Salweide

Salweide: Vom Wuchs bis zur Verwendung – Wissenswertes & Pflege

Die Salweide (Salix caprea) ist ein robuster und anpassungsfähiger Baum, der in verschiedenen Lebensräumen gedeiht. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Eigenschaften, von der Vermehrung bis zur Verwendung.

Wuchs

Die Salweide, auch bekannt als Kätzchenweide, wächst als großer Strauch oder kleiner Baum und erreicht Höhen von 2 bis 10 Metern. Unter günstigen Bedingungen können einzelne Exemplare sogar bis zu 20 Meter hoch werden. Sie hat eine breite, kugelförmige Krone, die bis zu 7 Meter ausladen kann. Die jungen Zweige dieses sommergrünen Gehölzes sind graugrün und behaart, verkahlen jedoch später und nehmen eine rötliche oder schwärzliche Färbung an. Die Salweide zeichnet sich durch schnelles Wachstum aus, mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 2,50 Metern. Das Holz wird im Alter brüchig und die Lebensdauer ist auf etwa 60 Jahre begrenzt. Die Rinde verändert sich im Laufe des Baumlebens von grau mit rautenförmigen Korkwarzen bei jungen Stämmen zu einer schwarzbraunen Borke bei älteren Exemplaren. Das flache Wurzelsystem ist bemerkenswert und spielt eine wichtige Rolle beim Erosionsschutz.

Knospen

Die Knospen der Salweide variieren in den Farbtönen von Gelb bis Rotbraun, sind eiförmig bis oval und spitz zulaufend. Auffällig ist ihre spiralige Anordnung am Zweig, umhüllt von einer einzigen geschlossenen Knospenschuppe. Anfangs leicht behaart, verlieren die etwa 5 mm langen Knospen diese Behaarung im Laufe ihrer Entwicklung.

Blätter

Nach der Blütezeit entfalten sich die wechselständigen Blätter der Salweide. Sie sind elliptisch bis rund-oval, 5 bis 10 cm lang und 2,5 bis 4 cm breit. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und leicht glänzend mit einem eingesenkten gelben Blattadernetz, die Unterseite ist blau- bis graugrün und dicht weißfilzig behaart. Der Blattrand ist unregelmäßig gekerbt und gezähnt, die Spitze ist kurz und stumpf. Im Herbst wechseln die Blätter ihre Farbe zu Gelb oder Graugrün.

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Blüte

Die Salweide zeigt ihre Blütenstände, die Weidenkätzchen, im März und April noch vor dem Laubaustrieb. Als zweihäusige Pflanze bildet sie entweder männliche oder weibliche Blüten an einem Individuum.

Männliche Kätzchen

Die männlichen, oval bis breitovalen Kätzchen sind 1,5 bis 2,5 cm lang und duften angenehm nach Honig. Jede Einzelblüte hat zwei Staubblätter mit gelben Staubbeuteln. Nach der Blüte fallen die Kätzchen ab.

Weibliche Kätzchen

Die grünblütigen, kurz-zylinderförmigen weiblichen Kätzchen sind zunächst etwa 2 cm lang und 1 cm breit. Sie strecken sich während der Blütezeit und erreichen eine Endgröße von bis zu 6 cm Länge und 1,8 cm Breite. Jede weibliche Blüte hat einen dicht silbrig behaarten, langgestielten Fruchtknoten.

Die Blüten der Salweide sind klein und unscheinbar, ohne Blütenhülle, aber mit Tragblättern, die an den Spitzen lang bärtig behaart sind. Die Kätzchen sind eine der ersten Nahrungsquellen im Jahr für viele Insekten wie Bienen und Schmetterlinge und daher von großer ökologischer Bedeutung.

Früchte

Ab Ende Mai entwickeln sich die länglichen Kapselfrüchte aus den weiblichen Kätzchen. Sie sind grün und bis zu 9 mm lang, trocken und zweispaltig aufklappbar, enthalten viele Samen mit flaumigen Haarbüscheln für die Windverbreitung. Die Samen keimen sofort an feuchten, besonnten Standorten und müssen schnell optimale Bedingungen vorfinden.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Salweide ist in Mittel- und Nordeuropa sowie Nordasien weit verbreitet. Sie bevorzugt trockene Standorte und gedeiht auf frischen, nährstoffreichen, durchlässigen Böden. Typische Standorte sind Brachflächen, Waldränder, Hecken sowie Stein- und Kiesgruben. Die Salweide ist sehr anpassungsfähig, kommt jedoch auf nassen Böden nicht gut zurecht.

Salweide vermehren

Die Salweide kann durch Samen und vegetativ durch Stecklinge oder Veredelung vermehrt werden.

Vermehrung durch Samen

Die Samen keimen nach der Reife rasch und werden auf feuchtem, besonnten Boden ausgesät.

Vermehrung durch Stecklinge

Stecklinge im Sommer schneiden und in die Erde stecken, ggf. in einem Glas mit Wasser wurzeln lassen und später auspflanzen.

Vermehrung durch Veredelung

Besonderen Sorten wie ‚Pendula‘ und ‚Mas‘ werden durch Veredelung vermehrt, z.B. auf der Korbweide.

Achten Sie beim Sammeln von Stecklingen darauf, dass die Salweide unter Naturschutz steht und nur mit Genehmigung geschnitten werden darf.

Salweide pflegen

Die Salweide ist pflegeleicht. Unterstützen Sie das Wachstum im Frühjahr mit Kompost oder Langzeitdünger. Bei trockenen Sandböden sollte der Wurzelbereich gemulcht werden. Gießen Sie während Trockenperioden gründlich.

Salweide richtig schneiden

Für das Wachstum und die Form der Salweide ist ein Rückschnitt sinnvoll. Schneiden Sie die Triebe im Frühjahr auf zwei bis drei Augen zurück, um große Blüten und eine kompakte Krone zu fördern. Radikale Schnitte im Herbst fördern buschigen Wuchs. Entfernen Sie regelmäßig kranke und tote Triebe.

Krankheiten & Schädlinge

Die Salweide kann von verschiedenen Krankheiten wie Mehltau, Blattfleckenkrankheiten und Weidenrost sowie Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben und Weidenbohrern befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und biologische Bekämpfungsmaßnahmen sind empfehlenswert. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und fördern Sie Nützlinge.

Verwendung

Die Salweide ist ökologisch wertvoll und bietet Nektar und Pollen für Insekten sowie Nahrung für Schmetterlingsraupen. Ihre Rinde wird zum Gerben von Leder genutzt, das Holz eignet sich für Schnitzarbeiten. Weidenruten werden zum Flechten verwendet, und das Wurzelsystem hilft bei der Bodenfestigung. Im Garten dient die Salweide als naturnahe Hecke und Pionierpflanze.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum wird die Salweide oft als „Kätzchenweide“ bezeichnet?

Die Salweide wird aufgrund ihrer charakteristischen Blütenstände, auch bekannt als Weidenkätzchen, „Kätzchenweide“ genannt. Diese Blüten erscheinen früh im Jahr und erinnern in ihrer Form und Weichheit an kleine Kätzchen.

2. Welche Bedeutung hat die Salweide im Brauchtum?

Im Brauchtum werden die Weidenkätzchen der Salweide am Palmsonntag und Gründonnerstag geschnitten. Diese Palmkätzchenzweige werden in einer Vase präsentiert und oft mit ausgeblasenen und bemalten Eiern geschmückt, um das Haus und die Bewohner vor Ungemach zu schützen. Früher markierten Bauern mit den Zweigen die Ecken ihrer Felder, um sie vor Verwüstungen zu bewahren.

3. Ist die Salweide eine gute Pflanze für den Garten?

Ja, die Salweide ist eine hervorragende Pflanze für den Garten. Sie ist pflegeleicht, windfest und schnittverträglich und kann als naturnahe Hecke oder dekorativer Hausbaum verwendet werden. Die Sorte Salix caprea ‘Mas’ ist besonders beliebt für ihre großen Blüten. Zudem dient sie frühfliegenden Insekten als wichtige Nahrungsquelle.

4. Was sind die ökologischen Vorteile der Salweide?

Die Salweide bietet viele ökologische Vorteile. Sie ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge im zeitigen Frühjahr. Zudem hilft sie mit ihrem flachen Wurzelsystem beim Erosionsschutz und dient als Raupenfutterpflanze für zahlreiche Schmetterlingsarten, darunter das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs. Ferner fördert sie die Humusanreicherung in Rohböden und bereitet das Gelände für weniger robuste Baumarten vor.

Bilder: Alkimson / iStockphoto