintern

Als typische Gebirgspflanzen sind Sternblumen auch bei uns absolut winterhart und vertragen Minusgrade von bis zu minus 25 Grad Celsius. Daher müssen Sie die Zwiebeln im Herbst nicht ausgraben (wie etwa die Knollen der Dahlien), sondern können sie einfach im Boden belassen. Lediglich die bereits im Herbst erscheinenden Laubblätter brauchen einen Frostschutz. Hierzu genügt es jedoch, diese mit Fichtenzweigen abzudecken.

Auch in Töpfen kultivierte Exemplare benötigen einen Winterschutz, da die geringe Erdmenge im Pflanzgefäß nicht vor einem Durchfrieren schützt. Diese Pflanzen pflegen Sie während der kalten Wintermonate am besten an einem hellen und kühlen, aber frostfreien Ort.

Tipp

In Regionen mit starkem Wühlmausbefall sollten Sie die Zwiebeln nur mit einem geeigneten Schutz eingraben, da sie gerne von den Schädlingen gefressen werden.

Arten und Sorten

Die Gattung Ipheion, zu der die Sternblume gehört, zählt zu der Ordnung der Spargelartigen und ist eng mit Lauchgewächsen wie Knoblauch, Lauch, Schnittlauch und Zwiebeln verwandt. Bezüglich der Einordnung in die Gattung Ipheion dieser und anderer Sternblumenarten herrscht derzeit allerdings Unklarheit, weshalb derzeit eine wissenschaftliche Neusortierung vorgenommen wird. Ipheion ist dabei die alte botanische Bezeichnung, die von vielen Händlern immer noch verwendet wird – manchmal aber auch unter dem neuen Gattungsnamen Tristagma angeboten. Doch ob Ipheion oder Tristagma – es handelt sich in jedem Fall um die gewünschte Sternblume, von der die folgenden Sorten sich im Garten besonders hübsch machen:

  • ‚Album‘: strahlend weiße Blüten, Blütezeit zwischen Februar / März bis in den Mai hinein
  • ‚Alberto Castillo‘: besonders große, ebenfalls strahlend weiße Blüten
  • ‚Charlotte Bishop‘: zartrosa Blütensterne mit dunkler gefärbten Mittelrippen
  • ‚Froyle Mill‘: leuchtend tiefviolette Blüten
  • ‚Jessie‘: intensiv violettblaue Blütensterne
  • ‚Königin Fabiola‘: violettblaue Blütensterne, die mit bis zu 20 einzelnen Blüten an einer Dolde angeordnet sind
  • ‚Lilacinum‘: hellviolette Blütenpracht
  • ‚Rolf Fiedler‘: leuchtend enzianblaue, sehr große Blütensterne, lange Blütezeit
  • ‚Whiskey Blue‘: hübsche himmelblaue Blüten

Sternblumen der Gattung Triteleia

Diese auch als Frühlingssterne bezeichneten Arten sind leicht mit der oben beschriebenen Sternblume zu verwechseln. Tatsächlich sehen sich die Pflanzen recht ähnlich, allerdings werden Triteleien deutlich größer und blühen später. Im Garten werden vor allem die folgenden Arten kultiviert:

  • Weiße Triteleie (bot. Triteleia hyacintina): bis zu 60 Zentimeter hohe Blütenbälle mit vielen weißen Einzelblüten, als Schnittblume sowie für Stein- und Steppengärten
  • Gelbe Triteleie (bot. Triteleia ixioides): bis zu 80 Zentimeter hoch, doldige Blütenstände mit bis zu 30 gelben Einzelblüten
  • Blaue Triteleie (bot. Triteleia laxa): bis zu 70 Zentimeter hoch, zahlreiche hell- bis dunkelviolettblaue Blüten

Triteleien blühen je nach Art und Sorte zwischen Mai und Juni.